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Lehmann, Lehmann, Lilli Familie
Lilli (eig. Elisabeth Maria): * 1848-11-2424.11.1848 Würzburg/D, † 1929-05-1616./17.5.1929 Berlin. Sängerin (Sopran). Tochter des Sängerehepaars Karl August L. (1805–67) und Marie L.–Löw (1809–85), wuchs im Milieu des Prager Landestheaters auf und erhielt Gesang- und Musikunterricht von ihrer Mutter, die 1854–70 dort als Harfenistin tätig war. 1865 debütierte sie in Prag, es folgten Engagements in Danzig (Gdansk/PL) und Leipzig/D sowie Berlin (1870–85). Ihre Gastspiele führten sie nach Stockholm, London, Wien (1882–1910) und Bayreuth/D, wo sie – von Rich. Wagner gefördert – 1876 bei der UA von dessen Ring des Nibelungen mitwirkte. 1885–91 an der New Yorker Metropolitan Opera engagiert, sang sie anschließend v. a. an europäischen und amerikanischen Opernhäusern und unternahm Konzerttourneen (1896/97 Wagner-Tournee durch die USA). Neben Wagner galt ihre Liebe W. A. Mozart; sie war die aktivste Förderin der Internationalen Stiftung Mozarteum, ermöglichte durch Sammlungen und Spenden den Erwerb von Mozarts Geburtshaus, hielt ab 1916 Meisterkurse am Mozarteum und rief die Salzburger Mozartfeste (1901–10) ins Leben. Sie war mit dem Tenor Paul Kalisch (1855–1946) verheiratet.
Gedenkstätten
Ehrengrab am Friedhof Berlin-Dahlem; L.-L.-Gasse (Salzburg-Parsch).
Ehrungen
Königlich preußische Kammersängerin 1876; Ehrenmitglied des Mozarteums 1901; Goldene Mozart-Medaille 1914; Ehrenpräsidentin der Mozart-Gemeinde 1916; Prof.-Titel 1928; Ehrenbürgerin der Stadt Salzburg.
Schriften
Beiträge zu meiner Gesangskunst 1905; Meine Gesangskunst 1912; Mein Weg 1913 [Autobiographie].


Ihre Schwester Marie: * 15.5.1851 Hamburg/D, † 19.12.1931 Berlin. Sängerin (Sopran). Wie ihre Schwester erhielt auch sie ihre musikalische Ausbildung von der Mutter und debütierte 1867 in Leipzig. Anschließend in Hamburg, Köln/D, Breslau (Wrocław/PL) und Prag, war L. 1882–96 an der Wiener Hofoper engagiert, wo sie auch Mezzosopran- und Altpartien übernahm. Bis 1901 noch in Wien gastierend, führten sie ihre Gastspiele v. a. an deutsche Bühnen. Wie ihre Schwester wirkte sie 1876 bei der UA von Rich. Wagners Ring des Nibelungen in Bayreuth mit.


Ehrungen
k. u. k. Kammersängerin 1889.


Deren Tochter

Hedwig Helbig: * 29.9.1869 Plauen/D, † 27.8.1951 St. Lorenz-Scharfling am Mondsee/Sb. Sängerin (Sopran). Besaß eine ihrer Tante – die sie auch ausgebildet hatte – sehr ähnliche Stimme und nahm gemeinsam mit ihr 1906/07 Duette auf. 1910–14 als Konzertsängerin aktiv, anschließend deren Assistentin und Sekretärin. Zunächst in Leipzig wohnhaft, übersiedelte sie 1943 nach Scharfling, wo sie zusammen mit dem Ex-Mann ihrer Tante, Paul Kalisch, lebte.


Literatur
ÖBL 5 (1972); K-R 1997, 2000 u. 2002; MGG 8 (1960) u. 10 (2003); Czeike 3 (1994); Riemann 1961; Salzburger KulturL 2001; Eisenberg 1893 u. 1903; Kosch 2 (1960); F-A 1936; R. Grotjahn in F. Hoffmann (Hg.), Reiseberichte von Musikerinnen des 19. Jahrhunderts 2001; Slg. Moißl; berlingeschichte.de/ (8/2003); http://www.stadt-salzburg.at/ (8/2003).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
14.8.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Lehmann, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.8.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d72f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Marie Lehmann (R. Wittmann [Hg.], Unsere Kunst in Wort und Bild [um 1890], 93)

DOI
10.1553/0x0001d72f
GND
Lehmann, Lilli: 118883933
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Lehmann, Marie: 116871199
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Lehmann, Hedwig Helbig: 127499989
OBV
Weiterführende Literatur

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