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Nono, Nono, true Luigi
* 1924 -01-2929.1.1924 Venedig/I, † 1990 -05-088.5.1990 Venedig. Komponist. Studierte mit Bruno Maderna und Hermann Scherchen. 1950–60 als Studierender, dann als Lehrer bei den Darmstädter Ferienkursen. Wesentlichster Stimulus seines seriellen Komponierens war das „Zeugnis ablegen“, zunächst mit Blick auf die jüngste Vergangenheit (z. B. Il canto sospeso auf Briefe zum Tode verurteilter Widerstandskämpfer, 1955/56), dann kämpferisch und politisch engagiert (Mitglied der KPI), unmissverständlich eingreifend in die Gegenwartsprobleme in Europa und der Dritten Welt. – Nach dem Streichquartett Fragmente – Stille, An Diotima (1979/80) grundsätzliche ästhetische Neuorientierung (zentral die „tragedia dell’ascolto“ Prometeo, 1981–84, rev. 1985) mit Schwerpunkt auf einem „prozessualen Hören“ („es gibt keinen Weg, nur das Gehen“) unter Einbeziehung von Live-Elektronik.

Seit 1955 verheiratet mit A. Schönbergs Tochter Nuria. – Zunächst zw. 1950/70 nur geringe Rezeption in Österreich. Wenige Aufführungen in Wien und beim steirischen herbst (Musikprotokoll). Eigentlicher Durchbruch 1988 bei Wien modern und ab 1993 im Rahmen des Festivals Zeitfluß (innerhalb der Salzburger Festspiele) mit Aufführung insbesondere der Spätwerke der 1980er Jahre. Starke Einflüsse auf jüngere österreichische Komponisten wie B. Furrer, G. F. Haas.


Werke
Oper/Musiktheater (Intolleranza 1960, 1961; Al gran sole carico d’amore 1972–74; Prometeo 1981–84/85); Streichquartett Fragmente – Stille, An Diotima 1979/80; Il canto sospeso f. Solisten, Chor u. Orch. 1955/56; No hay caminos, hay que caminar 1987; Werke f. Tonband u. Live-Elektronik.
Schriften
J. Stenzl (Hg.), L. N. Texte. Studien zu seiner Musik 1975; A. I. De Benedictis/V. Rizzardi (Hg.), L. N. Scritti e colloqui, 2 Bde. 2001.
Literatur
J. Stenzl, L. N. 1998; NGroveD 18 (2001). – L. N.-Archiv im Institut für Musikwissenschaft der Univ. Salzburg (seit 1997).

Autor*innen
Jörg Stenzl
Letzte inhaltliche Änderung
30.6.2004
Empfohlene Zitierweise
Jörg Stenzl, Art. „Nono, Luigi“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.6.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001db5f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001db5f
GND
Nono, Luigi: 118588559
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