1 Messe, 2 Requien, 1 Litanei, kleinere Kirchenmusik.
Sein Sohn Franz de Paula (Pseud. R. v. Reiter): * 17.8.1779 Naarn im Machland, † 12.8.1830 Pest (Budapest). Sänger, Kapellmeister, Komponist. Erhielt seine erste musikalische Ausbildung vom Vater, 1789 kam er nach Wien, wo er kurze Zeit Schüler von W. A. Mozart gewesen sein soll. Gesichert sind weitere Studien bei P. G. Pasterwiz und J. G. Albrechtsberger (1795); er selbst bezeichnete sich 1829 auch als Schüler J. Haydns. Danach trat R. zunächst als Novize in das Zisterzienserstift Wilhering ein, entschied sich jedoch bald für die Musikerlaufbahn. 1799 Musikdirektor in Freiburg im Breisgau/D, Kapellmeister von Operntruppen 1800 in Paris, 1801/02 in Linz (Heirat am 30.8.1802), 1802 in Verona/I, 1803 Tenorist am Theater in Klagenfurt und 1804 am deutschen Theater in Pest. Nach einer Tätigkeit als Hauskomponist beim ungarischen Adeligen Ignaz v. Vegh in Vereb (heute Székesfehérvár/H) ab 1806 wirkte er 1811/12 als Theaterkapellmeister in Linz und 1812–19 am Theater in der Josefstadt (vielleicht auch am Theater in der Leopoldstadt). 1819 Korrepetitor (Kapellmeisteradjunkt) am Kärntnertortheater, 1820–24 Kapellmeister am Theater an der Wien und 1824–27? am deutschen Theater in Pest. 1827/28 neuerlich am Kärntnertortheater als Kapellmeister, gab er auch Generalbass- und Harmonielehreunterricht. 1829 ist R. nach wie vor in Wien greifbar (Kapellmeister am Theater in der Josefstadt?), zuletzt war er in seinem Todesjahr Opernkapellmeister in Ofen. R. galt als Hauskomponist des Theaters in der Leopoldstadt und des Josefstädter Theaters. Neben F. Kauer und W. Müller zählte er zu jenen Komponisten, die den großen musikalischen Bedarf der Wiener Vorstadtbühnen bestritten. 1817 hatte er in Wien eine „Musikalien-Leih- und Kopieranstalt“ gegründet, 1818 eine „musikalische Antiquarhandlung“; beide Befugnisse legte er 1823 zurück.
Opern (Das Waldweibchen 1800), Singspiele, Melodramen, Ballette, Parodien, Kirchenmusik, Kammermusik, Lieder, Ballade Die Theilung der Erde (T: Friedrich Schiller; 1829 von Diabelli J. Haydn zugeschrieben [Hob. XXVIa:C1]); Gesangschule (Cadenzen, Fermaten und Manieren f. Gesang, nach Fodor’s, Rubini’s, David’s und Tamburini’s Methoden 1829).
Dessen Tochter Magdalena (Lina, verh. Balfe): * 1.9.1806 Pest oder Vereb, † 8.6.1888 London. Sängerin (Sopran). War Schülerin ihres Vaters, debütierte 1824 am Theater an der Wien. 1824–27 sang sie am deutschen Theater in Pest, im Sommer 1827 in Graz und Triest; im Herbst 1827 erfolgte ihr Engagement ans Kärntnertortheater. 1828/29 unternahm sie eine Tournee durch Deutschland (u. a. Berlin und Mannheim). Eine Anfang 1829 angekündigte Heirat mit einem Herrn von Amerongen dürfte nicht stattgefunden haben. Ab 1830 war sie in Italien, wo sie in Mailand Kontakt mit C. Th. Mozart hatte. 1831 heiratete sie den wie sie selbst in der Operntruppe von Bergamo/I engagierten Sänger und Komponisten Michael William Balfe (* 15.5.1808 Dublin, † 20.10.1870 Ware/GB). In den folgenden Jahren konnte R.-Balfe in Italien als dramatische Sängerin reüssieren (möglicherweise auch Schülerin von Tommaso Marchesi), 1835 übersiedelte sie nach London, wo sie jedenfalls noch 1837/38 auf der Opernbühne auftrat. In den 1840er Jahren soll sie als Konzertsängerin in Paris erfolgreich gewesen sein. 1846 befand sich das Ehepaar in Wien und gab hier auch ein Konzert.
