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Vancsa, Vancsa, true Max (Pseud. Hagen)
* 1866 -10-011.10.1866 Wien, 1947 -07-2424.7.1947 Wien. Historiker, Musikkritiker und -schriftsteller. Der Sohn eines Posamentierers studierte an der Univ. Wien v. a. Geschichte (1890 Dr.) und absolvierte 1891–93 das Institut für österreichische Geschichtsforschung, an dem er besonders von Oswald Redlich geprägt wurde. Zunächst Archivar und Bibliothekar im Finanzministerium, 1896 Kustos und Bibliothekar am Niederösterreichischen Landesarchiv (ab 1918 Direktor der Bibliothek), begründete er 1911 das Niederösterreichische Landesmuseum (bis 1922 dessen Direktor) und war 1915–24 Direktor des Niederösterreichischen Landesarchivs. Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen (historische Hilfswissenschaften, Quellenkunde, historische Topographie, Siedlungsgeschichte, Volkskunde etc.), vorwiegend zur niederösterreichischen Landeskunde und zur Geschichte Wiens, sind als seine beiden diesbezüglichen Hauptwerke die Beiträge in der monumentalen Geschichte der Stadt Wien, die zweibändige Geschichte Nieder- und Oberösterreichs sowie seine langjährige Herausgebertätigkeit der Mitteilungen und der Jahrbücher des Vereins für Landeskunde Niederösterreichs hervorzuheben. Neben seiner regen volksbildnerischen Tätigkeit auf dem Gebiet der Geschichte (Vorträge, Aufsätze in Tageszeitungen und Zeitschriften) entfaltete V. ab 1892 auch eine reiche publizistische Tätigkeit als Musikschriftsteller und -kritiker, wobei er mit Nachdruck für A. Bruckner, H. Wolf und v. a. Rich. Wagner (auch in den offiziellen Bayreuther Festspielführern) eintrat. Ab 1897 erschienen seine Konzert- und Opernkritiken in der Neuen musikalischen Presse (meist mehrmals im Monat), die er 1904/05 auch redigierte. Seine Referate in der deutschradikalen Ostdeutschen Rundschau (1896/97) zeichnete er mit dem für seine Orientierung charakteristischen Pseud. „Hagen“.
Schriften
Gesch. Nieder- u. Oberösterreichs, 2 Bde. 1905–27 (ND 1966); Politische Gesch. der Stadt Wien (1283–1522) in Gesch. der Stadt Wien 2/2 (1905); Quellen u. Geschichtschreibung u. Politische Geschichte in Gesch. der Stadt Wien 4 (1911); Fünfzig Jahre Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1864–1914, 1914; Beethovens Neffe in Allgemeine Ztg. 6./7.2.1901 (Beilage); Ein Alt-Wr. Konzertsaal in Musikbuch aus Österreich 1 (1904); Franz Stelzhamer über die Musik in Musikbuch aus Österreich 3 (1906); Aufsätze u. a. in Neue musikalische Presse, Rheinische Musik-Ztg., Der Kunstwart, Die Wage, Das Neue Reich; Konzert- u. Opernkritiken u. a. in Neue musikalische Presse u. Ostdt. Rundschau.
Literatur
K. Lechner in Jb. f. Landeskunde Niederösterreichs N. F. 29 (1948); A. Lhotsky, Gesch. des Instituts f. österr. Gesch.s-Forschung 1854–1954, 1954; S. McColl, Music Criticism in Vienna 1896–1897, 1996; V. Reittererová/H. Reitterer, Vier Dutzend rothe Strümpfe ... 2004; Czeike 5 (1997); Fromme’s musikalische Welt 1897, 162; MGÖ 3 (1995) [Vansca]; eigene Recherchen.

Autor*innen
Hubert Reitterer
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Hubert Reitterer, Art. „Vancsa, Max (Pseud. Hagen)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e56e
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e56e
GND
Vancsa, Max (Pseud. Hagen): 117344842
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