Preisinger,
Georg
* 28.3.1853 Puchkirchen am Trattberg/OÖ,
† 20.6.1924 Linz.
Bauernknecht, Volksmusiksammler.
Sohn des Pointlers (Kleinhäuslers) Georg P. und der Maria Gehmayr. P. besuchte die Volksschule in seinem Geburtsort und arbeitete am elterlichen Hof mit. Schon in seiner Jugend erlernte er verschiedene Musikinstrumente. Nach dem Militärdienst (1884) war er Gendarm in Schwanenstadt/OÖ und Gaspoltshofen/OÖ. Aufgrund eines Zerwürfnisses mit seinem Vorgesetzten quittierte P. den Dienst und verdingte sich fortan in der Region als Knecht und Musiker. Er unterrichtete Interessierte in Instrumentalspiel und Gesang und gründete in Rüstorf/OÖ und Gaspoltshofen eigene Blasmusikkapellen. 1906–16 verdiente er zudem als Volksliedsammler für den Arbeitsausschuss Oberösterreich des Unternehmens Das Volkslied in Österreich (Volksliedsammlung) ein bescheidenes Gehalt. In diesem Zusammenhang sandte er insgesamt 439 Lieder, 304 Schnaderhüpfl und fünf Tanzlieder, gesammelt im zentralen Hausruckviertel, an die Leiter des Arbeitsausschusses. P. trat auch als Komponist in Erscheinung, doch ist lediglich eines seiner Lieder – „Dort wo die Traun vom Steirerland“ (A-Llm/OÖV, HL 19 A2, Nr. 281) – erhalten geblieben. P. starb mittellos in einem Linzer Spital. Seine Sammlung befindet sich heute in der Musiksammlung der Oberösterreichischen LandesKultur-GmbH (vormals Oberösterreichisches Landesmuseum).
Literatur
A. Blöchl in K. Petermayr/S. Gaisbauer (Hg.), Tiefgang. Sprache und Musik 2006.
A. Blöchl in K. Petermayr/S. Gaisbauer (Hg.), Tiefgang. Sprache und Musik 2006.
Autor*innen
Klaus Petermayr
Letzte inhaltliche Änderung
23.9.2020
Empfohlene Zitierweise
Klaus Petermayr,
Art. „Preisinger, Georg“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
23.9.2020, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x002d262e
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