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Schaller, Schaller, Erwin: Familie
Erwin: * 1904-02-099.2.1904 Linz, † 1984-12-2020.12.1984 Wien. Komponist, Gitarrist, Musikpädagoge. Als Sohn musikalischer Eltern erhielt E. Sch. bereits zu Schulzeiten Unterricht in Violine, Harmonielehre, Kammermusik und Orchester am Linzer Musikverein und studierte 1923–30 an der Wiener MAkad. Violine bei F. Mairecker, Komposition bei R. Stöhr und F. Schmidt sowie Gitarre bei J. Ortner. Weiterführende Studien führten ihn nach Köln/D (Violinunterricht bei Hermann Zitzmann [1891– nach 1962]) und Bern (Musikwissenschaft). Währenddessen war Sch. als Solist, Kammer- und Orchestermusiker, zunächst in Wien und später im Hochschulorchester in Köln unter Hermann Abendroth (1883–1956), tätig. In Bern musizierte er außerdem in der Kammermusikvereinigung P. Grümmers, im städtischen Symphonieorchester sowie im Berner Stadttheater. Er absolvierte die Staatsprüfungen des musikpädagogischen Seminars an der Wiener MAkad. in Violine (1925), Gitarre und Schulmusik (1933). Anschließend war er bis 1969 als Musikerzieher in Linz tätig. Seine erste Anstellung trat er bereits 1933 an der Bundes-Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt Linz an, wo er Gesang, Theorie, Violine, Gitarre und Orchester unterrichtete. 1934 unternahm er eine Studienreise nach Finnland. 1934–38 leitete er als Chormeister den Gesangsverein Harmonie in Linz. Darüber hinaus wirkte er bei den alljährlichen Kammermusikkonzerten der Linzer Mittelschuljugend (1933–40) und als Instrumentalleiter bei (inter-)nationalen Sing- und Instrumentalwochen mit. 1938 wurde Sch. zum Mitglied der Prüfungskommission für Volks- und Hauptschulen berufen. Nach einer Unterbrechung seiner Lehrtätigkeit während des Zweiten Weltkrieges, wo er dem Musikkorps der Seefliegerhorst-Kommandantur List auf Sylt/D und Wehrbetreuungstruppen angehörte, trat er 1948 erneut in den Personalstand der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt sowie der Linzer Bundesrealschule. Seit 1953 konzertierte er des Öfteren gemeinsam mit seiner Familie, wofür er eigene Kompositionen und Bearbeitungen bereitstellte. In seinen Werken für Gesang, Gitarre, Blockflöte und Streicher nehmen die Volksliedsätze eine zentrale Stellung ein. Die Einbeziehung der Gitarre in die Kammermusik und deren Verwendung als Continuo-Instrument war ihm ein besonderes Anliegen. Seine Bearbeitungen stellte er u. a. in Österreich, Deutschland , in der Schweiz und im Rundfunk vor. Sein Nachlass wird von der Musiksammlung der ÖNB (Archive und Bibliotheken) verwaltet.
Gedenkstätten
Gedenktafel an der Bundesrealschule Linz, errichtet vom Kulturamt der Stadt Linz 2004; Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus E. Sch.s in der Volksfeststraße 26 in Linz.
Ehrungen
Studienrat 1940; Kulturmedaille der Stadt Linz 1984.
Schriften
Aufsätze u. a. in den Oberösterr. Heimatbll.; Musikkritiken in Ztg.en.
Werke
ca. 4.000 Werke (WV 2003); Lieder; Chöre; Tänze; Continuosätze f. Gitarre; Bearbeitungen von Volksliedern und -balladen, Arien; Duo-, Trio- und Quartettbearbeitungen; gem. m. K. Scheit, Lehrwerk für Gitarre Karlsbad 1936, Wien 1939, London 1951, Tokyo 1966.
Literatur
Riemann 1975; OÖKulturbericht 1964, 1974 u. 1979; Biographisches Lex. von OÖ 1960–79; Who is who in Öst. 1982; E. Wallisch, Lothringer Lieder, Dipl.arb. Wien 2001; H. Wallisch, Die Etablierung der klassischen Gitarre im Musikleben Österreichs. E. Sch. – Ein Wegbereiter der Gitarrenpädagogik des 20. Jh.s, Dipl.arb. Wien 2002; www.erwin-schaller.at (12/2004); www.gitarre.cc (3/2023).


