Ferdinand d. Ä.: * 20.11.1855 Orth an der Donau/NÖ, † 8.9.1929 Wien. Ausbildung bei seinem älteren Bruder im Heimatort, später Wanderjahre und zuletzt Einführung in den Wiener Drehorgelbau. Ab 1881 eine eigene Werkstätte in Wien, die v. a. Drehorgeln herstellte, die bis nach Italien exportiert wurden. M.s fahrbare Straßenorgel, auch „Werkel“ genannt, war besonders in Wien sehr populär. Aber auch das 1897 präsentierte Orchestrion im Wiener Prater sowie das 1904 erstmals vorgestellte pneumatische Orchestrion mit Kartonnoten waren sehr bekannt. Sein Sohn
Ferdinand d. J.: * 1.7.1886 Wien, † 22.9.1970 Wien. Ausbildung bei Franz Joseph Swoboda in Wien, zw. 1910/14 Leitung der Fa. Hofmann & Cerny, später Übernahme der väterlichen Werkstätte, die bis 1961 in Betrieb war. F. M. d. J. führte den Drehorgelbau weiter, die Ponny-Karusell-Orgel im Wiener Prater ist (2004) noch erhalten. Sehr bald wandte er sich jedoch auch dem Bau von Kirchenorgeln zu. In Wien, Niederösterreich und Burgenland entstanden rund 40 Instrumente mit elektropneumatischer Traktur, von denen aber nur noch wenige erhalten sind. 1938–46 war er Prof. für Orgelbau an der Wiener MAkad., weiters lange Zeit Innungsmeister und Vorsitzender der Meisterprüfungskommission in Wien.
Ritterkreuz des Silvesterordens 1963.
Gumpoldskirchen 1929 (14/II); Buchbach/NÖ 1933 (12/II); Maria Lanzendorf/NÖ 1935 (26/II); Poysdorf/NÖ 1937 (37/III); Zwettl 1942 (52/III); Wien Rossau 1943 (28/II); Wien Floridsdorf 1943 (39/III); Patzmannsdorf/NÖ 1950 (16/II); Wiener Staatsoper 1955 (33/II); Wien Franziskanerkirche 1958 (40/II); Schottenstift 1959 (52/III).
Zs. f. Instrumentenbau 42 (1921/22), 267f; Eberstaller 1955; Taufbuch der Pfarre Orth an der Donau 1846–70, fol. 109; Sterbebuch der Pfarre Ottakring (Wien XVI) 1929, fol. 136; Mitt. Karl Schütz; Mitt. Bernhard Praschinger (10/2017).
Matthias Reichling