Merker, Der
Musikzeitschrift mit dem Untertitel
Österreichische Zeitung für Musik und Theater,
erschienen 1909–22, in unterschiedlichen Funktionen und Partnerschaften herausgebracht von
R. Batka (1909–12),
L. Hevesi (1909),
R. Specht (1910–14, 1917–20), Otto König (1910–12),
P. Knepler (1912–14),
J. Bittner (1917–22),
L. Karpath (1915–17),
H. Damisch (1916–22),
G. Kunwald (1917–22) und
D. J. Bach (1919–22). Die Anspielung des Titels auf die Funktion des
M.s im
Meistersang wird durch ein Zitat von
Rich. Wagner als Wahlspruch in jeder Nummer unterstrichen. Die Ausrichtung ist im
„Geleitwort“ des ersten Hefts folgendermaßen umschrieben:
„Ein Versteher alles Neuen und Vorwärtsstrebenden, aber auch ein Versteher des geschichtlichen Werdens, dem ja die Moderne als letztes Reis entspringt.“ Trotz wechselnder Thematik wurde die Zeitschrift diesem umfassenden und auf Ausgewogenheit bedachten Anspruch stets gerecht. Anfangs ist die äußere Aufmachung deutlich vom
Jugendstil (s.
Abb.) geprägt. Gedruckt wurden durchwegs kurze Einzel- und Fortsetzungsbeiträge von maximal sechs Seiten Umfang, v. a. über die Zeit von der
Wiener Klassik bis zur Gegenwart, jedoch mit Schwergewicht auf der 2. Hälfte des 19. Jh.s. Einmalig sind die in 100 Fortsetzungen erschienenen
Erinnerungen des Musikkritikers
Th. Helm über die Jahre 1866–1912. Daneben sind die Musikbeilagen bemerkenswert, die bis 1913 überwiegend Novitäten brachten.
Im September 1956 – ein Jahr nach Wiedereröffnung der Staatsoper – erschien, herausgegeben vom Verein „Opernfreunde“, eine Zeitschrift mit dem Titel Der M. Mitteilungsblatt des Vereines „Opernfreunde“, die bis 1988 (33. Jg.) elfmal jährlich u. a. Kritiken über fast alle Opernaufführungen, aber auch über viele Konzertveranstaltungen in Wien, dazu Berichte aus den Bundesländern und aus dem Ausland veröffentlichte. Seit 1989 erscheint, herausgegeben vom „M.-Verein“ – Verein zur Publikation einer Opernzeitschrift (Präsidentin [2004]: Sieglinde Pfabigan) die drucktechnisch aufwändiger gestaltete, auch internationales Echo erlebende Publikation Der Neue M., die ebenfalls als einzige Opernzeitschrift der Welt – elfmal jährlich – alle Aufführungen eines Opernhauses (hier der Wiener Staatsoper) rezensiert und weiterhin Korrespondenzen aus dem In- und Ausland, aber auch Buch- und CD-Besprechungen veröffentlicht. Seit 2003 (Nr. 89) ist Der Neue M. zudem als Online-M. (www.der-neue-merker.at) verfügbar.
R. Federhofer-Königs in D. Altenburg (Hg.), [Fs.] H. HüschenRenate Federhofer-Königs, „Der Merker“ (1909–1922) – Ein Spiegel österreichischen Musiklebens, in: Detlef Altenburg (Hg.), Ars musica - musica scientia. Festschrift Heinrich Hüschen zum 65. Geburtstag am 2. März 1980, überreicht von Freunden, Kollegen und Schülern. Köln 1980, 118–127. 1980; MGÖ 3 (1995); M. Schönherr, Registerbuch zur Zs. D. M. (1909–1922)Max Schönherr, Registerbuch zur Zeitschrift „Der Merker“ (1909–1922). Wien 1974., 1974; A. Schnase (Hg.), Reprint ScarsdaleA. Schnase (Hg.), Reprint Scarsdale. New York 1970. 1970.
Rudolf Flotzinger
Uwe Harten
14.3.2004
Rudolf Flotzinger/
Uwe Harten,
Art. „Merker, Der‟,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
14.3.2004, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d967
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