Seine Kinder

Friederike (verh. Stradner): * 21.4.1941 Linz. Flötistin und Pädagogin. Studium der Querflöte (bei H. Reznicek), Gitarre (bei K. Scheit) und Blockflöte an der Wiener MAkad. sowie Privatstudium der Traversflöte bei Barthold Kuijken (* 1949). Währenddessen war sie bereits Solistin der Wiener Bachgemeinde. 1964 übersiedelte F. Sch. nach Linz, wo sie Mitglied des Linzer Bläserquintetts und des Bruckner Orchester Linz wurde. Am 29.10.1966 heiratete sie G. Stradner und musizierte fortan in verschiedenen Kammermusikensembles wie z. B. der Musica Antiqua Wien und Capella Academica Wien. 1973–76 Aufenthalt der Familie in Saarbrücken/D, wo F. Sch. Lehraufträge für Traversflöte und Laute an der dortigen MHsch. übernahm. Nach ihrer Rückkehr nach Wien setzte sie ihre Unterrichtstätigkeiten an MSch.n fort.


Literatur
Booklet zur LP Nordische und Lothringer Volkslieder (Preiser Records 1983/84); Mitt. Gerhard Stradner (3/2023).


Helmut: * 28.12.1944 Reichenberg/Sudentenland (Liberec/CZ), † 6.8.2022 Wien? (begr. Wien). Pädagoge, Blockflötist. Aufgewachsen in Linz, trat er bereits während der Schulzeit bei zahlreichen Konzerten auf. Er studierte ab 1963 Musikerziehung und Blockflöte (bei Elisabeth Toncourt [1927–93]; Schwester von J. Schaeftlein) und Violoncello (bei Tobias Kühne [* 1928]) an der Wiener MAkad. sowie Mathematik an der Univ. Wien. Zwischenzeitlich war H. Sch. außerdem Gasthörer an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel/CH. 1969 wurde er als Lehrer am Akademischen Gymnasium (Wien I) angestellt und ab demselben Jahr war er zunächst als Lehrbeauftrager sowie ab 1976 als Prof. der Verwendungsgruppe L1 an der MHsch. tätig. 1982 wurde er zum ao. Prof. ernannt. 1985 folgte seine Ernennung zum o. Prof. für Blockflöte. 1985–99 übernahm er ebendort zusätzlich Lehraufträge für Blockflötenkammermusik, Stilkunde, Aufführungspraxis und Literaturkunde für Bläser sowie Musikalische Ornamentik (Pensionierung 2010). Neben seinen pädagogischen Verpflichtungen pflegte H. Sch. eine rege Konzerttätigkeit, spielte LP- bzw. CD-Aufnahmen ein und gab Meisterkurse. Nach dem Tod des Vaters führte er die familiären Konzerttätigkeiten z. T. mit seiner Schwester und der angeheirateten Verwandtschaft fort.


Schriften
Artikel für die Zs. Oboe-Fagott. Das Magazin für Doppelrohrbläser 2014.
Werke
Hg. von Werken u. a. von W. A. Mozart und J. Strauss (Vater).
Literatur
H. Wallisch, Die Etablierung der klassischen Git. im Musikleben Österreichs. E. Sch. – Ein Wegbereiter der Gitarrenpädagogik des 20. Jh.s, Dipl.arb. Wien 2002; www.mdw.ac.at/1750 (11/2022); www.friedhoefewien.at (2/2023).

Autor*innen
Helmut Schaller
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
22.6.2023
Empfohlene Zitierweise
Helmut Schaller/Karoline Hochstöger, Art. „Schaller, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 22.6.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002205a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei
			Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster

DOI
10.1553/0x0002205a
GND
Schaller, Erwin: 129578320
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Schaller, Friederike: 13452781X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Schaller, Helmut: 124231160
OBV
Weiterführende Literatur

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