
Ullmann, Familie
Wiener Orgelbauerfamilie in drei Generationen
Franz Xaver: * 14.8.1815 Laurenzergrund (Wien V), † 18.3.1892 Wien. Er ging 1829 zu Jak. Deutschmann in die Lehre. 1839 heiratete er als „befugter Orgelmacher“ eine jüngere Schwester der zweiten Frau seines Lehrherrn und gründete in der Laimgrube eine Werkstatt, zunächst in der Oberen Gestättengasse 132 (heute Wien VI, Luftbadgasse 5), ab 1847 in der Wienstraße 37, ab 1851 in der Wienstraße 32. Im Adressbuch 1859 ist er im neu erbauten Melker Hof (Alsergrund, Gärtnergasse 88; ab 1862: Wien VIII, Lederergasse 23) aufgeführt. Er baute zahlreiche Orgeln, vor allem in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, aber auch für die kaiserliche römisch-katholische theologische Akademie in St. Petersburg/RUS. Die Instrumente waren meist einmanualig, seltener zweimanualig mit bis zu 16 Registern (das zweite Manual häufig als Brüstungspositiv). Nach 1880 gingen seine Aktivitäten zurück. Von 1878 bis zu seinem Tod war er laut Adressbuch als Orgelstimmer am Konservatorium der GdM angestellt.
Werke
Traiskirchen/NÖ (I/8) 1839, Haringsee/NÖ (I/8) 1840, Immendorf/NÖ (I/5) 1841, Glinzendorf/NÖ (I/4) 1842, Gettsdorf/NÖ (II/12) 1843, Mannswörth/NÖ (II/13) 1845, Hanfthal/NÖ (II/16) 1847, Witzelsdorf/NÖ (I/8) 1847, Kahlenbergerdorf (Wien XIX; I/4) 1849, Deutsch Jahrndorf/Bl, ev. Kirche (I/12) 1850, Gols/Bl, ev. Kirche (I/14) 1852, Wien IV, Theresianum (I/10) 1852, Güssing/Bl, Franziskanerkirche (I/12) 1853 (seit 1972 in Deutsch Schützen/Bl), Hausbrunn/NÖ (II/15) 1854, Schytomyr/RUS (heute UA), Kathedrale (II/16) 1856 (durch U.s Schüler Ludwig Edenhofer 1857 aufgestellt), Schwadorf/NÖ (I/8) 1860, Ottakring (Wien XVI), Pfarrkirche Altottakring (I/8) 1860 (seit 1933 in Kleinrötz/NÖ), Graz, ev. Heilandskirche (I/11) 1861, Ober St. Veit (Wien XIII; I/10) 1864 (seit 1956 in Siebenhirten [Wien XXIII]), Grünbach am Schneeberg/NÖ (I/10) 1864, Wienerherberg/NÖ (I/6) 1866, Ebergassing/NÖ (II/16) 1867, Wien VII, Stiftskirche (I/10) 1869, Gerasdorf/NÖ (I/10) 1870 (1981–2014 in Viehdorf/NÖ), Bad Vöslau/NÖ (I/10) 1871, Schwechat, Liebfrauen-/Dreifaltigkeitskirche (I/10) 1871, Jedlesee (Wien XXI; I/8) 1878, Lichtenegg, Wallfahrtskirche Kaltenberg (I/10) 1879, Hütteldorf (Wien XIV; I/10) 1882, Himberg/NÖ (I/12) 1883.
Traiskirchen/NÖ (I/8) 1839, Haringsee/NÖ (I/8) 1840, Immendorf/NÖ (I/5) 1841, Glinzendorf/NÖ (I/4) 1842, Gettsdorf/NÖ (II/12) 1843, Mannswörth/NÖ (II/13) 1845, Hanfthal/NÖ (II/16) 1847, Witzelsdorf/NÖ (I/8) 1847, Kahlenbergerdorf (Wien XIX; I/4) 1849, Deutsch Jahrndorf/Bl, ev. Kirche (I/12) 1850, Gols/Bl, ev. Kirche (I/14) 1852, Wien IV, Theresianum (I/10) 1852, Güssing/Bl, Franziskanerkirche (I/12) 1853 (seit 1972 in Deutsch Schützen/Bl), Hausbrunn/NÖ (II/15) 1854, Schytomyr/RUS (heute UA), Kathedrale (II/16) 1856 (durch U.s Schüler Ludwig Edenhofer 1857 aufgestellt), Schwadorf/NÖ (I/8) 1860, Ottakring (Wien XVI), Pfarrkirche Altottakring (I/8) 1860 (seit 1933 in Kleinrötz/NÖ), Graz, ev. Heilandskirche (I/11) 1861, Ober St. Veit (Wien XIII; I/10) 1864 (seit 1956 in Siebenhirten [Wien XXIII]), Grünbach am Schneeberg/NÖ (I/10) 1864, Wienerherberg/NÖ (I/6) 1866, Ebergassing/NÖ (II/16) 1867, Wien VII, Stiftskirche (I/10) 1869, Gerasdorf/NÖ (I/10) 1870 (1981–2014 in Viehdorf/NÖ), Bad Vöslau/NÖ (I/10) 1871, Schwechat, Liebfrauen-/Dreifaltigkeitskirche (I/10) 1871, Jedlesee (Wien XXI; I/8) 1878, Lichtenegg, Wallfahrtskirche Kaltenberg (I/10) 1879, Hütteldorf (Wien XIV; I/10) 1882, Himberg/NÖ (I/12) 1883.
