Reinmar (Reimar) der Alte
* ca. 1175 Hagenau am Inn?/OÖ,
† ca. 1208/09 [Bleck: 1211] (Ort?).
Minnesänger.
Wie die Bezeichnung „Herr“ in den großen Liederhandschriften nahelegt, war R. adeliger Abstammung und als Ritter anscheinend wohlhabend. Er ist sicher identisch mit jener „nahtegal von Hagenouwe“, die im Tristan Gottfrieds von Straßburg (um 1210) erwähnt wird. Laut Bleck lässt sich seine Herkunft auf Hagenau am Inn bei Braunau (damals Bayern, Innviertel) zurückverfolgen. Seine Totenklage auf Herzog Leopold V. (1157–94) macht einen Aufenthalt spätestens ab 1195 am Babenbergerhof in Wien wahrscheinlich. Danach lebte R., wenn auch nicht ausschließlich, am Hof Leopolds VI. Er galt bereits im Mittelalter als bedeutendster Zeitgenosse Walthers von der Vogelweide. Interpretationen, die R. als Walthers Lehrer sehen, gehen allerdings zu weit (tatsächlich dürfte R. jünger als Walther gewesen sein). Die Konkurrenz zu diesem fand ihren Ausdruck in der sog. „R.-Walther-Fehde“. Von den ihm zugeschriebenen, insgesamt etwa 86 Tönen, die den hohen Minnesang repräsentieren, sind drei mit linienlosen Neumen in den Carmina Burana überliefert.
Literatur
Wr. Gesch.bll. 68 (2013); Verfasserlex. 7 (1989); NGroveD 21 (2001); MGG 11 (1963) u. 13 (2005); DBEM 2003; Czeike 4 (1995) [R. von Hagenau]; MGÖ 1 (1995).
Wr. Gesch.bll. 68 (2013); Verfasserlex. 7 (1989); NGroveD 21 (2001); MGG 11 (1963) u. 13 (2005); DBEM 2003; Czeike 4 (1995) [R. von Hagenau]; MGÖ 1 (1995).
Autor*innen
Alexander Rausch
Letzte inhaltliche Änderung
12.2.2014
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch,
Art. „Reinmar (Reimar) der Alte“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
12.2.2014, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dec5
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