zahlreiche Possen.
ÖBL 2 (1959); Stieger III/2 (1980).
Sein Sohn
Julius Joseph: * 19. [nicht 18.] 5.1819 Graz, † 28.8.1885 Wien. Komponist und Übersetzer. Trat erstmals als Komponist 1836 am Theater an der Wien mit der Musik zu einer Posse seines Vaters Die Bekanntschaft im Paradeisgartel auf. Vier Lieder daraus wurden 1837 von T. Haslinger gedruckt. In der Folge schrieb er die Musik zu einigen Possen seines Vaters, die am Theater an der Wien, später auch am Carltheater uraufgeführt wurden, zum Teil aber auch auf anderen Bühnen, etwa in Teplitz, Graz, Brünn, Pressburg oder Ofen (Budapest) über die Bühne gingen. Um 1845 Kapellmeister am Theater in Klagenfurt. 1858 Verbindung zum Theater in der Josefstadt, 1863–68 komponierte er wieder für das Theater an der Wien, weiters für das Carltheater, Strampfertheater und Fürsttheater. Zuletzt verarmt und psychisch krank, starb er in der Landesirrenanstalt. Die Bedeutung H.s für die Wiener Theatergeschichte liegt in der Übersetzung und Adaption von 16 Werken J. Offenbachs für das Theater an der Wien.
Operetten (Ein Deutschmeister 1864, Der geheimnisvolle Dudelsack 1865, Das Donauweibchen und der Ritter vom Kahlenberg 1866, Morilla 1868, Nach Mitternacht und Die Sackgasse 1869); Burlesken und Parodien (Der Postillon von Langenlois 1864; Fäustling und Margarethl 1864 [in versch. Fassungen], Der Freischütz 1867, Hammlet 1874); Singspiele; Musik zu Possen; Libretto zu Der Teufel auf Erden für F. v. Suppè (1874); Übersetzung der Carmen von Georges Bizet (unter dem Pseud. D. Louis) 1875; Arrangements von eigenen und fremden Werken, Potpourris, Quadrillen etc.
NGroveD 11 (2001); NGroveDO 2 (1992); Bauer 1955; StMl 1962–66; Stieger II/2 (1977); Ulrich 1997; Wurzbach 8 (1862); Pazdirek 8 (1904–10); Znaimer Wochenbl. 5.9.1885, 9; Neue Illustrirte Ztg. 6.9.1885, 795; Wr. Ztg. 18.7.1837, 935; Allgemeine Theaterztg. u. Originalbl. 13.11.1837, 924; Neue komische Briefe des Hans-Jörgels von Gumpoldskirchen Bd. 3, H. 2 (1838), 52f; Klagenfurter Ztg. 22.1.1845, 28; Der Aufmerksame 15.9.1842, [4]; Morgenbl. f. gebildete Stände 3.8.1837, 740; Fremden-Bl. 28.3.1849, [4]; Taufbuch der Pfarre Graz-Dom 1813-27, fol. 863; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Monika Kornberger