Sein Sohn
Josef Anton: * 4.3.1734 St. Peter, † 4.3.1804 St. Leonhard (Graz II). Lehrer und Kirchenmusiker. Wirkte als Schulmeister in St. Leonhard.
Dessen Sohn
Josef Franz (eig. Joseph Franciscus Casimirus): * 4.3.1764 St. Leonhard, † 6.9.1836 St. Leonhard. Lehrer und Kirchenmusiker. Folgte seinem Vater bei dessen Tod als Schulmeister und Chorregent in St. Leonhard nach, nachdem er ihn vorher bereits als Schulgehilfe unterstützt hatte.
Dessen Sohn
Ludwig Carl: * 8.3.1810 St. Leonhard, † 10.5.1888 Graz. Lehrer, Organist, Komponist. Sammelte erste musikalische Erfahrungen als Knabensopran im Grazer Landestheater, absolvierte den Präparandenkurs und übernahm nach dem Tod des Vaters dessen Ämter. 1837 Nachfolger seines ehemaligen Orgel- und Kontrapunktlehrers (ca. 1825–30) Karl Lamprecht als Grazer Hof- und Domorganist, ab 1842 Orgel- und Generalbasslehrer an der Präparandie und 1851–81 Choralgesanglehrer im Priester- und Knabenseminar der Diözese Seckau. 1861 bewarb sich S. erfolglos um die künstlerische Leitung des Musikvereins für Steiermark , dessen Direktionsmitglied er seit 1844 war. Daneben bemühte er sich um eine Förderung des Männergesangs und des steirischen Gesangvereinswesens. S., der als einer der besten Organisten Österreichs seiner Zeit galt (1866 lehnte er einen Ruf an die Kathedrale von Dijon/F ab), war zunächst ein Anhänger der strengen deutschen Richtung des Cäcilianismus, trat jedoch bald vehement für die gemäßigte österreichische Variante nach dem Vorbild J. E. Haberts ein. Mit S. R. v. Neukomm und S. Sechter bekannt, erwarb sich S. auch bei der Auffindung von Autographen W. A. Mozarts in der Steiermark große Verdienste. Sein 1844 nach einem Gedicht von J. Dirnböck entstandenes Lied Hoch vom Dachstein an wurde 1929 zur steirischen Landeshymne (Hymnen) erklärt.
Gedenktafel am Geburtshaus, Leonhardplatz 14, Graz (1901) u. Sterbehaus, Hans-Sachs-Gasse 8, Graz (1929); Grabdenkmal Friedhof Graz-St. Leonhard; L.-S.-Gasse (Graz III).
Ehrenmitglied des Mozarteums Salzburg 1868; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1878; Ehrenmitglied des Gesangvereins Styria 1881.
Oratorium Die sieben Worte des Erlösers am Kreuze 1869; Messen, 2 Requien, kleinere Kirchenmusik (s. Abb.), Kirchenliederslg.en (Maiblüthen1857/21898), Männerchöre, Tänze, Ein Besuch Mohameds (Oper), Der Schatzgräber (Operette).
Der hypothesirte S. Stehlin’sche Choral 1869; Abwehr gegen die maßlosen Angriffe des Herrn F. Witt 1876; Beiträge in der Allgemeinen Wr. Musik-Ztg. u. in der Caecilia.
Dessen Sohn
Anton: * 13.6.1850 St. Leonhard, † 21.3.1908 Graz. Organist, Musikschriftsteller, Komponist. War zunächst als Gymnasiallehrer tätig, widmete sich jedoch bald der Musikpublizistik und -pädagogik. Als Musiklehrer unterrichtete er an der Grazer Lehrerbildungsanstalt, an der MSch. des Steirischen Musikvereins und an der MSch. Buwa. 1888 folgte er seinem Vater als Domorganist nach. 1904 zum wirkenden Mitglied der Denkmäler der Tonkunst in Österreich ernannt. A. S. war Anhänger der strengen Regensburger Richtung des Cäcilianismus.
Gesch. des Domchores in Graz von den Zeiten Erzhzg.s Karl II. bis auf unsere Tage in KmJb 15 (1900); Das „motu proprio“ Pius X. in Musikbuch aus Österreich 2 (1905); Die Harmonik Richard Wagners 1906; Beiträge in in- u. ausländischen Ztg.en u. Musikzss. (u. a. in der Neuen Zs. f. Musik).
Männerchöre, Vor- u. Nachspiele f. das Orgelbuch des Gesangbuches Hosanna 1885–87.
ÖBL 56. Lfg. (2002); StMl 1962–66; Festbll. zum 6. dt. Sängerbundfeste in Graz 1902, 1902, H. 2, 47–49; Wurzbach 34 (1877); F. Grasberger, Die Hymnen Österreichs 1968; E. Kleinschuster, Der Cäcilianismus in der Steiermark u. Präses Anton Faist als Komponist und Tonpsychologe, Diss. Graz 1975; B. Boisits in Hist. Jb. d. Stadt Graz 27/28 (1998); H. Federhofer in MozartJb 1962/63 ; E. Th. Hilscher, Denkmalpflege u. Musikwissenschaft 1995; Mitt. Diözesanarchiv Graz (Matrikendaten).