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Kelbetz, Kelbetz, Ludwig: Brüder
Ludwig: * 1905-06-1818.6.1905 Graz, † 1943-01-1010.1.1943 Russland (gefallen). Musikerzieher. Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Univ. Graz (Promotion 1929) sowie Querflöte und Klavier am Landeskonservatorium Graz. 1929/30 Assistent, dann Dozent am Musikheim in Frankfurt a. d. Oder/D, 1930–34 Musikreferent des Deutschen Handelsgehilfenverbandes in Hamburg, 1934–36 Dozent für Musik an der Hsch. für Lehrerbildung in Danzig (Gdánsk/PL). 1936–38 Lehrer für Musikerziehung am Konservatorium in Graz, dort 1939–43 stellvertretender Direktor der Hsch. für Musikerziehung. Ab 1936 auch Musikreferent der damals noch illegalen Hitlerjugend. K. setzte sich für die Erneuerung des Singens (offenes Singen), die Verbreitung der Rhythmischen Erziehung in der Musikausbildung, die Verbreitung der Ziele von E. Jaques-Dalcroze, Vilma Mönckeberg und Fritz Jöde und für die innere Verbindung von Musik mit Turnen und Sport ein. 1938–40 gründete er gemeinsam mit H. Holenia, Josef Papesch und K. Stekl die erste steirische MSch. Trotz seiner ideologischen Prägung gehen Methoden und Organisationsformen heutiger MSch.en teilweise auf ihn und H. v. Schmeidel zurück, er gilt als „Vater des steirischen Musikschulwerkes“ (Musikschulwesen).
Schriften
zahlreiche Aufsätze zur steirischen MSch. bzw. zur Musikerziehung in Österreich, u. a. Die steirische MSch. für Jugend und Volk in Musik in Jugend und Volk 3 (1940).


Fritz: * 25.6.1908 Graz, † 1945 vor Berlin (gefallen). Musiker. Schüler des Berliner Initiators des deutschen Jugendmusikschulwesens Fritz Jöde. Setzte dessen Ansätze in der Steiermark im nationalsozialistischen Sinn um und veranstaltete 1929–36 im Grazer Landhaus-Hof „offenes Singen“. Ab 1936 studierte er an der Berliner MHsch. (1941 Promotion). Seine Tätigkeit als Flötist und Oratoriensänger wurde durch die Einberufung zum Wehrdienst abgebrochen.


Schriften
Das steirische Musikschulwerk in Das Joanneum 1 (1940); Musikerziehung in Österreich in Völkische Musikerziehung 7 (1941); gem. m. O. Lawatsch Hg. v. Steirerlieder. 42 echte Volkslieder und Jodler 1935.
Literatur
MGG 7 (1958); ÖBL 3 (1965); MGÖ 3 (1995), 182; H. Brenner, Musik als Waffe? 1992; StMl 1962–66; [Kat.] Musik i. d. St. 1980.

Autor*innen
Andrea Harrandt
Letzte inhaltliche Änderung
4.9.2024
Empfohlene Zitierweise
Andrea Harrandt, Art. „Kelbetz, Brüder“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.9.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d401
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Ludwig Kelbetz. (Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938, Sp. 845)

DOI
10.1553/0x0001d401
GND
Kelbetz, Ludwig: 126389438
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Kelbetz, Fritz: 103951679
OBV
Weiterführende Literatur

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