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Glatter-Götz, Glatter-Götz, Josef Familie
Josef (I; Joseph Carl, geb. Glatter): * 1880-11-077.11.1880 Weißkirch bei Jägerndorf/Österreichisch-Schlesien (Kostelec u Krnov/CZ), † 1948-02-2323.2.1948 Schwarzach/V. Militär und Orgelbauer. Schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein und stieg bis zum Oberstleutnant des k. u. k. Generalstabs auf; zuletzt Militärattaché in der Türkei. 1909 heiratete er Hilda Louise v. Götz, mit allerhöchster Entschließung vom 4.10.1912 durfte er sich in weiterer Folge „v. G.-G“. nennen. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie zunächst Arbeit am elterlichen Hof. Wurde am 28.5.1920 Prokurist in der Orgelbauanstalt Gebrüder Rieger in Jägerndorf, nachdem sein Schulfreund O. Rieger verstorben war, der ihn bereits zuvor als Betriebsleiter beschäftigt hatte. Nach Orgelbaulehre und Meisterprüfung kaufte er am 17.11.1924 die Orgelbauanstalt. 1945 Enteignung des Betriebes, Vertreibung und via Wien Übersiedlung nach Schwarzach, wo die Behmann-Werkstatt übernommen wurde.

Seine Söhne

Egon: * 13.6.1911 Wien, † 8.9.1940 Skotschau (Skoczów/PL). Orgelbauer. Orgelbauerlehre im elterlichen Betrieb, technisches Studium in Berlin (Dipl.-Ing). Nach Rückkehr von einer Südamerika-Reise seit 1936 Teilhaber der Gebrüder Rieger in Krnov. E. v. G.-G. starb als Angehöriger der Deutschen Wehrmacht bei einem Autounfall.


Ehrungen
Werner-Siemens-Preis.


Josef (II; Josef Carl Raimund Maria Celyan): * 15.12.1914 Wien, † 1.5.1989 Schwarzach. Orgelbauer. Orgelbauerlehre im elterlichen Betrieb, technisches Studium in Breslau (Wrocław/PL), Chrudim/CZ und Berlin (Dipl.-Ing). Seit 1936 Teilhaber der Gebrüder Rieger in Krnov und Fokussierung auf den Bau mechanischer Kleinorgeln mit Schleiflade. 1945/46 Betriebsleiter in der Orgelbaufirma Kemper in Lübeck/D. 1946 Neugründung der Firma Rieger-Orgelbau in Schwarzach. Vorstandsmitglied der ISO (International Society of Organbuilders) sowie Gründer und Chefredakteur von deren Zeitschrift.


Ehrungen
Großes Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg; Päpstlicher Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“; Ritter v. Gerstner-Medaille; Ritter des Alten Ordens vom Hl. Georg.


Dessen Söhne

Caspar: * 1.3.1945 Boltenhagen/D. Orgelbauer. Orgelbaulehre im elterlichen Betrieb, dann Wanderjahre bei Kern (Strasbourg/F), Beckerath (Hamburg/D) und Kuhn (Männedorf/CH). 1968–92 Betriebsleiter der Firma Rieger-Orgelbau in Schwarzach, Neuaufbau und Organisation des Betriebes ab 1969. 1988–94 Präsident der ISO, 1993 Mitbegründer der Firma Glatter-Götz-Orgelbau GmbH in Owingen/D zusammen mit Heinz Kremnitzer. Werkstätte seit 2010 in Pfullendorf/D.

Raimund Mathias: * 1.1.1948 Dornbirn/V, † 16.3.2013 Schwarzach. Orgelbauer, Liedermacher, Musiker. Orgelbaulehre bei Johannes Klais in Bonn/D; Studium von Innenarchitektur und Industriedesign an der Akad. für angewandte Kunst in Wien. Ab 1977 als freischaffender Orgeldesigner in der Orgelbaufirma tätig. Schon während der Schulzeit Mitglied mehrerer Tanzkapellen. Bedeutung als Interpret und Komponist erlangte er mit seinem Bruder Christoph als Montfort Minstrels in den 1970er Jahren mit eigenen lyrischen Liedern. Ab 1995 auch politisch tätig.


Werke
Lieder (Die Welt in der man sich versteht; Wenn du heute kommst; Sag wo wirst du sein; Sag woher weht der Wind).


Christoph: * 9.12.1951 Dornbirn. Orgelbauer. Orgelbaulehre bei Marcussen in Dänemark, 1977–2003 Geschäftsführer der Firma Rieger (seit 1995 Eigentümer). 2003 übernahm Wendelin Eberle (* 8.7.1963), seit 1992 bereits Betriebsleiter, die Firma als Geschäftsführer und Gesellschafter.


Literatur
MGG 11 (1963) u. 14 (2005) [jeweils „Rieger“]; Honegger/Massenkeil 7 (1992, Rieger); ISO-Information 1 (1969), 8; 5 (1985) 5f; 28 (1988), 65; 30 (1989), 50f; 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, 1991, 279f; H. Fischer/Th. Wohnhaas, Lex. süddeutscher Orgelbauer 1994; Lang 1986 [R. G.-G.]; LdM 2000; K. Schütz in Österr. Orgelforum 1989/1–2; G. Allmer in Principal 22 (2019); Zs. f. Instrumentenbau 60 (1939/40), 210; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1875–97 der Pfarre Kostelec, Taufen, fol. 38; Trauungsbuch 1904–09 der Pfarre Baumgarten (Wien XIV), fol. 188; Taufbuch 1912–15 der Pfarre Baumgarten, fol. 260; Zemský archiv v Opavě [Landesarchiv Troppau], Archiv města Krnov [Stadtarchiv Jägerndorf], Personen-Register-Karten 1939–45; www.gg-organs.com (7/2023); www.rieger-orgelbau.com (7/2023); http://vorarlberg.gruene.at (11/2011); https://todesanzeigen.vn.at (3/2023); www.ancestry.com (7/2023); www.familysearch.org (7/2023).

Autor*innen
Gottfried Allmer
Matthias Reichling
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
9.8.2023
Empfohlene Zitierweise
Gottfried Allmer/Matthias Reichling/Christian Fastl, Art. „Glatter-Götz, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 9.8.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002095d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0002095d
GND
Glatter-Götz, Josef: 130590967
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Glatter-Götz, Egon: 130590983
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Glatter-Götz, Josef: 130591017
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Glatter-Götz, Caspar: 1043386580
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Glatter-Götz, Raimund: 1043386912
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Glatter-Götz, Christoph: 1043386769
OBV
Weiterführende Literatur

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