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Hertel, Hertel, Otto: Familie
Otto: * 1907-10-1818.10.1907 Wien, † 2000-01-07 7.1.2000 Wien. Hornist. Studierte ab 1924 bei K. Stiegler und spielte in weiterer Folge im Orchester der Bukarester Oper (1929/30), im Orchestre de la Suisse Romande (1930/31) und 1933–38 im Großen Orchester der RAVAG (Radio-Symphonieorchester). Weitere Tätigkeit im Orchester des Opernhauses der Stadt Wien (Volksoper Wien) und schließlich 1945–72 als Solohornist des Bühnenorchesters der Staats- und Volksoper.

Seine Söhne

Alfred: * 29.3.1935 Wien, † 5.8.2018 Mödling/NÖ. Oboist. War ab 1946 Schüler von Rudolf Spurny am Konservatorium der Stadt Wien und 1949–56 von Hans Kamesch bzw. Hans Hadamowsky an der Wiener MAkad. Während seiner Studienzeit spielte er im Akademieorchester unter H. Swarowsky, 1951 war er Substitut bei den Wiener Symphonikern und 1951/52 unternahm er mit dem Wiener Kammerorchester unter Fra. Litschauer zwei Europa-Tourneen. 1952 spielte H. im Kurorchester Bad Gastein unter H. Schneider, 1952–56 und 1960–95 war er 1. Oboist im Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester, 1995–98 dort 2. Oboist und Englischhornist; Pensionierung mit 31.12.1998, seither v. a. solistische und kammermusikalische Tätigkeit. Daneben substituierte H. in fast allen namhaften Wiener Orchestern (u. a. im Orchester der Staatsoper 1957–64) sowie im Bruckner Orchester Linz. Weiters war er 1956/57 1. Oboist an der Volksoper Wien, 1957–73 spielte er im Orchester des Wiener Burgtheaters; 1957 und 1958 Mitwirkung bei den Seefestspielen Mörbisch. H. unterrichtete 1979–90 am Konservatorium der Stadt Wien und 1985–2004 am Franz Schubert-Konservatorium (Horak, Msch.), weitere Lehrtätigkeit bei verschiedenen Sommerkursen. H.s Repertoire war breit gefächert und reichte von der Alten Musik (spielte in den Ensembles Les Menestrels [1965–76], Clemencic Consort [R. Clemencic] und Concentus musicus Wien [1968–71]) bis hin zur zeitgenössischen Musik (spielte in der reihe, Widmungsträger zahlreicher Werke, u. a. von P. Kont, R. Schollum, F. Weiss, K. De Pastel, F. Cerha, H. Ebenhöh, R. Weißensteiner, G. Track, Th. Ch. David, seinem Bruder Paul). Zahlreiche CD-Aufnahmen, u. a. mit H. v. Karajan und N. Harnoncourt. Seit 1959 verheiratet, lebte er über 50 Jahre lang in Maria Enzersdorf/NÖ.


Ehrungen
Prof.-Titel 1986; Kardinalsdekret der Erzdiözese Wien f. 50-jährige Tätigkeit als Kirchenmusiker 1998; Ehrenmitglied der Bachgemeinde Wien; Goldenes Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich 2000; Goldene Medaille der Marktgemeinde Maria Enzersdorf 2001; Anerkennungsurkunde der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik 2002; Ehrenmitglied des Vereins Venite 2003; Ehrenmitgliedschaft beim Musikverein St. Pölten 1837 2004; Ehrenmitgliedschaft der Sommerakademie Lilienfeld/NÖ.


