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Kent, Kent, Fuat: Familie
Fuat: * 1945-01-3131.1.1945 Istanbul/TR. Pianist, Lehrer. Erhielt bereits mit vier Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, mit sechs Jahren wurde K. ins Konservatorium aufgenommen. 1958 staatliches Stipendium für weitere Studien in Paris. Abschluss mit Auszeichnung am Conservatoire National Supérieur de Musique 1962. Im Anschluss vier Jahre Meisterschüler von Andor Foldes in Saarbrücken/D. 1968 Übersiedlung nach Österreich. Zunächst machte sich K. hauptsächlich als Interpret von Béla Bartók einen Namen. Sein Repertoire umfasst allerdings alle Stilrichtungen von Barock über Klassik und Romantik bis zur Moderne. Es folgten Auftritte in Europa und den USA mit namhaften Orchestern wie dem Orchestre National de France, den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Orchestre Suisse Romande, dem ORF-Symphonieorchester sowie zahlreiche Produktionen für europäische Rundfunkanstalten. In den 1980er Jahren begann sich K. immer stärker für die zeitgenössische Musik zu interessieren, insbesondere für neue Techniken der Klangerzeugung am Klavier. Auf diesem Gebiet gilt er heute als anerkannter Spezialist, in der Folge Zusammenarbeit mit G. Ligeti und George Crumb. K. gründete 1989 das Ensemble New Art, das sich durch rege Konzerttätigkeit u. a. bei Festivals wie Wien modern, Aspekte Salzburg, Detroit Music Festival, Musica Viva, Köln Musikfestival und CD-Einspielungen mit Werken von G. Crumb rasch einen exzellenten Namen erwarb. K. ist Prof. für Klavier und Neue Musik am Vorarlberger Landeskonservatorium. Nebenberuflich ist er Tauchlehrer und Tauchaktionsleiter für die Umweltschutzorganisation Greenpeace.
Werke
Alben mit Werken von G. Crumb: Makrokosmos IV – Celestial Mechanics und Zeitgeist 1992;; Gnomic Variations, Processional, Ancient Voices of Children 1994; Makrokosmos III Music for a Summer Evening, A little Suite for Piano, 5 Pieces for Piano 1999; Songs, Drones and Refrains of Death, Quest 2006.
Literatur
www.moderecords.com (12/2008); www.georgecrumb.net (12/2008); www.naxos.com (12/2008); pers. Mitt. F. K.


Sein Sohn

Oliver: * 13.11.1969 Innsbruck. Pianist, Komponist, Lehrer. Als Jugendlicher klassisches Klavierstudium bei seinem Vater am Landeskonservatorium Vorarlberg. 1987 Übersiedlung nach Wien, Jazzstudium am Konservatorium der Stadt Wien. Ab 1989 erste Konzerte und Tourneen mit A. Farmer, Idrus Muhammed, K. Ratzer, Pete Yellin und Benny Baily. 1993–95 pendelte K. zwischen Wien und New York/USA und arbeitete u. a. mit Eddie Henderson und Valery Ponomarev. Es folgte eine Kooperation mit R. Schwaller und den Three Generations of Tenor Saxophon feat. Johnny Griffin. 1998 Aufnahme der ersten CD als Bandleader 400 Years Ago Tomorrow. Drei Jahre später gründete K. die Band Selim mit Johannes Enders (sax), Marc Abrams (b) und J. Dudli (dr). Daneben intensive Zusammenarbeit mit Paulo Cardoso in seinem Duo-Projekt. Seit 2001 Lehrauftrag für Jazzklavier am Konservatorium Wien Privatuniv., ab 2004 zusätzlich Lehrer in den Fächern Jazzimprovisation und Ensemble. Sideman-Tätigkeit bei J. Enders’ Enders Room, Franko Ambrosetti – Johannes Enders Quintett und der Jazz Bigband Graz. Bei seinem Duo Kent/Gradischnig (H. Gradischnig) widmet sich K. ausschließlich der Musik von Duke Ellington und Billy Strayhorn. 2005 folgte das Projekt mit U. Langthaler Kent/Langthaler 7. K. ist Mitglied bei M. Mendts MM-Talentsuche sowie Gansch & Roses. 2007 einjährige Gastprofessur für Jazzklavier an der Kunstuniversität Graz. K.s Aufnahmen zeugen von Energie, ideenreichem Vokabular, Transparenz, homogenem Zusammenspiel und Spielfreude. Im Mittelpunkt stehen Klassiker des Modern Jazz sowie Eigenkompositionen. K. soliert vorrangig im Single Note Style, begleitet von teils dichten Akkorden, teils einzelnen Tonfolgen.


Ehrungen
Hans Koller Preis in der Kategorie „Sideman des Jahres“ 2002 und „CD des Jahres“ 2004 für Daydream,„Neuer Deutscher Jazzpreis Mannheim“ mit dem Johannes Enders Quartett 2007.
Werke
Alben 400 Years Ago Tomorrow 1998; A Pure Formality 2002; Day-Dream 2003; Intention 2005; Sideman u. a. bei Werner Feldgrill’s Vienna Project: Nightline 2000; K. Ratzer Band: Moon Dancer 2002; Jazz Bigband Graz: A Life Affair 2004; Paulo Cardoso: Songs Of Joy And Gratitude 2005; R. Schwaller Sextett: The Thurgovian Suite 2006; F. Phillip Cult 2008.
Literatur
homepage.mac.com/bachnerr/Oliver (6/2008); www.jhmrecords.ch (6/2008); www.sra.at (6/2008).

Autor*innen
Georg Demcisin
Letzte inhaltliche Änderung
28.6.2021
Empfohlene Zitierweise
Georg Demcisin, Art. „Kent, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 28.6.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x001b6e86
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Oliver Kent, Porgy & Bess, 23.5.2011© 2011 Eckhart Derschmidt
© 2011 Eckhart Derschmidt

DOI
10.1553/0x001b6e86
GND
Kent, Fuat: 129474673
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Kent, Oliver: 135124565
OBV
Weiterführende Literatur

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