Anton I.: * 31.10.1814 Schönbach bei Eger/Böhmen (Luby/CZ), † 14.1.1896 Schönbach. Lernte 1828–32 bei seinem Vater Ignatz I. (* ?, † 1840; oder Florian? [1790–1835]) und ist ab 1869 in Wien nachweisbar. Hier handelte er zunächst mit Streichinstrumenten (Fa. Fuchs & L. bzw. A. L. & Comp., Fleischmarkt 6) aus Schönbach und Graslitz (Kraslice/CZ), bis er in späteren Jahren auch nahezu alle Streich- und Zupfinstrumente selbst baute. 1880 eröffnete L. eine Filiale in Brünn, 1889 übergab er die Firma an seinen Sohn Ignatz II. und kehrte noch im selben Jahr nach Schönbach zurück. Vermutlich seine Brüder waren Johann I. (1820–88) und Vincenz (1821–86), die bei ihm gelernt haben dürften und sich v. a. dem Geigenbau widmeten.
zahlreiche Ehrenmedaillen (London 1871, Moskau 1872, Weltausstellung Wien 1873).
Sein Sohn
Ignaz (Ignatz) II.: * 28.4.1843 Schönbach, † 4.10.1906 Wien. War zunächst Schüler seines Vaters und unternahm Ausbildungsreisen durch Österreich-Ungarn, Deutschland und Italien. Um 1868 kam er nach Wien, wo er bald Teilhaber der Firma seines Vaters wurde, diese jedoch 1873 wieder verließ. 1878 k. k. Schätzmeister und Sachverständiger, 1889 Geschäftsnachfolger seines Vaters. L. baute neben Streichinstrumenten auch Zithern und Gitarren sowie Klaviaturharfen und Klaviaturzithern. Wahrscheinlich nach seinem Tod soll sein Bruder Josef I. (* ?, † ?) alleiniger Inhaber der Firma gewesen sein, 1909 erfolgte deren Auflösung.
Patent für einen Momentdämpfer 1890; Persischer Hoflieferant; Lieferant des k. k. Militärs.
A. L.s Enkel
Ignaz III.: * 22.10.1882 Wien, † ?. War Schüler seines Vaters Ignatz II., dürfte das Handwerk allerdings nicht ausgelernt haben. 1907–11 ist er als eigenständiger Musikinstrumenten- und Saitenfabrikant in Wien nachweisbar.
Weitere Mitglieder der Familie L., die sich dem Instrumentenbau widmeten, waren Theodor (* ca. 1700, † nach 1782; wohl nicht ident mit T. Lotz), Johann II. (* 1854, † ?; Sohn von Vincenz, soll Mitinhaber einer 1875 gegründeten Wiener Firma J. T. [!] L. gewesen sein), Johann III. (* ?, † 1891; Sohn von Anton I.), Johann Franz (* ?, † ?; Sohn von Vincenz), Anton II. (1850–1910; Sohn von Johann I.), Anton III. (1895–1932) und Kurt (* 1930; Sohn von Anton III.).
Prochart 1979; Lütgendorff 1922 u. 1990; Hopfner 1999; K. Jalovec, Böhmische Geigenbauer 1959; K. Jalovec, Dt. und österr. Geigenbauer 1967; J. Focht, Der Wr. Kontrabass 1999; H. Herrmann-Schneider, Die Zithern der Slg. Walther Schwienbacher im Südtiroler Landesmusem für Volkskunde 2000; P. Kurfürst, Brünner Instrumentenbauer des 14.–19. Jh.s 1980; MGG 8 (1998) [Streichinstrumentenbau]; Slg. Moißl; WStLA (Lehmann-Adressbücher 1906–11, TBP 1906).