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Hofmann, Hofmann, Thomas: Familie
Thomas: * 1705-12-088.12.1705 Großmugl/NÖ, † 1770-10-1717.10.1770 Stein/NÖ. Lehrer, Musiker. Er nannte sich Th. Antonius H., obwohl er nur auf den Namen Th. getauft worden war. H. war zumindest 1733–40 Stiftsorganist und Schulmeister in St. Andrä an der Traisen/NÖ. 1746 ist er bereits in Wien nachweisbar, wo er als Instruktor und Musiker (zuletzt als Chorregent bezeichnet) im Chaosschen Stiftungshaus auf der Laimgrube (Wien VI) tätig war. Spätestens ab 1753 war er Schulrektor und Chorregent in Stein.

Seine Söhne

Vincentius Fererius Joseph: * 5.4.1738 St. Andrä an der Traisen, † 16.12.1805 Wien. Musiker, Sänger. War zur Zeit seiner Verehelichung 1768 mit Barbara Adelmann, der Tochter des Posaunisten von St. Stephan, Caspar Adelmann, Musiker an St. Peter. Ab 1771 Mitglied der Wiener Tonkünstler-Sozietät, 1778 erhielt er als „Singspieler“ ein Engagement an der deutschen Singspielgesellschaft am Wiener Hofburgtheater und war auch in der italienischen Gesellschaft tätig. Aufgrund seiner Vielseitigkeit wurde H. auch als Chordirigent (ab 1784 gesichert) und Korrepetitor eingesetzt. An den Hoftheatern wirkte er bis mindestens 1792, 1789 wurde er Mitglied der Hofmusikkapelle (Bass). Vielleicht ist er mit jenem J. H. identisch, der ca. 1783 Tenorist an der Schottenkirche war, wo zur selben Zeit ein J. H. auch als Posaunist wirkte (wie weiters an der Minoritenkirche, an St. Peter und an der Dorotheerkirche).

Johann Baptist (eig. Johannes Franciscus de Paula): * 14.3.1751 Wien, † 10.10.1801 Hacking/NÖ (heute Wien XIII). Violinist, Komponist. Sang in jungen Jahren (1762/64, Mitwirkung bei der UA von Ch. W. Glucks Orfeo ed Euridice) im Chor des Hofburgtheaters, u. a. neben J. M. Spangler und M. Ulbrich. War bis 1783 Violinist an der Minoritenkirche (Wien I) und gehörte ab 1789 der Hofmusikkapelle an. 1785–88, 1791/92 und 1793/94 als Orchestermitglied am Kärntnertortheater (1787/88 Orchesterdirektor) belegt, ca. 1796 gehörte er dem Orchester des Deutschen Theaters (Burgtheater) an. Sein Trauzeuge 1794 war J. G. Spangler. Er starb kinderlos als k. k. Hof- und Kammermusiker, seine Frau Rosalia überlebte ihn um 30 Jahre († 23.11.1831 Wien).


Werke
Kammermusik?.


Thomas Ferdinand: * 7.3.1755 Stein, † 24.7.1815 Wien. Sänger und Violinist. Ist ca. 1783 als Tenorist an der Schotten- und Minoritenkirche sowie an der Kapelle des Theresianums belegt. Darüber hinaus war er bis 1783 ein viel beschäftigter Violinist an zahlreichen Wiener Kirchen (Kapelle im Köllnerhof, St. Katharinen-Kapelle bei der Minoritenkirche, St. Georgs-Kapelle im Trattnerhof, Fakultäts- und Klosterkirche St. Ivo, Universitätskirche). Lediglich sein Engagement an der Universitätskirche behielt er vielleicht auch nach Umsetzung der kirchenmusikalischen Reformbestimmungen Josephs II. 1793, bei seiner Verehelichung mit Katharina Jagitsch verw. Zanella, wird er als Theatermusiker bezeichnet. Ab 1791/92 und 1793/94 ist er als Violinist am Kärntnertortheater belegt, ca. 1796 am Deutschen Theater. Möglicherweise war er jener Hoftheatersänger H., der sich 1808 erfolglos um Aufnahme in die Kapelle von Fürst N. II. v. Esterházy bemühte (noch 1813/14 sang ein H. am Hoftheater). Zuletzt war er Erster Choralist an St. Michael und an der Schottenkirche. Sein Stiefsohn Alois (* 28.2.1788 Rossau [Wien IX], † nach 1844 [Ort?]) wurde Schauspieler und bereiste Znaim, Bozen, Salzburg, London, Ulm/D und Stuttgart/D.


Literatur
Köchel 1869; C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871; O. Biba in Jb. f. österr. Kulturgesch. I/2 (1971); J. F. Schönfeld, Jb. der Tonkunst von Wien u. Prag 1796; Wr. Schriftsteller u. Künstler Lex. 1793; D. Link, The National Court Theatre in Mozart’s Vienna 1998; Michtner 1970 [Jos. H. fälschlich als Joh. B. H.]; EitnerQ 5 (1901); Zechmeister 1971; B. A. Brown, Gluck and the French Theatre in Vienna 1991; EitnerQ 5 (1901); K. Lamkin, Esterházy Musicians 1790 to 1809, 2007; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnerthortheater als Hofoper 2007; H. Mansfeld in Jb. der Ges. f. Wr. Theaterforschung 11 (1959); Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1695–1733 der Pfarre Großmugl, pag. 73; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1683–1746 der Pfarre St. Andrä an der Traisen, pag. 84, 93, 97, 170; Taufbuch 1740–47 der Pfarre St. Michael (Wien I), pag. 618, 790; Taufbuch 1748–55 der Pfarre St. Michael, pag. 125, 174; Sterbebuch 1746–56 der Pfarre St. Michael, pag. 47; Tauf- und Sterbebuch 1731–83 der Pfarre Stein, pag. 114, 124, 387; Trauungsbuch 1767–69 der Dompfarre St. Stephan (Wien I), fol. 216v; Trauungsbuch 1793–96 der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien VI), fol. 36; Trauungsbuch 1791–96 der Schottenpfarre, fol. 79; Trauungsbuch 1792–96 der Dompfarre St. Stephan, fol. 193; Sterbebuch 1783–1838 der Pfarre Maria Rotunda, fol. 76 (Wien I); Sterbebuch der Pfarre Ober-St. Veit 1785–1820, fol. 20; Taufbuch 1783–88 der Pfarre Rossau (Wien IX), fol. 144; WStLA (Verlassenschaftsabhandlungen 3199/1801, 4399/1805, 4497/1815, 77/1832; G. Gugitz, Auszüge aus dem TBP 18. Jh. [Archivbehelf]; Portheim-Kat.; TBP 1801).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
5.10.2020
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Hofmann, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 5.10.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0036dffd
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0036dffd
GND
Hofmann, Thomas: 114496489X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Hofmann, Joseph: 1144965055
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Hofmann, Johann: 1144966507
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Hofmann, Ferdinand: 1144967376
OBV
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