Schmied,
Jaro (eig. Jaroslav)
* 21.6.1906 Budapest,
† 2.3.2006 Bad Vöslau/NÖ.
Violinvirtuose, Komponist.
Der Sohn des Militärmusikers Josef Sch. wuchs in Korneuburg/NÖ auf, wohin die Familie 1907 übersiedelt war, als der Vater seinen Zivilberuf als Steuerbeamter antrat. Im Alter von sechs Jahren erster Geigenunterricht beim Vater (anschließend bei Robert Pollak), zwei Jahre später auch Klavierunterricht. 1926–33 Studium der Violine an der Wiener MAkad. bzw. FachHsch. bei Julius Stwertka (Reifeprüfung Februar 1930), im Sommersemester 1933 Violin-Meisterschule bei Florizel von Reuter. Eine immer wieder kolportierte Ausbildung bei O. Ševčík an der MAkad. ist nicht nachweisbar. Daneben war Sch. ab 1928 ständiger Solist bei Radio Wien und trat als Solist auch öffentlich auf, u. a. 1933 im Wiener Konzerthaus. 1934 Übersiedlung nach Baden bei Wien, wo er als Konzertmeister, später fallweise auch als Leiter des Kurorchesters und an der MSch. Tyll-Gröger tätig wurde (Schüler u. a. E. Werba und E. Melkus). Am 10.2.1935 heiratete er Josefa Theresia (Finny) Veith (* 10.11.1906 Bad Vöslau, † 5.5.1980 Baden bei Wien), die später einige seiner Schlager textete. Spätestens ab November 1937 Mitglied der Funkkapelle von Radio Wien. 1938–45 als 1. Konzertmeister an der Volksoper Wien, danach (bis zur Pensionierung 1970) im Großen Wiener Rundfunkorchester. Mit dem J. Sch.-Quartett (Jan Bruna [2. V.], Ernst Kriß [Va.], Franz Kopecny [Vc.]) Auftritte ab 1941, 1943/44 im Wiener Konzerthaus. Als Mitglied der SA dirigierte er auch eine SA-Kapelle. 1946 gründete Sch. das Künstler-Ensemble J. Sch. Es folgten zahlreiche Schallplattenaufnahmen und Konzertreisen, am 15.5.1955 spielte er mit seinem Ensemble anlässlich der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere. 1957 nahm er an einer USA-Tournee mit der Wiener Deutschmeisterkapelle (Hoch- und Deutschmeister) unter J. Herrmann teil. Als Pädagoge wirkte er 1967/68–80 am Konservatorium. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 1.7.1980 Anna Praher, geb. Dreyer. 2004 ließ er sich in Bad Vöslau nieder.
Gedenkstätten
J. Sch.-Str. (Korneuburg).
J. Sch.-Str. (Korneuburg).
Ehrungen
Preisträger der Fritz-Kreisler-Stiftung 1932; Prof.-Titel 1961; Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich 1967; Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst der Republik Österreich 1977; Kulturpreis der Stadt Baden 1990.
Preisträger der Fritz-Kreisler-Stiftung 1932; Prof.-Titel 1961; Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich 1967; Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst der Republik Österreich 1977; Kulturpreis der Stadt Baden 1990.
Werke
f. V. u. Orch.: Romanze, Herzeleid (UA 4.8.1935 Baden), Erinnerungen an Baden, Robert-Stolz-Serenade, Introduktion und Nocturno; f. V. u. Kl.: Josefinen-Serenade, Sehnsucht-Poem, Herzblut, Ungarischer Tanz, Robert Stolz-Serenade; Schlager (Nie wieder dich zu sehen, Es war ein kleiner Flirt [T: Finny Sch.], Ich kehr’ zu Dir zurück [T: F. Sch.]); Chorwerke.
f. V. u. Orch.: Romanze, Herzeleid (UA 4.8.1935 Baden), Erinnerungen an Baden, Robert-Stolz-Serenade, Introduktion und Nocturno; f. V. u. Kl.: Josefinen-Serenade, Sehnsucht-Poem, Herzblut, Ungarischer Tanz, Robert Stolz-Serenade; Schlager (Nie wieder dich zu sehen, Es war ein kleiner Flirt [T: Finny Sch.], Ich kehr’ zu Dir zurück [T: F. Sch.]); Chorwerke.
Literatur
R. Gellner in Korneuburger Kulturnachrichten 3/4 (1991); Beiträge von W. Matich-Friedberg u. R. Gellner in Korneuburger Kulturnachrichten 4 (1993); R. Gellner in Korneuburger Kulturnachrichten 1/2 (1996); G. Schützl, Tonspuren. Musikergedenkstätten in Baden 2008; Lang 1986; Badener Ztg. 19.5.1934, 4, 18.8.1934, 3, 1.9.1934, 6, 17.10.1934, 3; 26.6.1935, 1, 7.8.1935, 3f, 26.10.1935, 3, 30.5.1936, 4, 17.11.1937, 2, 21.8.1943, 3; Das kleine Volksbl. 13.2.1941, 9, 28.9.1943, 5; Wr. Ztg. 14.10.1932, 6; Der österr. Musiker 11 (November 1935), 186; www.korneuburg.gv.at (4/2015); https://konzerthaus.at/datenbanksuche (10/2016); Trauungsbuch der Pfarre Baden-St. Stephan 1934–1938, fol. 32; Archiv MUniv. Wien; Mitt. AKM; eigene Recherchen.
R. Gellner in Korneuburger Kulturnachrichten 3/4 (1991); Beiträge von W. Matich-Friedberg u. R. Gellner in Korneuburger Kulturnachrichten 4 (1993); R. Gellner in Korneuburger Kulturnachrichten 1/2 (1996); G. Schützl, Tonspuren. Musikergedenkstätten in Baden 2008; Lang 1986; Badener Ztg. 19.5.1934, 4, 18.8.1934, 3, 1.9.1934, 6, 17.10.1934, 3; 26.6.1935, 1, 7.8.1935, 3f, 26.10.1935, 3, 30.5.1936, 4, 17.11.1937, 2, 21.8.1943, 3; Das kleine Volksbl. 13.2.1941, 9, 28.9.1943, 5; Wr. Ztg. 14.10.1932, 6; Der österr. Musiker 11 (November 1935), 186; www.korneuburg.gv.at (4/2015); https://konzerthaus.at/datenbanksuche (10/2016); Trauungsbuch der Pfarre Baden-St. Stephan 1934–1938, fol. 32; Archiv MUniv. Wien; Mitt. AKM; eigene Recherchen.
Autor*innen
Alexander Rausch
Monika Kornberger
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
21.8.2017
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch/Monika Kornberger,
Art. „Schmied, Jaro (eig. Jaroslav)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
21.8.2017, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e132
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