Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Holzschuh, Holzschuh, true Lizzi (Lizzy, eig. Alice Michaela, verh. Kern)
* 1908-01-033.1.1908 Wien, † 1979-07-2323.7.1979 Baden/NÖ. Sängerin (Soubrette), Schauspielerin. Die Tochter eines Wiener Fabrikanten und Nichte der Ehefrau des christlichsozialen Politikers und zeitweiligen Handelsministers Eduard Heinl, Stephanie, geb. Hüttl, debütierte im Alter von 17 Jahren im August 1925 als Soubrette am Theater an der Wien und etablierte sich rasch als Publikumsliebling in der Rolle des „Wiener Mädels“. Daneben Gastspiele in verschiedenen Revuen im Wiener Stadttheater und am Neuen Wiener Schauspielhaus. Ab 1926 war H. regelmäßig auf Radio Wien zu hören, wo sie in erster Linie in Operetten mitwirkte, aber auch mit verschiedenen Jazzkapellen (Jazzkapelle Hugo Gottwald, Wiener Symphonie Jazzorchester unter A. Pauscher, Jazzkapelle Ch. Gaudriot, Jazzkapelle H. R. Korngold) auftrat. 1930 Soubrette am Wiener Bürgertheater und erste Filmrolle in dem österreichischen Kurzfilm In der Theateragentur an der Seite von K. Farkas. 1932 erstmals Mitwirkung in einem abendfüllenden Tonfilm (Lumpenkavaliere). 1933 nahm sie mit dem Orchester A. Pauscher vier Schlager auf. 1934 gelang H. der Durchbruch als Filmschauspielerin u. a. neben H. Moser und Willy Fritsch in Die Töchter ihrer Exzellenz. In der Folge stand sie in zahlreichen, zunächst in Deutschland, später von der Wien-Film produzierten Unterhaltungsfilmen vor der Kamera, darunter 1936 als Balletteuse der Wiener Hofoper in dem J.-Strauß-Film Unsterbliche Melodien an der Seite von A. Jerger und L. Slezak. Daneben weiterhin Bühnenauftritte in Wien, u. a. 1932–37 in mehreren Operetten an der Volksoper Wien, im Kabarett Simpl, im Theater der Komiker. Während des Zweiten Weltkriegs regelmäßig Mitwirkung bei zahlreichen Veranstaltungen der nationalsozialistischen Gemeinschaft KdF (Kraft durch Freude) in und außerhalb Wiens. Ein Bombenschaden vernichtete ihr Notenmaterial (Operetten und Schlager), das sie Anfang 1946, als sie sich in Bad Aussee/St aufhielt, via Inserat erneut zu beschaffen suchte. Ende Juni 1946 trat H., vermittelt durch H. Neroth, erstmals in Salzburg auf, in Wien war sie zumindest bis Ende der 1950er Jahre noch als Sängerin präsent. Vor der Kamera stand H. nach Kriegsende nur noch selten, 1959 beendete sie ihre Filmkarriere. Ab 1961 erteilte sie als „Frau Grete Perger“ im Fernsehen in zwei- bzw. fünfminütigen Sendungen Kochberatung für eine Margarine. 1962 stand sie in der TV-Produktion Lang, lang ist’s her ein letztes Mal in einem Spielfilm vor der Kamera. Seit 7.9.1938 verheiratet mit Sepp Kern (* 30.6.1901 Wien?, † 23.3.1982 Baden).
Werke
Schallplattenaufnahmen mit dem Orchester A. Pauscher für Paloma 1933; rund 30 Filmrollen (Lumpenkavaliere 1932, Der Heiratsschwindler 1934, Bezauberndes Fräulein 1935, Ein junger Herr aus Oxford 1935, Rendezvous in Wien 1936, Unsterbliche Melodien 1936, Die Puppenfee 1936, Zauber der Bohème 1937, Falstaff in Wien 1940, Wiener Mädeln 1949, Traumrevue 1959).
Literatur
W. Schneidereit, Discographie der Gesangsinterpreten der leichten Muse von 1925 bis 1945 im deutschsprachigen Raum 2 (2019); W. Hirschenberger/H. Parnes, Diskographie der österr. Populärmusik 2013; [Kat.] S. Breuss (Hg.), Die Sinalco-Epoche. Essen, trinken, konsumieren nach 1945, 2005, 213; Das interessante Bl. 8.10.1925, 9; Die Stunde 27.8.1925, 6; Radio Wien 4.10.1926, 6, 27.12.1926, 637, 7.3.1927, 1121, 28.3.1927, 1275, 23.5.1927, 1632, 27.6.1927, 1856, 3.9.1928, 1646, 8.11.1929, 42; Der Tag 3.12.1926, 9; Neues Wr. Journal 29.8.1930, 4; Salzburger Tagbl. 26.1.1936, 8; Salzburger Volksztg. 25.6.1946, 2; Taufbuch der Pfarre Mariahilf (Wien VI) 1907–16, fol. 35; Trauungsbuch der Pfarre Mariahilf 1905–09, fol. 151; www.steffi-line.de (1/2020); www.imdb.com (1/2020); www.knerger.de (2/2020); https://konzerthaus.at/datenbanksuche (2/2020); Mitt. Standesamt Hietzing (2/2020); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
18.8.2020
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Holzschuh, Lizzi (Lizzy, eig. Alice Michaela, verh. Kern)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.8.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003bc5bd
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Das interessante Blatt 8.10.1925, 9
Moderne Welt 9/2 (1927), 10
Radio Wien 22.10.1927, 47/I
Die Bühne 285 (1930), 4
Mocca 3 (März 1933), [17]

DOI
10.1553/0x003bc5bd
GND
Holzschuh, Lizzi (Lizzy, eig. Alice Michaela, verh. Kern): 102068108X
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag