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Rummel, Rummel, true Familie
Orgelbauer

Nikolaus d. Ä.: * ca. 1708 verm. Rothenburg ob der Tauber/D, † 27.4.1794 Linz. Über seine Lehrjahre ist nichts bekannt; 1741 heiratete er in Linz die Orgelmacherswitwe Rosa Hacklinger, 1752 erwarb er das Bürgerrecht. Der Besitz eines Hauses (1769–94) beweist seine gute Auftragslage. Von den Stiften St. Florian, Kremsmünster und Wilhering wurde er häufig mit Neubauten und Reparaturen in den Stiftskirchen und inkorporierten Pfarrkirchen beauftragt. Mehrere Orgeln baute er im benachbarten Niederösterreich und Bayern. Ab 1777 war er bestallter Orgelbauer an Dom und Stadtpfarrkirche Linz. 1785 wurde er als Begutachter von Orgeln aus aufgehobenen Stiftskirchen, die in die zur Kathedrale erhobenen Jesuitenkirche Linz übertragen werden sollten, berufen.


Werke
weitgehend original erhalten: Chororgel der Stiftskirche Wilhering (1746), Pfarrkirche Pürgg/St (1755 für die Pfarrkriche St. Peter in der Au/NÖ errichtet), Hofkirchen b. St. Valentin/NÖ (1767), St. Peter am Wimberg/OÖ (1778), Kanning b. St. Valentin/NÖ (?); nur nachgewiesen: Marienkapelle des Stifts St. Florian (1747), Positiv für die Jesuitenkirche Linz (1763), Haag/NÖ (1763), Altmünster/OÖ (1766), St. Martin im Mühlkreis (1767), Klosterkirche der Elisabethinen Linz (1768), Euratsfeld/NÖ (1768), Wegscheid/Bayern (ca. 1780), St. Pantaleon/NÖ (1780), Neuhofen an der Krems/OÖ (1789), Peilstein/OÖ (ca. 1792), Linz (Klosterkirche der Ursulinen, ?).


Nikolaus d. J.: get. 26.12.1745 Linz, † 1839 Edenkoben/D. Lehre vermutlich in der Werkstätte seines Vaters, kam auf Wanderjahren in die Pfalz, wo er 1778 in Kirrweiler/D heiratete. Vielleicht war er dort Geselle bei Johann Ignaz Seuffert. Um 1780 Gründung einer Orgelbauwerkstätte in Edenkoben. Nach dem Tod seines Vaters (1794) führte er dessen Werkstätte in Linz weiter, wo er am 30.6.1796 das Bürgerrecht erhielt. Entsprechend der steigenden Nachfrage nach Klavieren widmete er sich auch dem Klavierbau. Wegen der zu dieser Zeit geringen Auftragslage im Orgelbau kehrte er um 1815 nach Edenkoben zurück.


Werke
erhalten: Brüstungspositiv in der ehemaligen Stiftskirche Waldhausen/OÖ (1803) und die Orgel in der Pfarrkirche St. Oswald bei Freistadt/OÖ (1804); Tafelklaviere im Museum Francisco Carolinum in Salzburg (1797) und im Oberösterr. Landesmuseum Linz (1809). Nachgewiesen sind noch Werke in Goldramstein/D (1781), Hartkirchen/OÖ (1796), Peilstein (1798), Puchheim/OÖ (1812), Linz (Ursulinenkirche, ?), Edenkoben (St. Nepomuk, ?).
Literatur
H. Fischer/Th. Wohnhaas, Lex. süddt. Orgelbauer 1994; Eberstaller 1955; O. Biba/G. Mitterschiffthaler in Die Linde. Beilage zum Fränkischen Anzeiger für Gesch. und Heimatkunde von Rothenburg/Tbr. Stadt u. Land 55 (1973); R. Mayr, Beiträge zur Entwicklungsgesch. des Orgelbaues in OÖ. Stiftskirchen und Stiftspfarren, Diss. Innsbruck 1953, 140, 169, 223, 248ff, 252, 276f; Wessely 1950, 144f; Wessely 1953, 385; R. G. Frieberger, Der Orgelbau in Oberösterreich im 17. und 18. Jh. unter besonderer Berücksichtigung bestehender Instrumente 1984, 68, 76, 78, 148, 221, 223, 226–242, 244, 297, 299; F. Linninger in Oberösterr. Heimatbll. 9 (1955); Kellner 1956; B. Bonkhoff, Denkmalorgeln in der Pfalz. Speyer 1990, 344; Jahresschrift Salzb. Mus. Carolinum Augusteum 34 (1988), 60f; G. K. Mitterschiffthaler in Oberösterr. Heimatbll. 28 (1974); K. Mitterschiffthaler, Die Musikpflege im Zisterzienserstift Wilhering unter besonderer Berücksichtigung der Choralpflege, Diss. Wien 1995; O. Wessely, [Kat.] Die Musikinstrumentenslg. des Oberösterr. Landesmuseums 1952; G. Winner in Unsere Heimat 46 (1975); H. Winterberger in Jb. der Stadt Linz 1971 (1972).

Autor*innen
Karl Mitterschiffthaler
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Karl Mitterschiffthaler, Art. „Rummel, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0003b82b
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