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Hofreitschule, Spanische
Reit- und Dressurschule in Verbindung mit einer Zuchtanstalt, 1572 aus dem Spanischen Reithstall hervorgegangen. Um die Arbeit mit ausschließlich „spanischen“ Pferden (Arabern und Berbern) zu sichern, gründete Karl v. Innerösterreich 1580 das Gestüt Lipizza (Lipica/SLO); dieses wurde während des Ersten Weltkriegs nach Laxenburg, dann nach Piber/St. verlegt. Ursprünglich diente die Gründung dieser adeligen Reitakademie (dem Kaiserhaus und dem Hofadel vorbehalten) primär militärischen Zwecken, doch wurde die Hohe Schule im Barock auch für die beliebten Rossballette geritten (ab der Regierungszeit Leopolds I. bis zum Ende des 18. Jh.s; das letzte Caroussel fand 1894 statt). 1920 verstaatlicht (Spanische Reitschule), wurde die H. 1938 der deutschen Wehrmacht angegliedert und das Gestüt nach Hostau (Hostouň/CZ) und knapp nach Kriegsende mit Hilfe der amerikanischen Armee nach Oberösterreich (Stadl-Paura, St. Martin im Innkreis) gebracht; 1955 kehrte die H. wieder nach Wien zurück. Schon in der Monarchie war die tägliche Morgenarbeit in der H. gegen Eintritt für jedermann zu besuchen, die Galavorstellungen (mit Musik begleitet, ganz im Sinn des barocken Rossballetts) jedoch dem Hof vorbehalten; seit 1920 gibt es auch öffentliche Galavorführungen bzw. weltweite Tourneen der H. Im Jahr 2002 privatisiert, trägt die H. nun wieder ihren alten Traditionsnamen Spanische H. Die H. und ihre weißen Lipizzanerhengste zählen (neben Wiener Sängerknaben und W. A. Mozart) zu den wichtigsten Trägern des Österreich-Klischees.
Literatur
Czeike 5 (1997) [Spanische Reitschule]; MGÖ 3 (1995); div. Info-Material.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
19.4.2017
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Hofreitschule, Spanische‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 19.4.2017, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d1d9
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d1d9
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