Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Stephanie, Stephanie, true Johann Gottlieb d. J.
* 1741 -02-1919.2.1741 Breslau (Wrocław/PL), 1800 -01-2323.1.1800 Wien. Schauspieler, Bühnenschriftsteller, Theaterdirektor. Nahm ab 1757 als preußischer Husar am Siebenjährigen Krieg teil und inskribierte 1759 an der Univ. Halle an der Saale/D Jura, geriet jedoch 1760 in österreichische Gefangenschaft; 1761–65 diente er in der kaiserlichen Armee. Durch seinen Bruder wurde er dem mit W. A. Mozart befreundeten Arzt Franz Anton Mesmer, der St.s Talent erkannte und förderte, für eine Dilettantenaufführung in dessen Schloss Rothmühle bei Schwechat vermittelt. 1769 debütierte St. am Wiener Nationaltheater (Burgtheater) und betätigte sich in weiterer Folge auch als Bühnenschriftsteller, Librettist und Regisseur. Als Günstling Josephs II. gehörte er 1779–89 (wie auch 1792–94) dem die künstlerische Leitung des Nationaltheaters innehabenden fünfköpfigen Inspizienten- bzw. Regisseurskollegium an und konnte hierbei ab 1779 v. a. die Leitung des Nationalsingspiels an sich bringen. St. galt als einer der bedeutendsten Wiener Librettisten seiner Zeit. Er und seine Frau (1771), die Schauspielerin (1771–1802 Hoftheatermitglied) Maria Anna, geb. Mika (Myka, Mücka; * ca. 1751 Prag, † 2.2.1802 Wien), standen mit der Familie Mozart in freundschaftlichem Kontakt.

St.s Halbbruder, der Schauspieler und Dramenreformer Christian Gottlob St. (d. Ä.; * 1733/34 Breslau, † 10.4.1798 Wien), veröffentlichte in seiner Zeitschrift Neue Sammlung zum Vergnügen und Unterricht 1768 zwei Lieder W. A. Mozarts (KV 52 und 53).


Werke
Sprechstücke; Libretti für C. Ditters v. Dittersdorf (Doktor u. Apotheker 1786), W. A. Mozart (Die Entführung aus dem Serail 1781 [nach einer Vorlage von Christoph Friedrich Bretzner], Der Schauspieldirektor 1786), J. G. Mederitsch, I. Umlauf, F. Teyber, F. X. Süßmayr; Übersetzungen bzw. Bearbeitungen von frz. u. ital. Opern.
Literatur
SchlMl 2001; NGroveD 24 (2001); Kosch 4 (1998); MGG 12 (1965); H. Barak in H. Zeman (Hg.), Wege zu Mozart. W. A. Mozart in Wien u. Prag. Die großen Opern 1993; S. Hochstöger in Jb. der Ges. f. Wr. Theaterforschung 12 (1960); W. Killy (Hg.), Literatur Lex. 11 (1991); H. C. R. Landon (Hg.), Das Mozart Kompendium 1991; P. Clive, Mozart and His Circle 1993; G. Rech in MozartJb 1968/70; W. Sulzer in Wr. Figaro 49 (1982); W. Sulzer in Mitt. d. Int. Stiftung Moz. 38 (1990); Wurzbach 38 (1879); ADB 36 (1893); Michtner 1970; Zechmeister 1971; D. Link, The National Court Theatre in Mozart’s Vienna 1998; Bauer 1955; Stieger III/3 (1981); H. Schuler, Mozart u. die Freimaurerei 1992; [Kat.] Ausstellung 200 Jahre Burgtheater 1976, 22; Ulrich 1997; MGÖ 2 (1995); WStLA (TBP 1802).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Stephanie, Johann Gottlieb d. J.‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e36d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001e36d
GND
Stephanie, Johann Gottlieb d. J.: 119545799
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag