
Pauly
(eig. Pollak, auch P.-Dreesen, verh. Fleischer), Rose (eig. Rosa)
* 15.3.1894 Allodial Ellgoth/Schlesien (Zpupná Lhota/CZ),
† 14.12.1975 Kfar Shmaryahn bei Tel Aviv/IL.
Sängerin (Sopran) und Gesangspädagogin.
Die Tochter eines jüdischen Kaufmanns in Teschen (Cieszyn/PL) besuchte Volks- und Bürgerschule und erhielt ihre Gesangsausbildung bei R. Papier-Paumgartner an der Wiener MAkad. (1908–16, Reifeprüfung mit Bestnote). Debüt vermutlich 1917 am Hoftheater Wiesbaden/D; 1918/19 am Hamburger Stadttheater, danach Engagements am Landestheater Gera/D (1919–21), am Stadttheater Karlsruhe/D (1921–22), am Opernhaus Köln/D (1922–26), am Nationaltheater Mannheim/D (1926–27) und an der Kroll-Oper Berlin (1927–31). Es folgten Auftritte an der Berliner Staatsoper, der Dresdner Staatsoper (1928–30), der Budapester Staatsoper, der Grand Opéra Paris, am Deutschen Theater Prag und am Deutschen Theater Brünn; Auftritte bei den Salzburger Festspielen (1922, 1933–37) sowie Gastspiele in Mailand, Rom, Neapel, London, Odessa/UA, Leningrad/RUS, Moskau, Buenos Aires, San Francisco, CA/USA und Chicago, Illinois/USA. An der Wiener Staatsoper trat P. zwischen 1918 und 1938 meist im hochdramatischen Fach auf. Sie sang u. a. R. Strauss (Elektra, Salome, Die Frau ohne Schatten, Die ägyptische Helena), R. Wagner (Der fliegende Holländer, Lohengrin, Tannhäuser, Die Walküre, Parsifal), G. Verdi (Aida, Otello, Don Carlos). Darüber hinaus Auftritte in zahlreichen zeitgenössischen Opern, wie A. Zemlinskys Der Kreidekreis, A. Bergs Wozzeck (s. Abb.), E. Kreneks Der Diktator sowie der UA von F. Schreker (Irrelohe, 1924), Paul Hindemith (Neues vom Tage, 1929), K. Rathaus (Fremde Erde, 1930), E. Wellesz (Die Bakchantinnen, 1931) und F. F. Finke (Die Jakobsfahrt, 1936). Ab 1933 Auftrittsverbot in Deutschland; 1938–40 Engagement an der Metropolitan Opera New York/USA. Nach einem Sturz beendete sie 1943 ihre Bühnentätigkeit. Erste Ehe mit dem Kölner Wollgroßhändler Jean Dreesen, zweite mit dem ägyptischen Arzt Hafis Haggag, aus der Tochter Margit (Margaret, * 22.3. [8.4.?] 1931 Wien) stammte. Um 1946 ging sie mit ihrem dritten Mann, dem Arzt Joseph Fleischner, und ihrer Tochter nach Palästina und wirkte dort als Gesangslehrerin. Zu ihren Schüler:innen zählte u. a. H. Zadek.
Ehrungen
Kammersängerin.
Kammersängerin.
Werke
Schallplattenaufnahmen (R. Strauss: Elektra 1937).
Schallplattenaufnahmen (R. Strauss: Elektra 1937).
Tondokumente
TD: R. P. – Lebendige Vergangenheit (Preiser Records); R. P. – Live and Complete Studio Recordings (Eklipse).
TD: R. P. – Lebendige Vergangenheit (Preiser Records); R. P. – Live and Complete Studio Recordings (Eklipse).
Literatur
NGroveD 19 (2001); I. Korotin (Hg.), biographiA 4, 2016; K-R 1997 u. 2002; Czeike 4 (1995); Orpheus im Exil 1995; [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 146; Riemann 1961 u. 1975; DBEM 2003; www.stolpersteine-salzburg.at (7/2025); www.lexm.uni-hamburg.de (9/2020); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Adreßbuch von Köln und Umgegend 1925; www.anno.onb.ac.at; www.myheritage.at); Mitt. Archiv MUNiv. Wien (8/2025).
NGroveD 19 (2001); I. Korotin (Hg.), biographiA 4, 2016; K-R 1997 u. 2002; Czeike 4 (1995); Orpheus im Exil 1995; [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 146; Riemann 1961 u. 1975; DBEM 2003; www.stolpersteine-salzburg.at (7/2025); www.lexm.uni-hamburg.de (9/2020); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Adreßbuch von Köln und Umgegend 1925; www.anno.onb.ac.at; www.myheritage.at); Mitt. Archiv MUNiv. Wien (8/2025).
Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Alexander Rausch
Alexander Rausch
Letzte inhaltliche Änderung
11.8.2025
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht/Alexander Rausch,
Art. „Pauly (eig. Pollak, auch P.-Dreesen, verh. Fleischer), Rose (eig. Rosa)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
11.8.2025, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dc7c
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