Puschnig,
Wolfgang
* 21.5.1956 Klagenfurt.
Jazzsaxophonist, -flötist und Komponist.
Schon mit 14 Jahren war P. in seinem Heimatort Mitbegründer einer Jazzband; ab 1974 studierte er Querflöte und Jazz-Saxophon am Wiener Konservatorium. Gemeinsam mit M. Rüegg gründete er 1977 das Vienna Art Orchestra, dessen profilierter Saxophon-Solist er bis 1989 blieb. Die Tourneen mit diesem Orchester führten ihn durch zahlreiche europäische Länder wie auch 1984 nach Indien, Thailand, die USA und Kanada und 1986 nach Moçambique. Ab 1981 arbeitete er für einige Jahre mit H. Koller im Duo zusammen, wirkte aber auch in verschiedensten Formationen wie Part of Art (1981), Air Mail (1982–84), Pat Brothers (1984) mit oder begleitete die Lautpoesien des Dichters Ernst Jandl. 1985 wurde er Mitglied von Carla Bleys Very
Big Band, ab 1987 arbeitete er mit dem koreanischen Perkussions-Quartett von Samul Nori zusammen. Zu den Projekten und Kooperationen, in denen er (häufigste Partner: die Sängerin L. Sharrock und der Pianist U. Scherer) involviert war, zählen Red Sun, AM4 („A Monastic Quartet“) und v. a. die Alpine Aspects (1991), sein erstes größeres Ensemble, bestehend aus einigen seiner Jazz-Partner und der Amstettener Trachtenmusikkapelle, mit dem P. versucht, eine neue Kombination aus Jazz und österreichischer Volksmusik zu finden. Auch in den 1990er Jahren trat er international in den verschiedensten Formationen und Besetzungen auf, u. a. in Österreich mit W. Resetarits („Dr. Kurt Ostbahn“). P. leitete u. a. 2002 das Musikforum Viktring. P. ist (2016) o.Prof. und Leiter des Institutes für Popularmusik an der MUniv. Wien. P. ist ebenso in Bebop, Jazz, Free Jazz wie Funk zu Hause und gilt als herausragender Improvisator in allen diesen Stilrichtungen. Er trug über die Grenzen Österreichs hinaus nachhaltig dazu bei, den europäischen Jazz von amerikanischen Vorbildern zu emanzipieren, ohne dabei ein prononciertes Euro-Jazz-Konzept zu verfolgen.
Ehrungen
Hans Koller Preis (Musiker des Jahres) 1997; Würdigungspreis des Landes Kärnten 2003; Dr. h. c. der Univ. Klagenfurt 2004; Großes Ehrenzeichen des Landes Kärnten 2016.
Hans Koller Preis (Musiker des Jahres) 1997; Würdigungspreis des Landes Kärnten 2003; Dr. h. c. der Univ. Klagenfurt 2004; Großes Ehrenzeichen des Landes Kärnten 2016.
Werke
Tango from Obango (mit dem Vienna Art Orchestra, LP 1980, ITM 970063), The Very Big Carla Bley Band (1990, Watt 23), Gemini–Gemini (mit Jamaaladeen Tacuma, 1991, ITM 970063), Then Comes the White Tiger (Red Sun mit Samul Nori, ECM 1499), Big Band Theory (Very Big Band, 1993, Watt 25), Mixed Metaphours (1994, Amadeo 527266-2), Roots and Fruits (1996, Amadeo 573495-2), Aspects (1999, PAO), RP5: Almost blue (mit W. Resetarits u. a., 2000, ORF/EmArcy), 3&4. Ob’n und Unt’n, Austrian Songs (2002, Universal 18827-2), Reindeer Games (Saxofour, 2002, Universal 066698-2), For the Love of It (2013, Col legno).
Tango from Obango (mit dem Vienna Art Orchestra, LP 1980, ITM 970063), The Very Big Carla Bley Band (1990, Watt 23), Gemini–Gemini (mit Jamaaladeen Tacuma, 1991, ITM 970063), Then Comes the White Tiger (Red Sun mit Samul Nori, ECM 1499), Big Band Theory (Very Big Band, 1993, Watt 25), Mixed Metaphours (1994, Amadeo 527266-2), Roots and Fruits (1996, Amadeo 573495-2), Aspects (1999, PAO), RP5: Almost blue (mit W. Resetarits u. a., 2000, ORF/EmArcy), 3&4. Ob’n und Unt’n, Austrian Songs (2002, Universal 18827-2), Reindeer Games (Saxofour, 2002, Universal 066698-2), For the Love of It (2013, Col legno).
Literatur
K. Schulz in Jazz-Podium 38 (1989); NGroveDJ 3 (2001); M. Kunzler, Jazz-Lex. 2002; W. Kampmann (Hg.), Reclams Jazzlex. 2003; www.puschnig.com (8/2016); Die Presse 17.11.2004; www.hanskollerpreis.at/_Musican_of_the_Year/1997-2003.htm (2/2007); http://www.ktn.gv.at/27987p_DE-ktn.gv.at?newsid=25218 (8/2016); eigene Recherchen.
K. Schulz in Jazz-Podium 38 (1989); NGroveDJ 3 (2001); M. Kunzler, Jazz-Lex. 2002; W. Kampmann (Hg.), Reclams Jazzlex. 2003; www.puschnig.com (8/2016); Die Presse 17.11.2004; www.hanskollerpreis.at/_Musican_of_the_Year/1997-2003.htm (2/2007); http://www.ktn.gv.at/27987p_DE-ktn.gv.at?newsid=25218 (8/2016); eigene Recherchen.
Autor*innen
Gerhard J. Winkler
Letzte inhaltliche Änderung
8.8.2023
Empfohlene Zitierweise
Gerhard J. Winkler,
Art. „Puschnig, Wolfgang“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
8.8.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001de1f
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