Seine Söhne
Kaspar CanReg: * 30.12.1695 Steinerkirchen am Innbach, † 27.9.1745 Hargelsberg/OÖ. Konventuale, Organist, Komponist. Über seine frühe Ausbildung ist nichts bekannt. Nach einem Studium der Theologie in Salzburg legte er am 1.11.1721 in St. Florian die Profess ab, am 28.10.1725 feierte er dort Primiz. Am 10.11.1727 übernahm L. in der Nachfolge von J. M. Kampfl die Stelle des Organisten von St. Florian. Zu seinen Aufgaben gehörte auch der Unterricht im Orgelspiel. So zählten zu seinen Schülern F. Kampfl und der spätere Wilheringer Stiftsorganist J. J. Zwettler. Für seine Organisten- und Unterrichtstätigkeiten erhielt L. eine jährliche Vergütung von 80 fl. Nachdem F. Kampfl ab 1732 als Stiftsorganist angestellt worden war, war L. – wohl auf eigenen Wunsch – nur noch als dessen Stellvertreter tätig. 1736 übernahm er die Seelsorge in der Stiftspfarre, 1741 wechselte er nach Hargelsberg, wo er wenige Jahre später an „Brustwassersucht“ starb. L. galt als ausgezeichneter Organist und Komponist, der auch außerhalb St. Florians geschätzt wurde. So wirkte er etwa bei den Funeralien für Abt Alexander Strasser im Oktober 1732 in Kremsmünster mit, wofür er mit 6 fl entlohnt wurde.
Missa Sancti Alani (SATB, 2 V., Va., Org.; A-WIL 882, Fragment), Missa S. Franciscae (SATB, 2 Trp., Pk., 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 15, 711, s. Abb.), Missa Simonis qui vocabatur Niger (SATB, 2 Trp., Pk., 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 15, 710), Missa Motus in fine velocior (SATB, 2 Trp., Pk., 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 15, 712), Missa Pastoritia (SATB, 2 Trp., Pk., 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 15, 713), Missa Nolite me (SATB, 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 15, 714), Missa S Decoloravit me sol (SATB, 2 Trp., Pk., 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 16, 722), Missa lumen ex artis (SATB, 2 Trp., Pk., 2 Pos., 2 V., Va., Org.; A-KR C 15, 723), Angelus Domini (SSATB, 2 Pos., 2 V., B. C.; A-SF VI/330b), Cum transisset (SATB, 2 Pos., 2 V., B. c.; A-SF VI/330b/2), Miserere (SATB, 2 Pos., 2 V., B. c.; A-Göttweig 2558), Miserere (SATB, 2 Pos., 2 V., B. c.; A-LA 1020), Quem vidistis (SATB, 2 Pos., 2 V., B. c.; A-SF VI/330a), Auf, auf vom Schlaf ihr Hirten all (A, 2 V., Va., B. c.; A-WIL 15b).
Joseph Martin: * 27.9.1700 Steinerkirchen an der Traun, † 10.4.1744 Traunkirchen/OÖ. Schulmeister, Organist, Komponist. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Möglicherweise erhielt er diese im Stift Lambach, auch könnte er sich in Haag am Hausruck/OÖ als Gehilfe aufgehalten haben, worauf die Herkunft seiner zukünftigen Frau schließen ließe. Jedenfalls ehelichte er am 23.6.1724 in Traunkirchen die „virtuosa Virgine“ Maria Anna Haißer aus Haag. Zu diesem Zeitpunkt wurde er bereits als Schulmeister und Organist geführt. Der Ehe entstammten neun Kinder: Franz Joseph (* 22.3.1725), Karl Thadäus (* 27.10.1726), Ignaz Anton (* 18.4.1730), Maria Theresia Salome (* 13.9.1731), Franz Xaver (* 23.7.1734), Matthias Anton (* 17.12.1735), Anna Maria (* 25.6.1737), Benedict Franziskus (* 28.3.1742), Maria Franziska (* 27.1.1744). L. dürfte als Organist sehr geschätzt worden sein. L.s Tätigkeit als Komponist ist nur in einem konkreten Fall belegt: Im Musikarchiv des ehemaligen Klosters Traunkirchen hat sich von ihm ein Vexilla Regis für SATB erhalten.
Benedikt: * 11.3.1714 Steinerkirchen an der Traun, † nach 1761 (Ort?). Schulmeister, Organist. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Denkbar wäre, dass er im Stift Kremsmünster als Museaner (Sängerknaben) Aufnahme gefunden hat. Über etwaige erste Anstellungen ist ebenfalls nichts bekannt. Vielleicht wirkte er in Steinerkirchen an der Traun als Gehilfe. L. kam bereits verehelicht als Schulmeister nach Ried im Traunkreis/OÖ, wo er 1743–61 nachweisbar ist. Ihm und seiner Frau Maria Theresia wurden hier zumindest sieben Kinder geboren: Maria Elisabeth (* 1745), Elisabeth (* 1747), Anna Theresia (* 1748), Johann (* 1749), Johann Baptist (* 1751), Maria Theresia (* 1752) und Florian Joseph (* 1755). Nach 1761 scheint L. den Ort verlassen zu haben. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts eruierbar. Vielleicht handelt es sich bei ihm um den Violinisten L., der noch 1774 im Stift Spital am Pyhrn nachweisbar ist.
P. Deinhammer in K. Petermayr (Hg.), Höllgang. Ergebnisse einer Feldforschung rund um das Höllengebirge 2008; M. Kurz, Kurze Chronik von Steinerkirchen-Kematen 1918, 77; G. Lang, Zur Gesch. und Pflege der Musik in der Benediktiner Abtei Lambach, Diss. Salzburg 1978, 48; A. Lindner, Musikpflege in den oberösterreichischen Stiften 2008, 445; F. Linninger in OÖ. Heimatbll. 9 (1955); H. Mayr, Steinerkirchen an der Traun 2003, 174; A. Lindner in StMw 48 (2002); MGG 4 (1955), 425; Kellner 1956 [Langdaller]; Taufbuch der Pfarre Steinerkirchen am Innbach 1645–1751, RZ 1416; Taufbuch der Pfarre Steinerkirchen an der Traun 1684–1729, pag. 93, 110, 197; Trauungsbuch der Pfarre Traunkirchen 1699–1782, pag. 102; Sterbebuch der Pfarre Traunkirchen 1708–1750, o. S.