Literatur
Hopfner 1999; G. Lade, Orgeln in Wien 1990; K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.s 1969; J. Gołos in Organa Austriaca 4 (1988); M. Reichling in W. Kreuzhuber (Hg.), Die älteste Orgel Wiens 2011; Die Presse 24.10.1856, 3; Fremden-Blatt 9.7.1889, 4; Das Vaterland 10.7.1889, 4; Taufbuch der Pfarre St. Florian (Wien V) 1813–16, fol. 98; Trauungsbuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1824–42, fol. 235; Sterbebuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII) 1892–94, 1892, fol. 42; WStLA (TBP 1892); eigene Recherchen (Pfarrchroniken, Orgel-Inschriften, Orgelarchiv Hans Heiling).
Hopfner 1999; G. Lade, Orgeln in Wien 1990; K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.s 1969; J. Gołos in Organa Austriaca 4 (1988); M. Reichling in W. Kreuzhuber (Hg.), Die älteste Orgel Wiens 2011; Die Presse 24.10.1856, 3; Fremden-Blatt 9.7.1889, 4; Das Vaterland 10.7.1889, 4; Taufbuch der Pfarre St. Florian (Wien V) 1813–16, fol. 98; Trauungsbuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1824–42, fol. 235; Sterbebuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII) 1892–94, 1892, fol. 42; WStLA (TBP 1892); eigene Recherchen (Pfarrchroniken, Orgel-Inschriften, Orgelarchiv Hans Heiling).
Sein Sohn
Josef (d. Ä.) Gottfried: * 7.2.1850 Laimgrube (Wien VI), † 3.4.1917 Wien. Wird in den Matriken und Adressbüchern zunächst immer als Holz- und Kohlenhändler bezeichnet. Erst im Adressbuch 1887 erscheint er als „Kirchen-Orgelbauer“. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die Firma, die ab Herbst 1907 den Namen Josef Ullmann & Sohn führte. Es entstanden einige Orgeln mit mechanischen Kegelladen; die Orgel für Achau/NÖ wurde pneumatisch ausgeführt.
Werke
Pachfurth bei Rohrau/NÖ (I/6) 1900, Haselbach bei Niederhollabrunn/NÖ (I/8) 1903, Hinterbrühl/NÖ (I/8) 1908, Achau (I/8) 1913.
Pachfurth bei Rohrau/NÖ (I/6) 1900, Haselbach bei Niederhollabrunn/NÖ (I/8) 1903, Hinterbrühl/NÖ (I/8) 1908, Achau (I/8) 1913.
Literatur
Hopfner 1999; G. Lade, Orgeln in Wien 1990; K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.s 1969; Fremden-Blatt 9.7.1889, 4; Das Vaterland 10.7.1889, 4; Taufbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien VI) 1849–50, fol. 101; Sterbebuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII) 1917, fol. 40; eigene Recherchen (Pfarrchroniken, Orgel-Inschriften, Orgelarchiv Hans Heiling, Lehmann-Adressbücher).
Hopfner 1999; G. Lade, Orgeln in Wien 1990; K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.s 1969; Fremden-Blatt 9.7.1889, 4; Das Vaterland 10.7.1889, 4; Taufbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien VI) 1849–50, fol. 101; Sterbebuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII) 1917, fol. 40; eigene Recherchen (Pfarrchroniken, Orgel-Inschriften, Orgelarchiv Hans Heiling, Lehmann-Adressbücher).
Dessen Sohn
Josef (d. J.) Gottfried: * 24.12.1872 Wien, † nach 1942 (Ort?). Nach dem Tod seines Vaters war Josef d. J. der alleinige Firmeninhaber. Er baute 1929 eine Orgel für Schrattenberg/NÖ (I/10); ansonsten sind nur Reparaturen bekannt. Im Wiener Adressbuch für 1942 erscheint er noch als Orgelbauer in der Lederergasse 23.
Literatur
K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.s 1969; Taufbuch der Pfarre Maria Treu (Wien VIII) 1873, fol. 1; eigene Recherchen (Pfarrchroniken, Orgel-Inschriften, Orgelarchiv Hans Heiling, Lehmann-Adressbücher).
K. Schütz, Der Wr. Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jh.s 1969; Taufbuch der Pfarre Maria Treu (Wien VIII) 1873, fol. 1; eigene Recherchen (Pfarrchroniken, Orgel-Inschriften, Orgelarchiv Hans Heiling, Lehmann-Adressbücher).
Autor*innen
Gottfried Allmer
Matthias Reichling
Matthias Reichling
Letzte inhaltliche Änderung
6.5.2025
Empfohlene Zitierweise
Gottfried Allmer/Matthias Reichling,
Art. „Ullmann, Familie“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
6.5.2025, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x00034e42
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