Musikantenstadl
Volkstümliche TV-Musikshow aus
Österreich. 1980 Konzeptentwurf vom späteren Moderator
K. Moik und dem
ORF-Fernseh-Unterhaltungschef Harry Windisch. Volkstümlich ausstaffierte Scheunen als Bühne, auf der Musikanten auftreten, sind namensgebend und ein Markenzeichen. Die erste Ausstrahlung am 5.3.1981 aus der Stadthalle
Enns war bereits ein großer Publikumserfolg, der sich kontinuierlich steigerte. Die Sendung wurde zunächst nur in Österreich an verschiedenen Orten mit Live-Publikum aufgezeichnet und gesendet – ab 1983 erste Aufzeichnungen in Nachbarländern Österreichs, ab 1988 europaweit und ab 1994 auch außerhalb Europas. Die Übernahme des deutschen Fernsehens (ab 1982 in
Bayern, ab 1984 bundesweit) bedeutete gleichzeitig die weltweite Ausstrahlung via Satellit und das Erreichen eines Millionenpublikums. Seit 1993 Eurovisionssendung der drei koproduzierenden TV-Anstalten ORF, ARD und SF DRS.
Das Repertoire mit internationalen Stars reichte zuletzt über den volkstümlichen Bereich hinaus. Rund um den M. sind auch Extra-Fernsehausgaben, wie z. B. der Silvesterstadl, die Stadl-G’schichten oder die Reihe Das Beste aus dem Stadl zu nennen – außerdem erschien rund zehnmal im Jahr das Magazin M.post. Mit seinem über 30-jährigen Bestehen zählte dieses Format zu den erfolgreichsten Unterhaltungssendungen des ORF und war ein florierender Wirtschaftszweig. Nachfolger von K. Moik als Moderator wurde 2006 A. Borg (bis 2015), ab September 2015 abgelöst durch die Schweizer Schlagersängerin Francine Jordi und den deutschen TV-Moderator Alexander Mazza. Das erneuerte Konzept unter dem Titel Stadlshow wurde aufgrund mangelnden Publikumsinteresses jedoch nach nur einer Sendung eingestellt.
20 Jahre „M.“, ORF-Jubiläumssendung 24.3.2001; P. A. Obermüller,
M.Peter A. Obermüller, Musikantenstadl. Analyse von Ablauf und Akzeptanz einer ORF-Unterhaltungssendung. Dipl.arb. Salzburg 1992., Dipl.arb. Salzburg 1992;
Das große Lex. der VolksmusikWalter Salmen, ... denn die Fiedel macht das Fest. Jüdische Musikanten und Tänzer vom 13. bis 20. Jh.. Innsbruck-Neu-Rum 1991. 1996; Robin 1999;
Das Lex. der volkstümlichen Musik 1999; S. Gächter in Ch. Seiler (Hg.),
Schräg dahoamSven Gächter, Der Musikantenstadl droht. Ein Wirtschaftsbericht, in: Christian Seiler (Hg.), Schräg dahoam. Zur Zukunft der Volksmusik. St. Andrä-Wördern 1995, 31–39. 1995; S. Binder/G. Fartacek (Hg.),
Der M. Alpine Populärkultur im fremden BlickSusanne Binder (Hg.)/Gebhard Fartacek (Hg.), Der Musikantenstadl. Alpine Populärkultur im fremden Blick. Wien 2006. 2006;
de.wikipedia.org (5/2015);
http://oesterreich.orf.at (1/2016).
Sonja Oswald
Monika Kornberger
18.1.2016
Sonja Oswald/
Monika Kornberger,
Art. „Musikantenstadl“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
18.1.2016, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001da72
Dieser Text wird unter der Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.