Sein Sohn Ignaz: get. 21.8.1746 Kirchberg am Wagram/NÖ, † 8.6.1796 Meidling (heute Wien XII). Bratschist, Organist, Dirigent, Komponist. War [lt. Erhart] Schüler A. Salieris, ab 1765 [1772?] wirkte er eigenen Angaben zufolge als Kammermusiker Josephs II. 1771 wurde er Mitglied der Tonkünstler-Sozietät , deren Vize-Präses er zeitweise war, 1772 ist er als 4. Bratschist im Hofopernorchester greifbar. Anlässlich seiner Verehelichung im selben Jahr erscheint F. L. Gaßmann als sein Trauzeuge. Mindestens 1772–83 war U. Organist bei den Jesuiten an der Kirche Am Hof (Wien I), 1775 wurde er 1. Bratschist im Orchester des deutschen Theaters, 1778–88 war er Kapellmeister des neuen Nationalsingspiels, das mit seinem Singspiel Die Bergknappen eröffnet wurde. 1783/84 war U. außerdem Kapellmeister-Substitut A. Salieris beim italienischen Opernensemble und 1788–96 Vizehofkapellmeister. Übertragen wurde ihm 1782 weiters die Ausbildung der Hofsängerknaben (Sängerknaben) sowie knapp vor seinem Tod auch jene der jungen Erzherzöge. U. gilt als erfolgreichster Wiener Singspielkomponist vor C. Ditters v. Dittersdorf, wenngleich nur die bis 1782 entstandenen Werke hohe Aufführungszahlen erreichten.
Singspiele (Die Insul [sic] der Liebe 1772? [T: J. H. Müller], Die Bergknappen 1778 [T: J. Weidmann], Die Apotheke 1778 [T: Johann Jakob Engel], Die schöne Schusterin 1779 [T: J. G. Stephanie d. J.], Das Irrlicht 1782 [T: Stephanie], Welche ist die beste Nation? 1782 [T: Cornelius Hermann v. Ayrenhoff], Die glücklichen Jäger 1786 [T: Stephanie], Der Ring der Liebe 1786 [T: P. Weidmann?], Melide unaufgeführt?), Schauspielmusiken; 1 Messe, 1 Lauretanische Litanei; Klavierkonzert, Quartette (nach Melodien aus seinen Singspielen).
Dessen Kinder
Michael: * 9.8.1781 Wien, † 20.6.1842 Baden/NÖ. Violinist, Dirigent, Komponist. Vermutlich vom Vater sowie von J. Weigl und J. G. Albrechtsberger ausgebildet, soll er früh Violinist im Hofopernorchester geworden sein. 1804 schrieb er seine ersten Ballettmusiken für die Hoftheater. Er dürfte zunächst J. Weigls Kapellmeister-Substitut am Hoftheater gewesen sein, 1809 erscheint er als Adjunkt von A. Gyrowetz und 1810 ernannte man ihn zum 2. Opernkapellmeister [lt. NGroveD war er 1815 4. von sechs Kapellmeistern an den Hoftheatern]. 1825 trat er von seinem Amt zurück, 1824–26 bemühte er sich vergeblich um die Vizehofkapellmeisterstelle unter J. Eybler, die im Jänner 1827 J. Weigl verliehen wurde. 1840 übernahm er für kurze Zeit die Leitung der Hofoper. U. war L. v. Beethovens Mitdirigent (aufgrund dessen Ertaubung) bei den UA.en von Fidelio 1814 und der 9. Symphonie 1824.
3 Singspiele (Das Fest der Liebe u. der Freude 1806 [T: J. Perinet], Der dt. Grenadier 1812 [T: Joseph Maria Babo?], Das Wirtshaus von Granada ca. 1812 [T: ?]), 13 Ballettmusiken (Paul u. Rosette 1806); 1 Messe, 6 Einlagestücke; Tanzmusik f. Kl.
Elisabeth: * 8.10.1786 Wien, † 17.3.1850 Laimgrube (Wien VI). Sängerin (Alt). War u. a. 1801/02 Altistin am Theater an der Wien sowie 1807/08 und 1816–24 am Linzer Theater, heiratete N. A. Hölzel.
NGroveD 26 (2001); MGG 13 (1966); J. E. de Groat, Leben u. Singspiele des I. U., Diss. Wien 1984; Kosch 5 (2004); Erhart 1998; Riemann 1961 u. 1975; Wurzbach 49 (1884); ADB 39 (1895); K-R 2002 [E. U.]; O. Biba in Jb. f. österr. Kulturgesch. I/2 (1971); D. Link, The National Court Theatre in Mozart’s Vienna 1998; Michtner 1970; Zechmeister 1971; E. Paul, Johann Georg Albrechtsberger 1976, 148; Stieger II/3 (1978); Bauer 1955; Köchel 1869; A. Ziffer, Kleinmeister zur Zeit der Wr. Klassik 1984; MGÖ 2 (1995).