Deren Tochter
Victoria (Victoire) Balfe: * 1.9.1837 Paris, † 2.1.1871 Madrid. Sängerin (Sopran). Schülerin ihres Vaters, des Pariser Konservatoriums sowie Sterndale Bennetts und Manuel Garcias in London. Sie hatte eine kurze Bühnenkarriere in London (Debüt 1857), Dublin, Paris, Turin/I und Mailand. Nach ihrer ersten Verehelichung 1860 beendete sie ihre Karriere. Ihre ältere Schwester Louisa (1832–69) war die Mutter des Komponisten Arthur Henry Behrend (1853–1935).
NGroveD 21 (2001); MGG 11 (1963); ÖBL 9 (1988); K-R 1997; Wurzbach 27 (1874); DBEM 2003; Riemann 1961 u. 1975; Kosch 3 (1992); Wessely 1950 u. 1953; Krackowizer/Berger 1931; Kellner 1956; Stieger II/3 (1978); Ulrich 1997 [R., Balfe]; A. Schirlbauer in K. Petermayr et al. (Hg.), Musikinstrumente. Hersteller, Spieler u. Slg.en in OÖ 2017; A. Ziegler, Addressen-Buch von Tonkünstlern, Dilettanten, … in Wien 1823, 235f; Hoboken 1971, 284; Theater-Ztg. 27.6.1812, 208; Wr. Ztg. 1.12.1817, Allgemeines Intelligenzbl., 1227, 27.11.1823, Allgemeines Intelligenzbl., 1113, 13.3.1824, 268, 30.1.1829, 106; Vaterländische Bll. 16.12.1818, 400; Wr. allgemeine Theaterztg. 4.3.1819, 107; Wr. Zs. 19.2.1820, 176, 9.3.1824, 256, 5.2.1828, 128, 21.9.1846, 756; Allgemeine Theaterztg. 18.11.1824, 556, 6.4.1826, 168, 12.6.1827, 287, 7.7.1827, 331, 10.7.1827, 334, 24.7.1827, 359, 6.10.1827, 491, 11.10.1827, 500, 10.11.1827, 552, 18.3.1828, 140, 8.4.1828, 172, 26.4.1828, 204, 14.6.1828, 288, 9.8.1828, 384, 15.1.1829, 28, 3.1.1829, 8, 17.3.1829, 132, 19.3.1829, 134, 4.4.1829, 164, 16.2.1830, 84, 20.3.1830, 244, 23.10.1830, 522, 19.11.1838, 1052; Allgemeiner Musikalischer Anzeiger 20.2.1830, 31; Il Censore Universale dei teatri 30.7.1831, 242, 1.7.1835, 207; L'Eco 23.12.1831, 612; Der Humorist 29.11.1837, 704, 21.10.1846, 1015; Il Pirata 19.12.1837, 206; Allgemeine Wr. Musik-Ztg. 9.3.1841, 120; Wr. Allgemeine Ztg. 14.6.1888, 6; Trauungsbuch 1794–1820 der Stadtpfarre Linz, RZ 41/1802; Taufbuch 1809–15 der Pfarre Maria Treu (Wien VIII), fol. 178; www.britishandirishworld.com (12/2018); https://balfecontinentaloperas.wordpress.com (12/2018); www.ipernity.com (12/2018); https://en.wikipedia.org (12/2018); eigene Recherchen.