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KuhKuhtrue (geb. Ferrari), Adele
* 1836-10-3030.10.1836 Wien, † 1910-04-2121.4.1910 Wien. Sängerin (Sopran, Mezzosopran). Die Tochter eines Portiers wurde von M. Marchesi privat zur Sängerin ausgebildet und trat am 24.2.1856 im Rahmen eines Schülerkonzerts als Mezzosopranistin erstmals an die Wiener Öffentlichkeit. Am 2.3.1856 wirkte sie beim Abschiedskonzert von C. Schumann mit, wo sie auch ein Lied R. Schumanns interpretierte. Wenig später erhielt sie ein Engagement ans Hoftheater in Braunschweig/D, wo sie am 24.8.1856 in der Sopranpartie der Lucrezia Borgia in G. Donizettis gleichnamiger Oper debütierte. Vermutlich 1858 (jedenfalls vor 14.1.1859) heiratete sie in Berlin den Friedrich Hebbel-Freund und Biographen, Literaturkritiker und späteren Prof. an der Wiener Handelsakademie, Emil Kuh (* 13.12.1828 Wien, † 13.12.1876 Meran [Merano/I]), mit dem sie zwei Kinder, Clara Maria (verh. Itzinger, * 20.3.1858 Berlin, † 10.6.1889 Berlin) und Paul Robert (Freiherr v. Kuh-Chrobak, Dr. jur., letzter Finanzminister Österreich-Ungarns, * 11.3.1863 Währing [Wien XVIII], † 7.1.1931 Meran) hatte. Am 12.1.1859 debütierte sie als Amazili in L. Spohrs Oper Jessonda an der Wiener Hofoper und erhielt daraufhin ein Engagement, wurde jedoch bis 1861 nicht sehr häufig eingesetzt. Daneben trat sie in Wien auch als Konzertsängerin auf, u. a. in einer von E. Hanslick veranstalteten Vorlesung über die „Geschichte der Musik“, in Konzerten von J. Joachim und I. Lasner. Nach der Saison 1861/62, in der sie am königlichen Hoftheater in Hannover/D engagiert war, beendete sie ihre Bühnenkarriere (laut C. v. Wurzbach auf Wunsch ihres Ehemanns) und kehrte zurück nach Wien. Hier trat sie vereinzelt zumindest bis 1869 noch als Konzertsängerin auf, u. a. beim Debüt von J. Brahms als Dirigent der Wiener Singakademie am 15.11.1863. Anfang der 1870er-Jahre hielt sich die Familie auch in Meran auf. Die Glocken der Pfarrkirche von Marling (Marlengo/I) verewigte ihr Ehemann in dem Gedicht Ihr Glocken von Marling, das von F. Liszt am 14.7.1874 für Mezzosopran vertont wurde.
Literatur
Wurzbach 13 (1865), 342; G. Gaugusch, Wer einmal war In Arbeit 1 (2011), 1592f; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1848 bis 1870, In Arbeit 2002, 321; NDB 13 (1982), 250 [E. Kuh]; ADB 17 (1883) [E. Kuh]; Wr. Ztg. 6.3.1856, 675; Die Presse (Abendbl.) 10.3.1860, [1], 2.1.1877, 8; Der Zwischen-Akt 17.1.1859, 3; Bll. für Theater, Musik u. Kunst 17.11.1863, 366; Das Vaterland 19.11.1863, 1f; Fremden-Bl. 26.2.1856, [3]; Neues Wr. Tagbl. 23.4.1910, 11; Taufbuch der Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten 1833–39, fol. 153; https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Kuh (6/2022); eigene Recherchen (Bühnen-Jb.er; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
2.9.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Kuh (geb. Ferrari), Adele‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 2.9.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00041db3
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Foto von Carl Mahlknecht© Wienmuseum

DOI
10.1553/0x00041db3
GND
Kuh(geb. Ferrari), Adele: 1024148394
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