Prill,
Karl
* 22.10.1864 Berlin,
† 15.8.1931 Klosterneuburg/NÖ.
Violinist.
Sohn des Geigers und Militärkapellmeisters Carl P. (1838–76), von dem er ersten Geigenunterricht erhielt, der in Berlin u. a. von J. Joachim fortgesetzt wurde. Daneben unternahm P. bereits Konzertreisen in Deutschland, Russland, Schweden und Dänemark, 1882–85 spielte er in versch. Berliner Orchestern, 1895–91 in Magdeburg/D, 1891–97 als 1. Konzertmeister im Leipziger Gewandhausorchester. 1897, nach seiner ersten Verpflichtung bei den Bayreuther Festspielen, wurde er von G. Mahler als Konzertmeister für die Wiener Hofoper und die Wiener Philharmoniker gewonnen, im selben Jahr als Prof. für Violine an das Konservatorium der GdM (später Wiener MAkad.) berufen. Zusammen mit dem Cellisten Jos. Sulzer gründete er das P.-Quartett (s. Abb., A. Siebert [V. 2], Anton Ruzitska [Va.], später mit H. v. Steiner [Va.] und Wilhelm Jeral [Vc.], s. Abb.), das zahlreiche Tourneen durch Europa unternahm. – Seine Brüder waren ebenfalls Musiker: Paul P. (1860–1930) war als Violoncellist und Dirigent, Emil P. (1867–1940) als Flötist in Deutschland tätig. Pauls Tochter Isolde, verh. Paris, wurde Schauspielerin, deren Sohn Herbert Paris (1909–85) war langjähriger Intendant der Hamburgischen Staatsoper.
Ehrungen
Goldene königlich bayerische Ludwigs-Medaille f. Wissenschaft und Kunst 1901.
Goldene königlich bayerische Ludwigs-Medaille f. Wissenschaft und Kunst 1901.
Literatur
ÖBL 8 (1983); A. Ehrlich (Hg.), Das Streich-Quartett in Wort und Bild 1898; DBEM 1 (2003); Kosel 1902; Riemann 1929 u. 1961; Ulrich 1997; W. Bergmann in Orden und Ehrenzeichen 22 (2020), Nr. 125.
ÖBL 8 (1983); A. Ehrlich (Hg.), Das Streich-Quartett in Wort und Bild 1898; DBEM 1 (2003); Kosel 1902; Riemann 1929 u. 1961; Ulrich 1997; W. Bergmann in Orden und Ehrenzeichen 22 (2020), Nr. 125.
Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
17.1.2020
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten,
Art. „Prill, Karl“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
17.1.2020, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dddb
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