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Moißl, Moißl, Franz Familie
Franz Theodor: * 1869 -01-055.1.1869 Neuhammer (Nové Hamry/CZ), † 1946 -11-011.11.1946 Klosterneuburg/NÖ. Organist, Schulmusiker, Dirigent, Musikschriftsteller. Nach Absolvierung der Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz und der Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen in Eger (Cheb/CZ) legte M. die Staatsprüfung in Gesang und Orgel in Prag ab, studierte Musiktheorie bei Franz Xaver Haberl in Regensburg/D und belegte Sommerkurse bei Peter Piel in Boppard am Rhein/D. 1889–94 unterrichtete er als Unterlehrer in Leitmeritz und Luditz (Žlutice/CZ) und 1894–1910 als Musiklehrer in Reichenberg, wo er als Dirigent, Organist, Veranstalter und Kritiker maßgeblich am Aufbau des Musiklebens beteiligt war. 1910 wurde er Prof. an der Lehrerbildungsanstalt in Graz. 1912 wurde er nach Klosterneuburg (später Wien) als Lehrer (ab 1913 Prof.) für Orgel und Harmonielehre an der neu gegründeten Abteilung für Kirchenmusik der Akademie für Musik und darstellende Kunst berufen, wo er bis 1924 lehrte. 1915 übernahm er die Organisten- und Chorregentstelle an St. Martin in Klosterneuburg. M. schrieb zahlreiche musikpädagogische und musikhistorische Aufsätze in Fachzeitschriften, war Chefredakteur der Musica Divina, Generalsekretär des Brucknerbundes und Schriftführer der Brucknerblätter sowie der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Nach seiner Pensionierung übernahm M. Konzertreisen als Organist und Dirigent, wobei er sich besonders als Bruckner-Spezialist einen Namen machte. Er leitete die UA mehrerer Bruckner-Werke mit der Klosterneuburger Philharmonie.
Ehrungen
w. M. der Gesellschaft zur Herausgabe der DTÖ 1906; k. M. der Gesellschaft zur Förderung deutscher Kunst, Wissenschaft und Literatur in Böhmen 1907; Regierungsrat 1924.
Schriften
Zahlreiche Artikel v. a. in Musica Divina, Bruckner-Bll., Katholisches Kirchenmusik-Jb., Musikbll. des Anbruches, Reichspost, Gregorianische Rundschau, Monatshefte für katholische Kirchenmusik.


Sein Sohn Gustav: * 5.9.1894 Reichenberg, † 2.9.1973 Stockerau/NÖ. Pädagoge, Chorleiter, Musikschriftsteller, Komponist. War Sängerknabe, absolvierte 1913 die Lehrerbildungsanstalt in Graz und wurde 1914 Regens chori in Maria Taferl/NÖ, wirkte dann in Wien als Schullehrer für Kirchengesang, als Chormeister und Orgellehrer und nahm gleichzeitig Gesangsunterricht. 1923/24 war G. M. Leiter der Kindersingschule in Wien XVII, 1924–38 Dozent für Schulmusik am Pädagogischen Institut der Stadt Wien, 1928–38 Vertragslehrer an der Staatsakad. (heute MUniv.) u. a. Schulmusikpädagogik und Gehörbildung. Ab 1930 gestaltete er Rundfunksendungen für Kinder. 1939–45 Hauptschullehrer in Langenzersdorf/NÖ, dazu 1941–45 Musikbeauftragter der Stadt Stockerau, 1946–60 dort Gymnasiallehrer für Musik. G. M., der sich besonders für die musikalische Ausbildung von Kindern einsetzte und auch als Schriftleiter für die Zeitschrift Die Quelle und die Österreichische Gitarrezeitschrift tätig war, arbeitete jahrzehntelang an einem umfangreichen Lexikon zur österreichischen Musik, dessen Material nach seinem Tod von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften angekauft und für das vorliegende Oesterreichische Musiklexikon mit ausgewertet wurde.


Ehrungen
Prof.-Titel 1933; Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs (AGMÖ) 1967; Kulturpreis des Landes Niederösterreich 1969; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich 1973.
Werke
Liederspiele; Kirchenmusik; Chöre und Lieder (Der klingende Garten. Kinderreime u. Kinderlieder 1934). – Hg. bzw. Mit-Hg. eines 4-teiligen österr. Liederbuchs (1. Ringa Ringa Reia. Kinderlieder u. Kinderspiele 1924; 2. Juchheissa Juchhei! Lieder für die Jugend 1932; 3. Mit Herz u. Mund. Musikbuch für die Jugend ca. 1932; 4. Aus dt. Seele. Sechs Jh.e dt. Lebens im Lied 1933); Schubertgabe in Österr. Gitarre-Zs. 1928; Reihe Sing- u. Spielmusik für Jugend u. Volk, ca. 1938; Lieder fürs Leben – Österr. Schulmusik 4, 1949.
Literatur
LdM 2000; Erhart 1998; E. Würzl/S. Schnabel in ME 27 (1973/74); F-A 1936; MGÖ 3 (1995); eigene Recherchen.

Autor*innen
Lynne Heller
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
4.9.2024
Empfohlene Zitierweise
Lynne Heller/Uwe Harten, Art. „Moißl, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.9.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d9e7
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001d9e7
GND
Moißl, Franz: 1038073650
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Moißl, Gustav: 134815610
OBV
Weiterführende Literatur

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