Franz Christoph, Graf von K.-Frankenburg: * 21.2.1588 Landskron/K, † 13.6.1650 Baden/NÖ. Diplomat. Nach der Kavalierstour 1604–09 trat F. Chr. in den Hofdienst und wurde 1617–31 Gesandter am Hof in Madrid, ein enger Vertrauter K. Ferdinands II. und ab 1631 Obersthofmeister der Königin Maria Anna, der ersten Gemahlin Kaiser Ferdinands III. Seine Chronik, die ursprünglich Bände umfassenden Annales Ferdinandei, sind eine Hauptquelle für das Hofleben der Zeit bzw. gelten als Paradebeispiel für Geschichtsschreibung überhaupt und enthalten zahlreiche detailgetreue Berichte über Feste, Musikaufführungen und Zeremonien des Barock. G. M. Radino widmete F. Chr. 1607 die Concerti per sonare et cantare seines frühverstorbenen Sohnes Guilio (beide Radinos waren um 1607 bei F. Chr. in Diensten gewesen).
Annales Ferdinandei, 9 Bde. 1640–46; 12 Bde. 1721–26.
Johann Joseph, Fürst K.-Metsch: * 3.7.1706 Wien, † 18.4.1776 Wien. Gesandter, Reichshofrat und Musikgraf. Seit 1728 Mitglied des Reichshofrates, 1734–41 Gesandter (Holland, Dänemark, Sachsen), ab 1742 mit wichtigen Ämtern am Hof Maria Theresias betraut: Obersthofmeister und Oberstkämmerer der Herrscherin, zuletzt auch Musikgraf und Oberdirektor der beiden Hoftheater (1775). Das 1752–55, 1758/59 und 1764–67 geführte Tagebuch K.s stellt eine wichtige Quelle für das Theresianische Hofleben dar. J. J. ist auch auf der Liste jener 50 Adeligen zu finden, die F. Lo Prestis Direktion der Hoftheater mit 40.000 fl unterstützten. 1775/76 Protektor der Tonkünstler-Sozietät.
Aus der Zeit Maria Theresias [Tagebuch], 1–7 (1907–25) u. 8 (1972).
ÖL 1995; NDB 11 (1977); MGÖ 1 u. 2 (1995); Wurzbach 11 (1864); Zechmeister 1971; C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871.