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Uffmann, Uffmann, true Otto Adolph
get. 9.5.1822 Wien, † 1885-04-2121.4.1885 Wien. Sänger (Tenor), Gesangslehrer, Cellist. Der Sohn des Mediziners Otto Franz U. erhielt zunächst eine Ausbildung als Cellist am Konservatorium der GdM bei J. Merk. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er im Alter von 14 Jahren am 24.11.1836 im Rahmen eines sog. Zöglingskonzerts des Konservatoriums. 1839–42 war er Cellist im Orchester des Theaters in der Leopoldstadt und trat daneben mitunter auch als Solist an die Öffentlichkeit. Danach schlug er eine Karriere als Sänger ein, seine einschlägige Ausbildung ist derzeit (2022) unbekannt. 1847–55 Mitglied des Kärntnertortheaters, wo U. in kleineren Rollen zum Einsatz kam. Im Sommer 1855 rettete er in (Bad) Ischl als Einspringer eine Vorstellung am dortigen Theater. 1858/59 war U. einer der Gesangslehrer am neu gegründeten Allgemeinen akademischen Gesangs-Institut, danach dürfte er nur noch privat unterrichtet haben. Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählten P. Lucca, P. Mailhac, P. Schöller, A. Neumann, die Schwestern Erl und J. Beck. Mit Lucca stand er in freundschaftlicher Verbindung und unterstützte sie im Laufe ihrer Karriere beim Rollenstudium. Daneben ab etwa 1848 bis zu seinem Tod Mitglied der Dommusikkapelle an St. Stephan: zunächst wohl unbezahlter Exspectant, 1852 1. Choralist, 1854–56 3. Tenorist, 1857–61 2. Tenorist, am 28.3.1862 Ernennung zum Sub-Cantor. 1875 Ernennung zum Mitglied der Prüfungskommission für das Lehramt der Musik an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten in Wien. Bis kurz vor seinem Tod trat er vereinzelt bei kleineren Veranstaltungen auch als Cellist auf. Darüber hinaus um 1875 Vorstandsmitglied des Wiener Tierschutzvereins. Verheiratet mit Marie Walter (* 1835 [Ort?], † 26.11.1905 Wien), möglicherweise eine Schülerin, die im Oktober 1872 als Solistin an der Alservorstadtkirche (Wien VIII) zu hören war.
Ehrungen
Widmungsträger von Adolf Terschaks Sechs Lieder ohne Worte, op. 64 f. Fl., V. oder Vc. u. Kl. (s. Abb.).
Literatur
M. Ebenbauer, Die Dommusikkapelle St. Stephan im Wien des 19. Jh.s, Dipl.arb. Wien 2002, 106, [Anhang] 54f; M. Jahn, Di tanti palpiti … 2006; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1836 bis 1848, 2004; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1848 bis 1870, 2002; Wr. Theater-Chronik 10.8.1877, 131; NFP 23.4.1885, 17; Der Sammler 9.11.1839, 540, 9.5.1842, 310; Wr. allgemeine Musik-Ztg. 21.5.1842, 252, 24.5.1842, 254; Der Wanderer 29.11.1836, [4]; Wr. Ztg. 14.3.1858, 822, 5.6.1875, 946; Musikalisches Wochenbl. 8.10.1875, 513; Bll. f. Musik, Theater u. Kunst 11.4.1862, 120; Wr. Salonbl. 1.4.1876, 2; Dt. Kunst- u. Musik-Ztg. 37 (1988), 201; Vindobona Stadt-Wien 25.3.1844, 290; Die Presse 5.10.1872, 15; https://imslp.org (7/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at); Taufbuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1804–25, pag. 467; Sterbebuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1863–86, fol. 226; Sterbebuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1904–05, fol. 126.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
4.8.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Uffmann, Otto Adolph‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.8.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d6075
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
um 1870© Bruno Tartarin, Arnaville/F
© Bruno Tartarin, Arnaville/F

DOI
10.1553/0x003d6075
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