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Neues Musik-Institut
Wiener Musiklehranstalt, gegründet von E. Pirkhert. Von der k. k. Statthalterei konzessioniert, nahm es am 1.10.1870 den Lehrbetrieb auf, seine Gründung wurde von E. Schelle begrüßt und als ernstzunehmende Konkurrenz für das Konservatorium der GdM gesehen. Inhaber und artistischer Leiter war bis zu seinem Tod E. Pirkhert, als administrativer Leiter fungierte in den ersten Jahren Heinrich Musits. Bei der Eröffnung 1870 waren zunächst Studien in Klavier, Harmonium, Gesang sowie Harmonielehre und Komposition möglich, ab dem Schuljahr 1871/72 kamen Violine und Violoncello hinzu. 1873 oder 1874 dürfte der Betrieb deutlich reduziert worden sein, angeboten wurde in den folgenden Jahren nur mehr Klavier und Kompositionslehre. Alle Studiengänge waren anfangs auf sechs Jahre ausgelegt, lediglich für das Harmonium-Studium waren nur zwei Jahre vorgesehen. Das Schulgeld betrug zwischen 60 und 100 fl jährlich, abhängig von belegtem Fach und Jahrgang. Für unbemittelte Schüler standen anfangs jährlich zwei Stiftlingsplätze zur Verfügung.

Am 30.4.1871 gab es das erste Konzert der Anstalt im kleinen Saal des Wiener Musikvereins, dem in der Tagespresse nur mäßige Kritiken folgten. 1873/74 fanden die Schülerkonzerte im Klaviersalon Heitzmann statt.

Standorte der Schule (alle Wien I): Opernring 8 (1870–73), Cäciliengasse 1 (1874/75), Elisabethstraße 16 bzw. 26 (1876–81).

Lehrkörper: E. Pirkhert (Klavier 1870–81), Mathias Weitz (Harmonie- und Kompositionslehre 1870– mindestens 1877), E. Śmietański (Klavier 1870–73), Heinrich Musits (Klavier und Harmonium 1870–73), A. Arlet (Gesang 1870–73), M. Kässmayer (Violine 1871–73), Josef Hartinger (Violoncello 1871–73).

Schüler: Bertha Griener, Therese Homann, Caroline Rausnitz, Alois Hynais, Emilie Goldberger (ab 1873 Schülerin am Konservatorium der GdM), Bertha Büttner, Emilie Fischer, Pauline Paßler, Olga Welkoborsky.


Literatur
Bll. f. Musik, Theater u. Kunst 10.6.1870, 162, 2.5.1871, 140; Wr. Ztg. 10.9.1870, Amtsbl., 239, 3.5.1871, 474; Das Vaterland 13.9.1870, 4, 23.10.1870, 1f, 11.8.1871, 3; Die Presse 30.9.1870, 2, 24.4.1874, 8, 5.3.1874, 1, 12.9.1876, 12, 22.9.1877, 12; Fremden-Bl. 28.12.1870, 5, 16.9.1871, 18, 2.10.1874, 16; NFP 16.7.1871, 6, 9.8.1871, 6f; Neues Wr. Tagbl. 30.9.1871, 11, 26.9.1872, 9; Wr. Sonn- u. Montags-Ztg. 7.12.1874, 4; Lehmann-Adressbuch 1872–81 [sub Schulen bzw. Unterrichts-Anstalten].

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
22.10.2019
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Neues Musik-Institut‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 22.10.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003af9b5
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Neues Wr. Tagbl. 30.9.1871, [13]© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003af9b5
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