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Hirsch, Hirsch, true Carl Friedrich
* 1801-10-033.? [get. 4.] 10.1801 Leopoldstadt (Wien II), † 1881-11-066.11.1881 Oberdöbling (Wien XIX). Beamter, Musiker, Komponist. Als Sohn von Maria Anna Albrechtsberger (* 2.6.1775 Wien) und Franz Thomas Hirsch (* 1774) war er ein Enkel von J. G. Albrechtsberger. Arbeitete 1818–58 in der k. k. Hofbuchhaltung. H. erhielt 1816/17 unentgeltlichen Harmonielehre-Unterricht von L. v. Beethoven. Er war mit J. Lanner und Joh. Strauß (Vater) befreundet und hatte aufgrund seiner Mithilfe bei der Gestaltung, namentlich der Illumination von Straußschen Festen im Wiener Augarten oder beim Sperl den Spitznamen „Lamperl-Hirsch“; 1832–49 war er Strauß’ maßgeblicher Mitarbeiter bei allen Festen in und um Wien. Die Figur H.s fand daher auch Eingang in verschiedene Singspiele rund um die Strauß-Familie der 1930er und 1940er Jahre (Walzer aus Wien 1930, Strauß-Konzert im Augarten 1931, Walzerträume 1943). An seinem Begräbnis nahmen u. a. E. Strauss und Joh. Strauß’ (Sohn) zweite Frau Angelika Dittrich teil. Das Sterbebuch bezeichnet ihn als „k. k. pensionirte[n] Hofbuchhaltungs Rechnungs-Offizial und Tonkünstler“. Seine Kirchenmusik gelangte v. a. in der Kirche St. Johann von Nepomuk (Wien II) zur Aufführung, deren Kirchenmusikverein H. bis zum Tod angehörte. H. war 1855 im Zuge der von F. X. Glöggl (II) angeregten Erhebungen des Wiener Magistrats, die Lage von Mozarts Grab auf dem St. Marxer Friedhof betreffend, der wichtigste Gewährsmann.
Werke
Klavierstücke (u. a. bei Doblinger 1879 erschienen: D’Sennerin auf der Alm, Gemüthlich und sentimental), Walzer (manche Walzer soll J. Lanner orchestriert/bearbeitet haben; Humoristische Blüthen f. den Tanz 1832 [als op. 4 bei Diabelli], Ninna [bei Mollo], Die Wegmarkirer), weitere Tanzmusik (Galopp Bruder Lustig [bei Haslinger], Amusement-Quadrille [bei C. A. Spina; J. Strauss Sohn gewidmet], Kanonen-Quadrille 1862, Schalks-Narren-Quadrille); Kirchenmusik (Tantum ergo, Graduale, Offertorien); Männerquartette Nachtzauber (von E. Kremser empfohlen), Frühlings-Abendlust, Sommer-Abend Gruß; Lied eines Bettlers (T: J. N. Vogl).
Literatur
K. M. Kopitz/R. Cadenbach (Hg.), Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen 1 (2009); M. Schönherr/K. Reinöhl, Johann Strauss Vater 1954; H. Cloeter, Die Grabstätte W. A. Mozarts auf dem St. Marxer Friedhof in Wien41964, 18–21; Wr. Ztg. 24.1.1832, 76; Morgen-Post 27.3.1880, 3; Neue Zs. f. Musik 20.8.1880, 362ff; Neuigkeits Welt-Bl. 4.10.1881, 3; Die Presse 10.11.1881, 9; Neues Wr. Journal 7.8.1921, 12; Reichspost 26.10.1930, 18; Neuigkeits-Weltbl. 8.2.1931, 6; Kleine Volks-Ztg. 16.4.1943, 4; Taufbuch 1775–76 der Dompfarre St. Stephan (Wien I), fol. 104v; Taufbuch 1801–07 der Pfarre St. Leopold (Wien II), fol. 59; Trauungsbuch 1820–26 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 207; Sterbebuch 1872–81 der Pfarre Döbling (Wien XIX), fol. 184; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at, Kat.e der Musikslg.en der ÖNB u. der WStLB).

Autor*innen
ChF
Letzte inhaltliche Änderung
12.2.2018
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Hirsch, Carl Friedrich‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12.2.2018, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00375b98
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00375b98
GND
Hirsch, Carl Friedrich: 1175421618
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