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Hornbostel, Hornbostel, true Erich Moritz von
* 1877 -02-2525.2.1877 Wien, 1935 -11-2828.11.1935 Cambridge/GB. Musikwissenschaftler. Aus einem musikalischen großbürgerlichen Haus stammend (die Mutter, Helene Magnus, eine k.k. Kammersängerin, war mit J. Brahms befreundet), wurde H. durch E. Mandyczewski in Harmonielehre und Komposition ausgebildet. Dennoch wandte sich H. einer naturwissenschaftlichen Laufbahn zu (Promotion in Wien 1900 im Fach Chemie). Als Assistent von C. Stumpf in Berlin weitete er seine Interessen einerseits in Richtung Experimentalpsychologie und andererseits zu den Anfängen der Vergleichenden Musikwissenschaft aus. Das Team Stumpf, Hornbostel und Otto Abraham legte in intensiver Zusammenarbeit den Grundstein für die sog. Berliner Schule der Musikwissenschaft. 1917 wurde H. der Titel eines Prof.s verliehen, aber erst 1921 erfolgte seine Habilitation (die er bislang aus Widerstand gegen die „Veramtung“ verweigert hatte). H. selbst wandte sich entschieden gegen jegliche Etikettierung und strebte eher nach dem Bild des Universalgelehrten. 1933 musste H. Deutschland verlassen (Exil); er emigrierte über die Schweiz nach Amerika und wurde an die New School for Social Research in New York berufen. Aus gesundheitlichen Gründen übersiedelte H. jedoch 1934 nach England, wo er die letzten Lebensjahre als Privatgelehrter verbrachte.
Schriften
C. Stumpf/E. v. Hornbostel (Hg.), Abhandlungen zur vergleichenden Musikwissenschaft 1922; Über die Musik der Kubu 1908; Phonographische Melodien aus Madagaskar und Indonesien 1909; Die Musik auf den Salomo-Inseln 1913; zahlreiche Aufsätze (u. a. hg. v. Chr. Kaden/E. Stockmann, E. H., Tonart und Ethos, Aufsätze 1989); K. P. Wachsmann et al. (Hg.), Hornbostel: Opera omnia 1975ff.
Literatur
NGroveD 11 (2001); MGG 6 (1957); R. Lach, Die vergleichende Musikwissenschaft, ihre Methoden und Probleme 1924; V. Ernst, Die wissenschaftliche und philosophische Position von E. M. v. H., Hab.schr. Berlin 1970; W. Wiora, Ergebnisse und Aufgaben vergleichender Musikforschung 1975; O. Elschek, Die Musikforschung der Gegenwart 1992; S. Klotz, „Vom tönenden Wirbel menschlichen Tuns“. E. M. v. H. als Gestaltpsychologe, Archivar und Musikwissenschaftler 1998; ÖBL 2 (1959); NDB 9 (1972); ÖL 1995; Orpheus im Exil 1995.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Hornbostel, Erich Moritz von“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d212
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d212
GND
Hornbostel, Erich Moritz von: 118774956
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