Ozawa,
Seiji
* 1.9.1935 Mukden, Mandschurei (Shenyang/VRC),
† 6.2.2024 Tokio.
Dirigent.
Sohn 1944 in die Heimat zurückgekehrter japanischer Eltern. Studierte ab 1953 in Tokio Klavier, nach Handverletzung Komposition und Dirigieren bei Hideo Saito. Nach ersten Engagements in
Japan
Fortsetzung der Ausbildung in Europa (in Paris bei Eugène Bigot, in Berlin bei H. v. Karajan) und am Berkshire Music Center in Tanglewood/USA (bei Eleazar de Carvalho, Charles Munch und Pierre Monteux). 1961/62 L. Bernsteins Assistent beim New York Philharmonic Orchestra, Debüt in den USA 1962 mit dem San Francisco Symphony Orchestra. Musikalischer Leiter 1964–68 des Ravinia Festivals des Chicago Symphony Orchestra, 1965–69 des Toronto Symphony Orchestra und 1970–76 des San Francisco Symphony Orchestra. 1970 übernahm O. zusammen mit Gunther Schuller die künstlerische Leitung des Berkshire Music Festivals in Tanglewood, MA/USA und war 1973–2002 Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra. Neben seinen Aufgaben in Amerika, verbunden jeweils mit weltweiten Tourneen, gastierte er regelmäßig in Japan und Europa bei den bedeutendsten Orchestern (u. a. Wiener Philharmoniker, 2002 auch Neujahrskonzert); nach einigen konzertanten bzw. halbszenischen Aufführungen gab er 1969 sein Opern-Debüt bei den Salzburger Festspielen, es folgten Boston, MA/USA, London, Mailand, die Wiener Staatsoper (1988), Paris und New York. 1984 gründete O. in Japan zur Erinnerung an seinen Lehrer das Saito Kinen Orchestra, 1992 das Saito Kinen Festival in Matsumoto/J. 2002–2010 war er Musikdirektor der Wiener Staatsoper. 2010 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Konzertleben zurück. 2013 kehrte er wieder ans Dirigentenpult zurück. O. war ein temperamentvoller, äußerst beweglicher (tänzerischer) Dirigent, der selbst die schwierigsten Werke demonstrativ auswendig dirigierte. Ein besonderes Anliegen war ihm die Förderung moderner Musik sowie junger Komponisten. Im Laufe seiner Karriere legte O. über 400 CD-Einspielungen vor, von denen die meisten mit dem Boston Symphony Orchestra entstanden.
Ehrungen
1. Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb Besançon/F 1959; Sergei Koussevitzky-Preis Tanglewood 1960; Dr. h. c. Univ. of Massachusetts/USA sowie New England Conservatory of Music, Boston und Wheaton College, Wheaton, IL/USA; Musician of the Year (der Zs. Musical America) 1998; Ritter der frz. Ehrenlegion 1998; Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse 2002; zahlreiche (Grammy Award, Grand Prix du Disque, Edison Award); Les Victoires de la Musique Classique (französischer CD-Preis) 2002; Ehrenring der Wiener Staatsoper 2007; Praemium Imperiale (Kategorie „Musik“ 2011); Kennedy-Preis 2015.
1. Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb Besançon/F 1959; Sergei Koussevitzky-Preis Tanglewood 1960; Dr. h. c. Univ. of Massachusetts/USA sowie New England Conservatory of Music, Boston und Wheaton College, Wheaton, IL/USA; Musician of the Year (der Zs. Musical America) 1998; Ritter der frz. Ehrenlegion 1998; Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse 2002; zahlreiche (Grammy Award, Grand Prix du Disque, Edison Award); Les Victoires de la Musique Classique (französischer CD-Preis) 2002; Ehrenring der Wiener Staatsoper 2007; Praemium Imperiale (Kategorie „Musik“ 2011); Kennedy-Preis 2015.
Literatur
NGroveD 18 (2001); DirigentenE 1985; W. Sinkovicz in Die Presse 24.6.1999; Riemann 1975; F-A 2 (1978); www.wiener-staatsoper.at (6/2004); www.wikipedia.org (1/2018); https://diepresse.com/home/kultur (1/2018); www.diepresse.com/18081833/ (2/2024).
NGroveD 18 (2001); DirigentenE 1985; W. Sinkovicz in Die Presse 24.6.1999; Riemann 1975; F-A 2 (1978); www.wiener-staatsoper.at (6/2004); www.wikipedia.org (1/2018); https://diepresse.com/home/kultur (1/2018); www.diepresse.com/18081833/ (2/2024).
Autor*innen
Uwe Harten
Johanna Kohler
Johanna Kohler
Letzte inhaltliche Änderung
12.2.2024
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten/Johanna Kohler,
Art. „Ozawa, Seiji“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
12.2.2024, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dc17
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.