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Hanka, Hanka, true Erika
* 1905-06-1818.6.1905 Vinkovci/HR, † 1958-05-1515.5.1958 Wien. Tänzerin, Choreographin. H. studierte Modernen Tanz bei G. Bodenwieser an der Wiener MAkad. und bei Karin Schneider in Graz sowie klassisches Ballett bei Irmgard Thomas in Wien. 1927 debütierte sie mit einem Tanzabend gemeinsam mit Fritz Kaiserfeld in Graz. 1929–35 war sie Tänzerin, daneben auch ab 1931 Assistentin des Ballettdirektors des Düsseldorfer Opernhauses, 1935–38 Tänzerin der Balletts Jooss in England. 1938/39 war H. Ballettmeisterin und Choreographin in Köln/D (Apollo-Theater), 1939/40 am Opernhaus in Essen/D, 1940-42 am Opernhaus in Hamburg/D. Von 1942 bis zu ihrem Tod war H. Ballettmeisterin des Ballettensembles der Wiener Staatsoper.

Ursprünglich dem Ausdruckstanz verpflichtet, wandte sich H., gemäß der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs veränderten Tanzästhetik, dem Ballett zu und entwickelte einen persönlichkeitsgebundenen Stil, der die klassische Sprache rollencharakterisierend einzusetzen verstand. In ihren Kreationen, für die sie oft die tonangebenden Komponisten der Zeit gewann, wandte sie sich häufig literarischen oder mythologischen Stoffe zu. In diesen Werken griff sie das Sujet in psychologisierender Weise auf. In Medusa (Wien 1957, M: G. v. Einem) etwa zeigt H. die Protagonistin als vereinsamte, sich nach Liebe sehnende Figur. Von der Tänzerpersönlichkeit C. Zimmerl ausgehend, setzt H. die klassische Sprache in expressiver Weise ein. Das bewusst sparsam gehaltene Schrittvokabular wurde, große Gestik und Mimik miteinbindend, als Charakterisierungsmittel verwendet. Zu den Tänzern, die sich auch in dem von H. gepflegten Klassiker- und Ballets-Russes-Repertoire zu profilieren wussten, gehörten J. Drapal, L. Pokorny, Lisl Temple, L. Bräuer, E. Brexner, Margaret Bauer, Ch. Zimmerl, E. Zlocha, D. Klemisch, Carl Raimund, E. Pokorny, W. Dirtl und Richard Adama.


Werke
Joan von Zarissa (zuerst Hamburg 1940, M: Werner Egk); Titus Feuerfuchs (zuerst Hamburg 1941, M: J. Strauß, arrangiert v. R. Kattnigg, A. Paulik); Homerische Symphonie (Wien 1950, M: Th. Berger); Das Rondo vom goldenen Kalb (Wien 1952, M: G. v. Einem); Der Mohr von Venedig (Wien 1955, M: Boris Blacher).
Literatur
A. Amort, Die Gesch. des Balletts der Wr. Staatsoper 1918–1942, Diss. Wien 1981; E. Fleissner-Moebius, E. H. und das Wiener Staatsopernballett 1995; Raab 1994.

Autor*innen
Gunhild Oberzaucher-Schüller
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Gunhild Oberzaucher-Schüller, Art. „Hanka, Erika“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d06e
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d06e
GND
Hanka, Erika: 119291045
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