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Neuwirth, Neuwirth, Gösta: Familie
Gösta: * 1937-01-066.1.1937 Wien. Komponist, Musikforscher. Der Sohn eines Richters wuchs in Ried im Innkreis auf und erhielt ab 1944 Violin- und Klavierunterricht. 1954–62 studierte er an der Wiener MAkad. Komposition (bei K. Schiske) und Formenlehre (bei E. Ratz) sowie an der Univ. Wien Musik- und Theaterwissenschaft; letztere Studien setzte er 1963–68 an der Freien Univ. Berlin fort (Dr. phil.). Nach Arbeiten im Mendelssohn-Archiv (1968–70) und bei der A. Schönberg -Gesamtausgabe (1970–72) lehrte G. N. 1973–82 an der MHsch. und an der Univ. Graz. 1982–2000 hatte er eine Professur für Musiktheorie an der Berliner HSch. der Künste inne. In seinen Werken verbindet G. N. serielle Techniken mit Zahlensymbolik und Josquin des Prez nachempfundenen Zeitstrukturen.
Ehrungen
Förderungspreis der Stadt Graz 1975; Hugo-Wolf-Preis der Stadt Graz 1976; Würdigungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst 1987; Johann-Joseph-Fux-Preis des Landes Steiermark 1988; Preis der Stadt Wien (Kategorie Musik) 1995.
Werke
Kammeroper Eine wahre Geschichte 1981; Zyklus Gestern und Morgen [nach Marcel Proust] 1953–96; Streichquartett 1976; Pisspott oder Pot of Pieces f. Kl. 1973–81; Sei Murrum Phonies f. Frauenstimmen u. 4 Orchestergruppen [T: G. N.] 1990–92.
Schriften
Franz Schreker 1959; Die Harmonik in der Oper Der ferne Klang von Franz Schreker 1972; Aufsätze zur Wiener Schule, E. Krenek u. a.
Literatur
MaÖ 1997 [mit WV]; NGroveD 17 (2001); KdG 1992; Goertz 1979 u. 1994; Brockhaus Riemann 1995; W. Grünzweig (Hg.), G. N. 1997.


Sein Bruder

Harald (Harry): * 2.2.1939 Wien, † 23.3.2023 Ort?. Jazzpianist, Musikpädagoge, Komponist. Der promovierte Jurist studierte Klavier am Salzburger Mozarteum und am Grazer Konservatorium. Seit 1957 als Jazzpianist (Autodidakt) tätig, zunächst mit den Ensembles We Three (mit A. Roidinger und E. Bachträgl) und We Four. 1965–2007 lehrte H. N. am neu gegründeten Institut für Jazz der MAkad. (jetzt MUniv.) Graz (Jazzklavier und Improvisation), 1975–83 Abteilungsleiter, seit 1982 o. Prof. 2010–18 Mitglied des Universitätsrats der Grazer MUniv. 1987–2007 unterrichtete er auch am Kärntner Landeskonservatorium. Er war Gründungsmitglied des E. Kleinschuster Sextetts, leitete eigene Ensembles (1968 Gründung des H. N. Consorts, bei dem auch K. Miklin und H. v. Kalnein spielten) und komponierte und arrangierte u. a. Film- und Theatermusiken. N. lebte zuletzt in Schwanberg/St.


Ehrungen
Prof.-Titel 1970.
Werke
Soul of Janus; Waltz for us; Natur; Singing Flute; Film- und Theatermusiken.
Literatur
Lang 1986; www.kleinezeitung.at (3/2023); https://www.kug.ac.at/ (3/2023); https://steiermark.orf.at (3/2023); Mitt. Archiv MUniv. Graz.


Dessen Tochter

Olga: * 4.8.1968 Graz. Komponistin. Erhielt ab dem 7. Lebensjahr Trompetenunterricht an der MSch. Deutschlandsberg, wo sie später G. Kühr und H. W. Henze begegnete. 1986/87 studierte sie in San Francisco/USA Komposition, Malerei und Film sowie 1987–93 an der Wiener MHsch. (bei E. Urbanner, D. Kaufmann und W. Zobl). Entscheidende Einflüsse übten Adriana Hölszky, L. Nono, Tristan Murail sowie die befreundete Autorin Elfriede Jelinek aus. Zahlreiche Auftragskompositionen, u. a. für die Wiener Philharmoniker und M. Grubinger. Ihre Oper Orlando war Auftragswerk der Wiener Staatsoper (UA 8.12.2019).


Ehrungen
u. a. Förderungspreis der Stadt Wien 1992; Stipendium der Republik Frankreich 1993; Theodor-Körner-Preis 1994; EU-Preis für Komposition 1996; Berlin-Stipendium 1996; Staatsstipendium für Komposition der Republik Österreich 1997; Siemens-Förderungspreis München 1999; Ernst-Krenek-Preis 2000; „composer in residence“ in Antwerpen/B 2000 und Luzern/CH 2002; Preis der Stadt Wien (Kategorie Musik) 2005; Großer Österreichischer Staatspreis 2010; Grawemeyer Award for Music Composition 2022 für ihre Oper Orlando; Ernst von Siemens-Musikpreis 2022.
Werke
Musiktheater (Bählamms Fest [T: E. Jelinek] 1997/98; Lost Highway [T: E. Jelinek/O. N.] 2002/03, The Outcast 2012, American Lulu 2012/13; Orlando [T: Catherine Filloux und O. N.) 2019); Lonicera Caprifolium f. Ensemble u. digitales Tonband 1993; Sans soleil f. 2 Ondes Martenot, Orch. u. (Live-)Elektronik 1994; Photophorus f. 2 E-Git. u. Orch. 1997; Trompentekonzert 2006, Violakonzert 2009; Schlagzeugkonzert 2016.
Literatur
Marx/Haas 2001; MaÖ 1997 [mit WV]; KdG 18 (11/1999); NGroveD 17 (2001); Ch. Baier in ÖMZ 46/7-8 (1991); Goertz 1994; www.olganeuwirth.com (12/2021); www.derstandard.at (12/2021); https://steiermark.orf.at (3/2022).

Autor*innen
Alexander Rausch
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
6.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch/Monika Kornberger, Art. „Neuwirth, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 6.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001db38
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001db38
GND
Neuwirth, Gösta: 120260417
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Neuwirth, Harald: 134605454
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Neuwirth, Olga: 120491796
OBV
Weiterführende Literatur

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