
Paulirinus (Žídek), Paulus (Pavel)
* 1413 Prag,
† 1471? Prag.
Musiktheoretiker.
Vermutlich jüdischer Abstammung, studierte er in Wien (hier Magister und Konversion zum römisch-katholischen Glauben) und Padua/I, ein angebliches Studium in Bologna/I ist nicht nachgewiesen. Zwischen 1443/47 lehrte er an der Univ. Prag, 1451–55 war er in Krakau und Breslau (Wrocłav/PL). Nach 1455 zog er sich offenbar nach Pilsen zurück, wo er zw. 1459/63 seine umfangreichen Schriften (neben den freien Künsten auch Zoologie, Mineralogie, Medizin, Metaphysik) verfasste. Er genoss offenbar auch die Förderung des böhmischen Königs Georg Podiebrad (reg. 1458–71). In dem unvollständigen Abschnitt über die Musik in seinem Liber viginti artium (nur 15 erhalten) findet sich die früheste Beschreibung eines Virginals (Klavierbau, Cembalo).
Schriften
Liber viginti artium (PL-Kj 257; Musik fol.153–162); Vinculatorium minus (verschollen).
Liber viginti artium (PL-Kj 257; Musik fol.153–162); Vinculatorium minus (verschollen).
Literatur
NGroveD 19 (2001); Strohm 1993, 512; G. Pietzsch, Zur Pflege der Musik an den dt. Univ.en bis zur Mitte des 16. Jh.s in AfMf 1936–41 (ND 1971); https://cs.wikipedia.org (3/2023).
NGroveD 19 (2001); Strohm 1993, 512; G. Pietzsch, Zur Pflege der Musik an den dt. Univ.en bis zur Mitte des 16. Jh.s in AfMf 1936–41 (ND 1971); https://cs.wikipedia.org (3/2023).
Autor*innen
Rudolf Flotzinger
Letzte inhaltliche Änderung
21.3.2023
Empfohlene Zitierweise
Rudolf Flotzinger,
Art. „Paulirinus (Žídek), Paulus (Pavel)‟,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
21.3.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x00021d6e
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