Franz Paul: * 9.5.1953 Wien. Komponist und Produzent. Erhielt seinen ersten Musikunterricht (Violine, später Gitarre, Klavier) mit fünf Jahren, studierte 1973–83 an der Wiener MHsch. bei E. Urbanner, A. Uhl, H. Gattermeyer, G. Theuring und R. Haubenstock-Ramati (Komposition, Chordirigieren, Elektroakustische Musik), an der Univ. Wien Theaterwissenschaft (Dr. phil. 1978) und am Konservatorium der Stadt Wien Jazzharmonielehre (H. Czadek). H. arbeitete ab 1979 als freier Mitarbeiter bei diversen Rundfunk- und Fernsehgesellschaften, seit 1981 ist er im Bereich Film- und Bühnenmusik (für den ORF, den SWR, das ZDF, die Schönbrunnfilm, das Theater für Vorarlberg etc.) tätig. Ebenfalls 1979 begründete H. das Projekt Uraufführung (heute Creatives Centrum Wien). 1985 wurde er musikalischer Leiter des Theaters für Vorarlberg (heute Vorarlberger Landestheater Bregenz) sowie der Freilichtspiele Schwäbisch Hall, 1991/92 Arbeiten für die Vereinigten Bühnen Graz. Daneben entstanden noch Bühnenmusiken für das Volkstheater Wien und das Theater Chur/CH. 1995–98 Produzent der Band Streetgang. Seit 2000 ist H. Vorstandsmitglied der AKM, seit 2002 Vorstandsmitglied der Musiker-Komponisten-Autoren-Gilde und seit 2004 Vorsitzender (seit 2002 Mitglied) des Kuratoriums des Österreichischen Musikrates. Ab 2005 Gastvorlesungen an der Grazer MUniv. sowie den Musikuniv.en in Mersin/TR und Istanbul/TR. H.s umfangreiches Werk zeigt eine bunte Bandbreite der Stilistik von gegenständlicher, auch angewandter Musik bis hin zu Atonalität und Elektronik mit Einflüssen aus Jazz, Pop, der deutschen Musik der 1920er Jahre und Ethno. Seine Werke sind seit 1979 sowohl in Österreich, als auch im internationalen Konzertleben und bei wichtigen Festivals (z. B. Aspekte Salzburg, Musikprotokoll, Österreich – heute, Wien Modern, steirischer herbst, Huddersfield/GB, Ville d’Avray/F, Cité Internationale des Arts Paris) vertreten.


Ehrungen
Arbeitsstipendium der Stadt Wien 1985; Theodor Körner-Preis 1987; Staatsstipendium f. Komposition der Republik Österreich 1987; Kompositionspreis des Österr. Arbeitersängerbundes 1988; Mitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim 1988; Ehrendiplom als bester Filmkomponist (f. den Film Green Ashes) beim Internationalen Filmfestival Teheran 1994; Förderungspreis f. Musik der Stadt Wien 1994; Kompositionsförderung der Stadt Wien 2001; Kompositionsstipendium der Wr. Symphoniker Wien 2005 und 2008.
Werke
Musicals (u. a. Askalun bei den Wiener Festwochen), TV-, Film- und Bühnenmusik (ca. 25 Werke der Bühnenmusik, darunter: Nur Ruhe, Lumpazivagabundus, Maria Stuart, Hexenjagd, Was ihr wollt, Glaube und Heimat, Figaro läßt sich scheiden, Wilhelm Tell, Draußen tobt die Dunkelziffer, 1000 Jahre Österreich [ORF-Fernsehserie], Green Ashes etc.), Kindersingspiel Rabautz, Kinderoper Elster und Parzival (Auftrag der Deutschen Oper Berlin), Kammeroper Der Mozartautomat, Orchesterwerke, Kammermusik, Klavierwerke, Lieder, elektronische Musik.
Schriften
Das Phänomen Robert Stolz. Zur Entwicklung der Operette im 20. Jh., Diss. Wien 1978.


Eine vermutete Verwandtschaft der Familie mit den deutschen Komponisten Johann Christian H. (1697–1754) und Johann Wilhelm H. (1727–89) konnte bis dato weder eindeutig bewiesen noch widerlegt werden.


Literatur
Journal der Ges. der Freunde der Wr. Oboe 5 (März 2000), 3; Wr. Oboen-Journal 26 (Juni 2005),4–7; MaÖ 1997; Goertz 1994; Beiträge in der ÖMZ; www.paulhertel.at (1/2012); www.mica.at (7/2008); http://de.wikipedia.org/ (1/2012), pers. Mitt. P. H.; http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hertel (1/2012); https://noe.orf.at/ (8/2018); https://www.mariaenzersdorf.gv.at (8/2018); Mitt. Marktgemeinde Maria Enzersdorf (8/2018).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
24.8.2018
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Hertel, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24.8.2018, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d141
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d141
GND
Hertel, Otto: 1047479990
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Hertel, Alfred: 133816591
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Hertel, Paul: 134807669
OBV
Weiterführende Literatur

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