Prof.-Titel 1936 in Berlin, 1957 in Wien; Franz Schmidt-Medaille; Ehrenmedaille der Stadt Wien; Päpstliche Ehrenmedaille in Silber.
Bühnenwerke, Violinkonzert, Violoncellokonzert, Kammermusik, Lieder.
MGG 11 (1963); Riemann 1961; H. Bennwitz, Interpretenlex. der Instrumentalmusik 1964; W. Kleindel, Das große Buch der Österreicher 1987; Taufbuch der Pfarre Gumpendorf (Wien VI) 1901, fol. 60; Trauungsbuch der Pfarre St. Josef Margareten 1901, fol. 171.
Wolfgang Eduard: * 28.5.1915 Wien, † 18.5.2002 Wien. Geiger und Dirigent. Sein Taufpate war der Lernte zunächst bei seiner Mutter Violine und trat ab 1920 öffentlich als Wunderkind auf. Ab 1923 studierte er bei O. Ševčik in Pisek, später bei Julius Winkler in Wien. 1926 debütierte er mit dem Mendelssohn-Konzert in Kopenhagen. 1933 wurde er 1. Konzertmeister der Wiener Symphoniker, 1937 übernahm er diese Position bei den Wiener Philharmonikern. Ab 1949 widmete er sich ausschließlich seiner internationalen Karriere als Solist und Violinvirtuose. 1937 gründete er ein Streichquartett mit Philharmonischen Kollegen, 1949 ein Trio mit Edwin Fischer und Enrico Mainardi, 1956 gemeinsam mit Rudolf Baumgartner die Festival Strings Lucerne und 1981 ein Trio mit Boris Pergamenschikow und P. Badura-Skoda. Sch. entfaltete auch schon früh eine reiche Lehrtätigkeit: 1938 hielt er Meisterkurse am Mozarteum Salzburg, 1939–50 Prof. an der MAkad. in Wien, seit 1949 Meisterklasse am Konservatorium Luzern/CH. 1975 kehrte er als Prof. an die nunmehrige Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst zurück und gründete 1979 den internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb in Wien. Seit 1965 widmete er sich auch dem Dirigieren. Sch. schrieb Kadenzen für zahlreiche Violinkonzerte (J. Haydn, W. A. Mozart, L. v. Beethoven, J. Brahms, Giovanni Battista Viotti) und verfasste seit 1959 jährlich Luzerner Ansprachen. Er spielte zahlreiche vielfach prämierte Schallplatten ein (z. B. Goldene Schallplatte der DGG 1952 für die Aufnahme des Beethoven-Violinkonzerts) und erhielt unzählige Auszeichnungen und Ehrungen. Berühmt wurde Sch. insbesondere für seine Interpretation der klassischen Literatur, er spielte aber auch zeitgenössische Violinmusik (Igor Strawinsky, Alban Berg, Frank Martin) und dirigierte zu den Wiener Festwochen 1975 F. Schmidts Oper Notre Dame. In erster Ehe ab 30.1.1940 mit der Balletttänzerin M. Leibenfrost verheiratet, mit der er Tochter Helga (* 27.7.1940 Ort?) hatte. Seit 1948 war er mit I. Seefried verheiratet. Die gemeinsame Tochter Monika (* 30.3.1957 Wien) ist die Schauspielerin Mona Seefried. Seine Enkelin ist die Schauspielerin und Sängerin Laura Sch. (* 21.8.1989 München/D). Die bereits 1960 über ihn und Seefried erschienene Biographie bezeichnete er selbst als „geschönt“.
Schubert Medaille Wien 1927; Titel „Kammermusiker“ 1938; Ehrenmitglied der Robert-Schumann-Ges. Zwickau 1940; Mozartmedaille 1941 u. 1953; Nicolai-Medaille der Wr. Philharmoniker 1942; Prof.-Titel 1950; Spanische Beethoven-Plakette 1960; Österr. Ehrenkreuz f. Kunst u. Wissenschaft 1. Klasse 1961; Mitglied der königlichen musikalischen Akad. Stockholm 1963; Königlich dänischer Ritter-von-Dannebrog-Orden 1. Klasse 1963; Ehrenmitglied des Vereins des Beethoven-Hauses Bonn 1964; Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1965; Ehrennadel der Stadt Luzern 1980; Ehrenmitglied der Österr.-Dt. Kulturges. 1980; Großes silbernes Ehrenzeichen f. Verdienste um die Republik Österreich 1980; Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien 1986; Hofrat 1986; Ring der Wr. Philharmoniker 1990; Hans-von-Bülow-Medaille der Berliner Philharmoniker 1990; Goldene Medaille der MHsch. Wien 1990.
F. Fassbind, Wo. Sch. – Irmgard Seefried: eine Künstler- und Lebensgemeinschaft 1960; David M. Cummings (Hg.), International who’s who in music and musicians’ directory 161998/99; Müller-Asow 1929; MGG 11 (1963); NGroveD 22 (2001); St. Drees (Hg.), Lex. der Violine 2004; Raab 1994; pers. Mitt. Wo. Sch.
Monika Kornberger