Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Udel Udel true (Udl), Karl
* 1844-02-066.2.1844 Warasdin/Kroatien (Varaždin/HR), † 1927-01-2727.1.1927 Wien. Violoncellist, Sänger, Gesanghumorist, Komponist. Von seinem Vater, Regens chori an der Pfarrkirche seiner Heimatstadt und Stadtkapellmeister, erhielt U. ab dem 7. Lebensjahr Musikunterricht. Im Alter von neun Jahren spielte er bereits die Pauke in der Warasdiner Stadtkapelle, später die 2. Geige im Theaterorchester. 1859–67 studierte er zunächst Violine (bei C. Heißler), ab 1861 Violoncello (bei K. Schlesinger) am Konservatorium der GdM in Wien. 1859/60 spielte U. Viola in der Kapelle von Joh. Strauss Sohn, 1860 wurde er mit seinem Studienkollegen und Freund H. Richter ans Orchester des Kaitheaters (K. Treumann; s. Abb.) engagiert. 1867/68 als 2. Cellosolist am Budapester Nationaltheater engagiert, danach an verschiedenen Wiener Theatern (Carltheater, Theater in der Josefstadt) tätig. Im Herbst 1868 zunächst Substitut, 1869–80 definitives Mitglied des Wiener Hofopernorchesters. U. sekundierte J. M. Grün als Klavierbegleiter auf dessen Konzertreisen, 1876–97 unterrichtete er Violoncello am Konservatorium der GdM. Ab Beginn der 1870er Jahre widmete sich U. zunehmend dem komischen Liedgesang, er ersetzte E. Kremser im Komischen Quartett des Wiener Männergesang-Vereins, wo er den Part des 2. Tenors übernahm. Ab 1880 trat das Quartett unter dem Namen U.-Quartett auf und bis nach 1910 in wechselnden Besetzungen (u. a. V. Keldorfer und E. Weiß) in zahlreichen europäischen Städten große Erfolge feierte; J. Bayer, F. Blümel, F. v. Gernerth, C. Hutterstrasser, V. Keldorfer, K. F. Kohn, Josef Nentwich, J. Sioly und C. Weinberger widmeten dem Quartett Kompositionen. Seine Stellung im Hofopernorchester musste U. aufgrund eines Handleidens aufgeben, 1904 erblindete er.
Gedenkstätten
U.weg (Wien XI); Grab ehrenhalber (Wr. Zentralfriedhof).
Ehrungen
Prof.-Titel der GdM 1881; ausländische Orden.
Werke
Tanzmusik f. Klavier (Blitz u. Schlag op. 20, Boudoir-Plauderei op. 23); Hg. einer Slg. niederösterr. Volkslieder f. Männerquartett (Männerchor). – Teilnachlass in der WStLB.
Schriften
Aus einem Musikerleben in Die Zeit 6.2.1914.
Literatur
(Chronologisch:) C. F. Pohl, [Fs.] Die Ges. der Musikfreunde des österr. Kaiserstaates u. ihr Conservatori1871, 181; Eisenberg 1893; Das Quartett U. in Wien 1896; Kosel 1902; R. v. Perger/R. Hirschfeld, Gesch. der K. k. GdM 1912, 324; Die Zeit 6.2.1914, 3; F-A 1936; Adametz (1943); [Fs.] Wr. Philharmoniker 1842–1942, 1942, 121; W. Beetz, Das Wr. Opernhaus 1869 bis 1945, 1949, 93; F. J. Ewens, Lex. des dt. Chorwesens 1954; Hellsberg 1992; Czeike 5 (1997) [U.weg]; R. S. Budig et al. (Hg.), Wr. Zentralfriedhof. Ehrengräber 2002; www.celloheaven.com (2/2006); eigene Recherchen.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
9.11.2022
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Udel (Udl), Karl“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 9.11.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00127892
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Wiener Bilder, 16.8.1896, 9 („Künstler-Ferien“)© ANNO/ÖNB
Wr. Illustrierte Ztg. 25.1.1920, 282© ANNO/ÖNB
Die Stunde, 29.1.1927, 6© ANNO/ÖNB
Udel-Quartett um 1900 (v. l. n. r.: V. Keldorfer, K. Udel, Ferdinand Hörbeder, E. Weiß,  
				Sport & Salon 14.2.1901, 13)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x00127892
GND
Udel (Udl), Karl: 117249947
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag