Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Schmidt, Schmidt, true Otto Alois Franz
* 1892-07-1313.7.1892 Wien, † 1968-08-011.8.1968 Graz. Architekt, Pädagoge, Chormeister, Volksliedforscher. Sch.s Eltern, der Kaufmann Franz Sch. (* 28.1.1856 Schlaggenwald/Böhmen [Horní Slavkov/CZ], † ?) und dessen Frau Johanna, geb. Maas (* 12.7.1868 Innsbruck, † ?), waren Mitbegründer des Deutschen Volksgesang-Vereins in Wien, wodurch er u. a. mit J. Pommer, K. Liebleitner und G. Kotek in Berührung kam. Seine musikalische Ausbildung umfasste Klavier-, Geigen- und Gesangsunterricht. Nach dem Studium an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt sowie der Kunstgewerbeschule in Wien musste er als Oberleutnant der Reserve in den Ersten Weltkrieg einrücken; eine Durchschussverletzung hinderte ihn, seine instrumental-musikalischen Tätigkeiten fortzusetzen. 1920 wurde Sch. an die Kunstgewerbeabteilung der Staatsgewerbeschule in Graz berufen, an welcher er bis 1957 tätig blieb. Anfang der 1920er-Jahre gründete er den Deutschen Volksgesang-Verein in Graz, mit dem er ab 1930 auf Radio Graz zu hören war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Chor, dessen Chorleiter Sch. bis zu seinem Tod blieb, als Volksliedchor des Österreichischen Alpenvereins, Sektion Graz neugegründet. Nebenbei leitete Sch. kleinere Volksliedchöre, bei denen er großen Wert auf heimisches Liedgut legte und für die er viele Sätze schrieb. Jodler pflegte er in mehreren Kleingruppen, etwa mit seiner Frau Fanny und Hermann Böheim. 1936–38 gestaltete er unter dem Titel Jugend, sing mit! mit S. Monsberger Schulfunksendungen, die er selbst leitete, später auch unter Einbeziehung von Chören. Für die RAVAG stellte er Singblätter zusammen, die in großer Zahl vom Landesschulrat in den Schulen verteilt wurden. 1938 wurde er Mitglied der NSDAP. Sch. war Mitarbeiter im Arbeitsausschuss für das Steirische Volkslied (heute Steirisches Volksliedwerk), viele seine aufgezeichneten Lieder befinden sich im Steirischen Volksliedarchiv.
Ehrungen
Silberne Viktor-Zack-Medaille; Walther-von-der-Vogelweide-Medaille; Raimund-Zoder-Medaille, Ehrenmitglied des MGV der Kärntner.
Schriften
Das Volksliedsingen in Grazer Tagbl. 10.9.1933.
Werke
Ei laßt uns singen. Volksliedheft für 3 Stimmen 1940; gem. m. H. Böheim Jodler aus der Steiermark 1995.
Literatur
Sängerztg. des Steir. Sängerbundes 3 (1957), 5f; H. Böheim in Sängerztg. des Steir. Sängerbundes 9 (1968); G. Kotek, in JbÖVw 17 (1968); B. Brugger in H. Brenner et al. (Hg.), LiedSammlerVolk. Volksliedsammler und -sammlerinnen in der Steiermark 2016; Radio Wien 21.3.1930, 41, 24.1.1936, 29; Geburtsbuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII) 1890–92, 1892, fol. 97; Trauungsbuch der Pfarre Innsbruck-St. Jakob 1873–92, fol. 263.

Autor*innen
Eva Maria Hois
Letzte inhaltliche Änderung
20.2.2023
Empfohlene Zitierweise
Eva Maria Hois, Art. „Schmidt, Otto Alois Franz‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.2.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e11db
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003e11db
GND
Schmidt, Otto Alois Franz: 134966899
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS


ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag