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Khevenhüller, Khevenhüller, true Familie
Kärntner Adelsgeschlecht (1030 aus Franken eingewandert); seit 1396 in Kärnten nachweisbar,1566 in den Freiherrenstand, 1593 (1725) in den Reichsgrafenstand, 1763 in den Fürstenstand (Primogenitur) erhoben. Seit dem Spätmittelalter in der Landesverwaltung Kärntens führend tätig und auch mit diversen verantwortungsvollen Ämtern durch die Habsburger seit Rudolph I. betraut, sind Mitglieder der Familie K. immer wieder als Förderer von Musik und Kunst aufgetreten. In diversen Hofämtern tätig, sind Mitglieder der Familie K. bei Dilettantenaufführungen am Hof, bei Bällen, Rossballetten etc. zu finden.

Franz Christoph, Graf von K.-Frankenburg: * 21.2.1588 Landskron/K, † 13.6.1650 Baden/NÖ. Diplomat. Nach der Kavalierstour 1604–09 trat F. Chr. in den Hofdienst und wurde 1617–31 Gesandter am Hof in Madrid, ein enger Vertrauter K. Ferdinands II. und ab 1631 Obersthofmeister der Königin Maria Anna, der ersten Gemahlin Kaiser Ferdinands III. Seine Chronik, die ursprünglich Bände umfassenden Annales Ferdinandei, sind eine Hauptquelle für das Hofleben der Zeit bzw. gelten als Paradebeispiel für Geschichtsschreibung überhaupt und enthalten zahlreiche detailgetreue Berichte über Feste, Musikaufführungen und Zeremonien des Barock. G. M. Radino widmete F. Chr. 1607 die Concerti per sonare et cantare seines frühverstorbenen Sohnes Guilio (beide Radinos waren um 1607 bei F. Chr. in Diensten gewesen).


Schriften
Annales Ferdinandei, 9 Bde. 1640–46; 12 Bde. 1721–26.


Johann Joseph, Fürst K.-Metsch: * 3.7.1706 Wien, † 18.4.1776 Wien. Gesandter, Reichshofrat und Musikgraf. Seit 1728 Mitglied des Reichshofrates, 1734–41 Gesandter (Holland, Dänemark, Sachsen), ab 1742 mit wichtigen Ämtern am Hof Maria Theresias betraut: Obersthofmeister und Oberstkämmerer der Herrscherin, zuletzt auch Musikgraf und Oberdirektor der beiden Hoftheater (1775). Das 1752–55, 1758/59 und 1764–67 geführte Tagebuch K.s stellt eine wichtige Quelle für das Theresianische Hofleben dar. J. J. ist auch auf der Liste jener 50 Adeligen zu finden, die F. Lo Prestis Direktion der Hoftheater mit 40.000 fl unterstützten. 1775/76 Protektor der Tonkünstler-Sozietät.


Schriften
Aus der Zeit Maria Theresias [Tagebuch], 1–7 (1907–25) u. 8 (1972).
Literatur
ÖL 1995; NDB 11 (1977); MGÖ 1 u. 2 (1995); Wurzbach 11 (1864); Zechmeister 1971; C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Khevenhüller, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d435
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.