Singspiele und Operetten (Die Pfaueninsel, Alceste), Possen, 2 Messen, kleinere Kirchenmusik, Chöre, Arien, Märsche; Singspiel- u. Opernlibretti (Originale, Übersetzungen, Bearbeitungen; Verzeichnis u. a. bei Wurzbach u. Kosch).
Sein Sohn Josef Ferdinand: * 29.1.1801 [nicht 25.8.1803] Wien, † 6.5.1863 Wien. Dirigent und Komponist. Spielte wie seine Brüder Karl und Wilhelm (* 1805 Wien, † nach 1840 [Ort?]) Kinderrollen am Burg- und am Kärntnertortheater. Ersten Musikunterricht erhielt er von J. Triebensee, Ph. J. Riotte, F. Roser, E. A. Förster, A. Gyrowetz und I. v. Seyfried, 1817 wurde er Korrepetitor am Linzer Theater, ca. 1820 wechselte er ans Kärntnertortheater. 1825 Musikdirektor am Königstädter Theater in Berlin, 1829/30 mit einer Operntruppe in Paris, 1831–38 Theaterkapellmeister in Leipzig/D, 1839 in Bremen/D und ab 1840 Musikmeister bei der Fürstin [Blizenetz: Fürst] Narischkin in Odessa (Odésa/UA). Von Paris kam St. im Frühjahr 1843 als 2. Kapellmeister (neben Franz Škroup) ans Ständische Theater nach Prag, wo er bis 1845 blieb. 1845–47 Nachfolger G. A. Lortzings in Leipzig, 1848 Operndirigent am Theater in der Josefstadt und 1849–56 Chormeister des Wiener Männergesang-Vereins (neben G. Barth bzw. H. Schläger). 1853/54 unterrichtete St. am Konservatorium der GdM dramatischen Gesang und Männergesang, 1853–57 Chorgesang. 1858 gründete er gemeinsam mit Aug. Schmidt die Wiener Singakademie , die er bis zu seinem Tod leitete. Zuletzt war er aus finanziellen Gründen genötigt, an der Normalschule zu St. Anna (Wien I) zu unterrichten sowie kurzfristige Kapellmeistertätigkeiten am Hofoperntheater (1859/60) und am Carltheater (1860/61) anzunehmen. Sein Bruder, der Beamte Karl St. (* 14. [nicht 12.] 1.1800 Wien, † 10.5.1862 Wien), war als Schriftsteller und dramatischer Dichter tätig.
St.gasse (Wien XII, Altmannsdorf) 1922.
Melodram Polder, der Scharfrichter von Amsterdam oder Die Macht der Vorurteile (UA Berlin 1829), Kirchenmusik, Kammermusik, Klavierstücke, Tanzmusik, Lieder.
F. Blizenetz, Matthias (Matthäus) St., Diss. Wien 1928; NGroveD 24 (2001); Kosch 4 (1998); Wurzbach 37 (1878); Riemann 1961; K-R 1997; Bauer 1955; ADB 35 (1893) u. 54 (1908); Mendel-R. 9 (1878); Stieger II/3 (1978) u. III/3 (1981); Adametz (1943); F-A 1936; EitnerQ 9 (1903); Ulrich 1997; Weinmann 2/6 (1961), 8f; Czeike 5 (1997) [St.gasse]; WStLA (TBP 1863).