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Ruprecht Ruprecht Joseph (Rupprecht), Familie
Joseph (I): * 1758-12-2424.12.1758 Unter Langendorf/Mähren (Dlouhá Loučka/CZ), † 1809-09-1818.9.1809 Erdberg (Wien III). Lehrer und Chorist. Ist anlässlich seiner Verehelichung 1797 erstmals in Wien greifbar und wird 1797–1802 als Privatlehrer bezeichnet. Spätestens ab 1804 war er bis zu seinem Tod Chorist am k. k. Hoftheater. Seiner Witwe Elisabeth hinterließ er sechs Kinder, von denen der gleichnamige Sohn der älteste war. Sein Sohn

Joseph (II): * 20.11.1798 Erdberg, † 13.3.1880 Wien. Sänger (Bass) und Kirchenmusiker. War um 1809 Sängerknabe am Wiener Schottenstift und begann eine Lehrerausbildung an der Normalschule zu St. Anna in Wien. Um 1815 war R. als Lehrgehilfe tätig, wandte sich dann jedoch ganz der Musik zu. 1822 und 1824–36 ist er als Bassist am Kärntnertortheater nachweisbar, 1822–24 (und auch 1827) trat er im Rahmen eines Männerquartetts (Männerchor) bei musikalischen Akademien auf (v. a. mit Haizinger, J. W. Rauscher, J. Seipelt). 1827–80, mit einer Unterbrechung 1860/61 (während dieser Zeit an der Paulanerkirche), war R. Chorregent an St. Karl, wo er schon zuvor wirkendes Mitglied des Kirchenmusikvereins gewesen war, den er mitbegründet hatte. Er konnte während dieser Zeit ein umfangreiches Repertoire aufbauen, wobei er von Anfang an Werke der Renaissance und des Barock zur Aufführung brachte. R. betreute auch die Kirchenmusik an den Filialkirchen im Theresianum bzw. bei den Salesianerinnen. Sein Schüler und Nachfolger an St. Karl war Karl Lenz (1826/27–97). L. v. Beethoven soll R. 1826 anvertraut haben, dass er ein großes Te Deum für St. Augustin komponieren wollte, wozu es aber infolge des baldigen Todes Beethovens nicht kam. R., ab 1827 auch als Musikpädagoge tätig, war Gesangslehrer von P. Lucca und ab 1835 Mitglied der Tonkünstler-Sozietät.

Ein Klaviermeister Leopold R. ist 1795–99 und 1812 in Wien nachweisbar. Um 1796 gab es einen Flötisten Niklas R. am Theater in der Leopoldstadt Alsergrund (Wien IX). Am 21.1.1831 starb der Schauspieler Michael R. im Alter von 51 Jahren, der 1804/05 als Statist am Nationaltheater (Burgtheater) belegbar ist. Erwähnenswert ist auch der Wiener Geigenmacher Wilhelm R. (?–1862).


Literatur
TMA 4 (1968), 12f; J. Dobner, Gesch. des … Kirchen-Musik-Vereines an der k. k. Gelübde- und Pfarrkirche St. Carl Borromäus auf der Wieden in Wien 1875; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1810 bis 1836, 2007; K. M. Kopitz/R. Cadenbach (Hg.), Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebüchern, Briefen, Gedichten und Erinnerungen 2009; F.-J. Fétis, Biographie universelle des musiciens 7 (1878); J. F. v. Schönfeld, Jb. der Tonkunst v. Wien u. Prag 1796; Prochart 1979; Hopfner 1999; C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871; Taufbuch 1765–93 der Pfarre Unter Langendorf (Dolní Dlouhá Loučka/CZ), fol. 68; Taufbuch 1793–1808 der Pfarre Erdberg, fol. 119, 194, 234; Trauungsbuch 1795–1808 der Pfarre Erdberg, fol. 39; WStLA (G. Gugitz, Auszüge aus dem TBP 18. Jh. [Archivbehelf]; G. Gugitz, Auszüge über Persönlichkeiten des Wr. Kulturlebens [Archivbehelf]; versch. Verlassenschaftsabhandlungen; Portheim-Kat.); Archiv ÖAW (Bestand St. Anna); http://www.demos.ac.at/ (6/2012); eigene Recherchen (Lehrer-Schematismen).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
24.8.2018
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Ruprecht (Rupprecht), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24.8.2018, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x002d2632
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x002d2632
GND
Ruprecht Joseph: 1042764042
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Ruprecht Joseph: 1042764271
OBV
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