Siebenschritt
Einfacher Paartanz im geraden Takt, in dessen erstem Teil zuerst sieben Schritte vorwärts und dann sieben Schritte rückwärts gelaufen werden, während der zweite Teil ein Rundtanz ist. Diese Grundform wird vielfach abgewandelt; zum ersten Teil existieren überdies eine Reihe von Singtexten (z. B. „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, wo ist denn mein Schatz geblieben? Ist nicht hier, ist nicht da, ist wohl in Amerika.“). Der Tanz ist in Europa weit verbreitet, von Norditalien und Slowenien bis Finnland, von Frankreich bis Siebenbürgen; er war auch als Kinderspiel beliebt. Die ersten gesicherten Nachrichten für sein Auftreten liegen um 1830 aus der Rheinpfalz/D vor; die Melodie (s. Tbsp.) ist jedoch schon Ende des 18. Jh.s aus Berlin und Umgebung belegt. In Österreich gehörte er laut rezenten Feldforschungen zu jenen tänzerischen Kleinformen, die nicht – oder höchstens zu sehr später Stunde – bei Hochzeiten und Bällen getanzt wurden, sondern in Bauernstuben und Almhütten zu Hause waren.
Literatur
K. Horak, Tiroler Volkstanzbuch 1974; I. Peter, Salzburger Tänze 1975; Schneider 1985.
K. Horak, Tiroler Volkstanzbuch 1974; I. Peter, Salzburger Tänze 1975; Schneider 1985.
Autor*innen
Gerlinde Haid
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Gerlinde Haid,
Art. „Siebenschritt“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
15.5.2006, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e275
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