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TannhäuserTannhäusertrue (Tanhuser)
* --?, † --vor 1300 (Ort?). Fahrender Dichter und Sänger. Herkunft unbekannt. Er hatte im letzten Babenberger Friedrich II. († 15.6.1246) einen großen Gönner. Er erwähnt auch einen Hzg. von Bayern und aus der Zeit zwischen 1256/66 zahlreiche Adelige auch aus ostdeutschen Territorien. Er dichtete und komponierte sechs Leichs (durchkomponierte Stücke), sechs Liebeslieder (Minnesang) und vier Sangsprüche. Diese haben sowohl die Armutsklage des Fahrenden (Vaganten, Spielleute) als auch die Mühen eines Kreuzzugs als Themen. Weiteres wie z. B. das Bußlied sind ihm nicht sicher zuzuschreiben. Die Leichs sind als Tanzleichs konzipiert und schließen an die französische Estampie, den altfranzösischen Lai und auch an die lateinische Sequenz in kunstvoller Form und großer Sprachbeherrschung an. Aus der vom 15. bis zum 17. Jh. mehrfach überlieferten T.-Ballade entstand das Bild des T., wie es Rich. Wagner in der gleichnamigen Oper verarbeitet hat.
Literatur
B. Wachinger in Verfasserlex. 9 (31995); NDB 25 (2013).

Autor*innen
Franz Viktor Spechtler
Letzte inhaltliche Änderung
20.12.2021
Empfohlene Zitierweise
Franz Viktor Spechtler, Art. „Tannhäuser (Tanhuser)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.12.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x000226d0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.