Kammervirtuose 1814.
rund 150 Werke, zahlreiche Stücke für Git. (u. a. 3 Gitarrenkonzerte, Le Rossiniane op. 119–124), Bearbeitungen, Variationen über Themen aus Opern; Kammermusik; Lieder; Studienwerke. NA: M. G.: the Complete Works in Facsimiles. hg. v. B. Jeffery 1984–87.
Sein Sohn
Michele (Michel): * 17.5.1801 Barletta bei Bari/I, † 8.10.1867 Paris. Sänger und Gitarrist. Erhielt von seinem Vater Gitarreunterricht. Lebte bis 1828 in Wien und ging dann nach Paris, wo er als Nachfolger von Manuel Garcia am Konservatorium als Gesangslehrer tätig war. War auch als Komponist tätig.
Lieder (Il Trovatore. Ariette; La Luna. Canto populare toscana); Werke für Git. (Grandes variations pour deux guitarres sur le motif de l'air favorit "Di tanti palpiti" etc. de l'opéra Tancred, op. 1, Rondoletto, op. 4).
Seine Tochter
Emilia (eig. Emilie Emanuella Maria Anna Giuliany, verh. Giuliani-Guglielmi): * 23.4.1813 Wien, † 27.11.1850 Pesth (Budapest). Gitarrenvirtuosin und Komponistin. Nach dem Tod ihrer Mutter Anna Wiesenbeger (* 30.7.1884 Wien, † 1.10.1817 Wien) wuchs sie zunächst bei Pflegeeltern und im Waisenhaus auf. Im November 1822 übersiedelte E. G. mit ihrer Tante Emanuela Lucci (geb. Giuliani) nach Palermo/I. Sie wurde von ihrem Vater unterrichtet und trat mit diesem schon seit ihrer Kindheit auch als Duo auf. 1840–44 unternahm sie eine Konzertreise durch Europa, die sie am 8. Dezember 1840 sowie im März und Dezember 1841 auch dreimal nach Wien führte. Sie gilt als Erfinderin des künstlichen Flageoletts, damals als „Doppelflageolett“ bezeichnet. Ein Großteil ihrer Kompositionen erschien bei Ricordi in Mailand, ihr Opus 48, Sei Preludj per Chitarra, bei Artaria in Wien. Seit spätestens 1839 verheiratet mit dem Komponisten und Gesangslehrer Luigi Guglielmi, mit dem sie 1845/46 zunächst in Pest, danach im Schloss des Grafen Johann Náko in Großsanktnikolaus (Nagyszentmiklós; Sânnicolau Mare/ROM) lebte, wo sie bei Theaterproduktionen mitwirkte. 1847 und 1849 konzertierte sie in Pest bzw. Buda.
5 Variazioni e Finale sul Tema (L’amo ah! I’amo) nell’Opera: I Capuleti e Montecchi, op. 1; Belliniana ossia vary Pezzi tratti dalle Opere del M. Bellini ridotti e variati p. Chitarra, op. 2; Variazioni sul tema Ah perchè non posso odiarti di V. Bellini, op. 3; Variazioni sopra il Tema: Non più mesta, de Rossini, op. 5; Variazioni su un tema di Mercadante, op. 9; 6 Preludes für Gitarre op. 46; Sei Preludj per Chitarra, op. 48.
Mauros Bruder Nicola (* ?, † ?) war Gesangslehrer und Kapellmeister in St. Petersburg/RUS.
NGroveD 9 (2001); Th. F. Heck, The Birth of the Classic Guitar and its cultivation in Vienna , Diss. New Haven 1970; F. E. Araniti, Nuove acquisizioni sull’ opera e sulla vita di M. G. 1993; F. Neges (Hg.), M. G. und seine Welt 1998; Czeike 2 (1993); MGG 16 (1979); F-A 1937; E. Scharl, Die Gitarre in Wien um 1800 , Dipl.arb. Wien 1982; St. Hackl, Die Gitarre in Österreich 2011; J. Powroźniak, Gitarren-Lex. 51990; Vaterländische Bll. 31.5.1808, 53; Österr. Morgenbl. 12.12.1840, 599; Der Adler 11.12.1840, 2359; Der Humorist 30.8.1840, 795; G. K. Kruse, Otto Nicolai 1911; http://www.sophie-drinker-institut.de (5/2011); M. Lorenz, New Light on M. G.'s Vienna Years (http://michaelorenz.blogspot.com/2015/04/new-light-on-mauro-giulianis-vienna.html, 6/2018); Taufbuch der Schottenpfarre (Wien I) 1812–19, fol. 47; eigene Recherchen.
Monika Kornberger