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Kreuzinger, Kreuzinger, true Hans (Johann)
* 1857-06-044.6.1857 Jägerndorf/Österreichisch-Schlesien (Krnov/CZ), † 1933-10-011.10.1933 Baden/NÖ. Geiger K. studierte 1874–78 am Konservatorium der GdM Violine bei K. Heißler sowie Klavier bei L. Landskron und Harmonielehre bei A. Bruckner. Das Studium wurde ihm durch den Männergesangverein seiner Heimatstadt Jägerndorf mitfinanziert. Am Konservatorium spielte K. als Bratschist gemeinsam mit St. Wahl (V.), F. Skallitzky (V.), E. Rosé (Vc.) und G. Mahler (Kl.) die UA von dessen Scherzo für Klavierquintett (verschollen), das dieser zum Studienabschluss komponierte. Nach seinem Abschluss 1883 wurde K. als Primgeiger ins Orchester der Wiener Hofoper sowie der Wiener Philharmoniker engagiert (Pensionierung 1917). 1894 kam er als Exspektant an die Hofmusikkapelle und wurde 1905 als wirkliches Mitglied aufgenommen (vom Dienst enthoben 1919). Daneben widmete er sich intensiv der Kammermusik und spielte ab 1879 regelmäßig Bratsche im Winkler-Quartett, mit dem er am 17.11.1881 die UA der drei ersten Sätze von A. Bruckners Streichquintett F-Dur (mit J. Winkler [V.], Carl Lillich [V.], J. Desing [Va.] und Theodor Lucca [Vc.]) sowie die UA der vollständigen Fassung am 5.4.1884 spielte (mit J. Winkler [V.], C. Lillich [V.], F. Schalk [Va.] und R. Hummer [Vc.]). 1883 trat K. auch mit F. Busoni im Bösendorfersaal auf. 1885 wurde er Mitglied des Radnitzky-Kretschmann-Quartetts, das er im folgenden Jahr als Primarius übernahm (K.-Quartett mit A. Siebert [V.], A. Stecher [Va.] und Th. Kretschmann [Vc.]). K. unterrichtete privat Violine sowie ab 1881 Kammermusik an der MSch. Horak. Sein dortiger Kollege F. Jaksch widmete ihm seine Romanze op. 22. Um 1920 kehrte er nach Jägerndorf zurück, kam aber regelmäßig zur Kur nach Baden.
Ehrungen
1. Preis beim Concurs f. V. am Konservatorium der GdM 28.6.1876; 2. Preis beim Concurs f. V. am Konservatorium der GdM 25.6.1877 u. 1.7.1878; Silberne Jubiläums-Hof-Medaille 1898; Jubiläums-Hofkreuz 1908; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1917; Widmungsträger von F. Jakschs Romanze op. 22.
Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); Th. Antonicek in StMw 29 (1978); F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort u. Bild21911; E. Mann et al. (Hg.), Deutschlands, Österreich-Ungarns u. der Schweiz Musiker in Wort u. Bild 1 (1909/10); Kosel 1902; Jägerndorfer Ztg. 23.8.1874, 152, 30.7.1876, 3; Die Presse 1.7.1876, 10, 24.10.1879, 11; Wr. Ztg. 27.6.1877, 3, 25.11.1883, 3, 28.11.1888, 13; NFP 5.11.1881, 6, 6.10.1933, 9; Dt. Musik-Ztg. H. 36 (1885), 458, H. 30 (1887), 261; Das Vaterland 13.12.1885, 11; Neues Wr. Tagbl. 8.10.1886, 5; Dt. Volksbl. 10.2.1890, 3; Reichspost 27.9.1917, 3; Cur- u. Fremden-Liste des Curortes Baden bei Wien 12.9.1928, [3]; Der Tag 5.10.1933, 7; Sterbebuch 1933–36 der Pfarre Baden-St. Stephan, fol. 50; https://de.mahlerfoundation.org (10/2021); eigene Recherchen (Lehmann’s Adresskalender; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.onb.ac.at; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
8.8.2022
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Kreuzinger, Hans (Johann)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 8.8.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d5678
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003d5678
GND
Kreuzinger, Hans (Johann): 1263138012
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