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Hänsel, Hänsel, true Peter
* 1770 -11-2929.11.1770 Leip(p)e im Kreis Grottkau/Schlesien (Gródkow/PL), 1831 -09-1818.9.1831 Wien. Violonist und Komponist. H. kam als Knabe zu seinem Onkel nach Warschau, wirkte als Violonist 1787/88 in der Kapelle des Fürsten Potemkin in St. Petersburg unter dem Kapellmeister Giuseppe Sarti. Vermutlich konzertierte er schon 1784 in Riga. Nach seiner Tätigkeit in St. Petersburg hielt er sich wieder in Warschau auf. 1791 wurde er Konzertmeister des Fürsten Lubomirsky in Wien und in Łańcut auf dem fürstlichen Schloss in Galizien. In Wien war H. gleichzeitig Kompositionsschüler J. Haydns. Durch eine Paris-Reise 1802/03 mit einer Empfehlung Haydns nahm er neben polnischen melodisch-rhythmischen Elementen auch französische Einflüsse auf. Er blieb bis zu seinem Tod in Wien im Dienste der Fürstenfamilie Lubomirsky und erhielt seit 1817 eine Pension. Von ihm wurden ausschließlich Kammermusikwerke verlegt. Anfangs wurden seine Kompositionen zurückhaltend, später recht lobend in Fachzeitschriften besprochen. H. entwickelte Haydns Satzstruktur weiter; von L. v. Beethovens Streichtrios und Streichquartetten blieb er unberührt.
Werke
Gedruckt wurden von ihm bis op. 39 (op. 40/1–3 erschien erst 1989–95, edition gravis Bad Schwalbach): 58 Quartette (für Violine, zwei davon für Flöte), 4 Streichquintette, 6 Streichtrios, 15 Streichduos, 30 Polonaisen und ein Air mit Variationen für Harfe.
Schriften
2 fast gleichlautende handschriftliche autobiographische Abrisse in A-Wst u. A-Wgm
Literatur
J. Bilińska in Musik des Ostens 11 (1989); K. Biegański, [Kat.] Biblioteka muzyczna Zamku w Łańcucie. Katalog, Muszeum-Zamek w Łańcucie Polskie wydawnictwo muzyczne, o. J.; U. Mazurowicz, Das Streichduett in Wien von 1760 bis zum Tode Joseph Haydns 1982; H. Unverricht in A. Bingmann et al. (Hg.), [Fs.] L. Hoffmann-Erbrecht 1988 (mit WV); H. Unverricht in J. J. Menzel/L. Petry (Hg.), Schlesier des 15. bis 20. Jh.s 1990; H. Unverricht in Ch.-H. Mahling/K. Pfarr (Hg.), Deutsche Musik im Wegekreuz zwischen Polen und Frankreich. Zum Problem musikalischer Wechselbeziehungen im 19. und 20. Jh. 1996; H. Walter in J. P. Larsen et al. (Hg.), [Kgr.-Ber.] Haydn Washington D.C. 1975, 1981; H. Walter in G. Feder et al. (Hg.), [Kgr.-Ber.] Haydn Köln 1982, 1985, 29; H. Walter in Haydn-Studien 7 (1998).

Autor*innen
Hubert Unverricht
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Hubert Unverricht, Art. „Hänsel, Peter‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d029
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001d029
GND
Hänsel, Peter: 116363193
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